W 143 20 Der Ertrag an Pflanzungskopra betrug: 1908/09 1907/08 1906/07 1044 798 489 t à 1000 kg. Der Ertrag an Handelskopra: 594 553 486 t à 1000 kg. Der Gesamtertrag an Kopra war: 1638 1351 975t à 1000 kg. Die Ergebnisse des Handels find seit 1906/07 stetig um eine Kleinigkeit gestiegen. Der Ertrag der Pflanzungskopra, der vor drei Jahren mit dem der Handelskopra annähernd balanzierte, hat sich seitdem im Vergleich zur Handelskopra mehr als verdoppelt. Das Durchschnittserträgnis pro Monat der altesten, ordnungsmäßig angelegten Kokospalmen- pflanzung Kenabot, 320 ha groß, stieg von 19,8 t auf 24,8 t und das der zweitältesten Raniolo, 374 ha groß, von 7,3 t auf 14,2 t. Die Euntwicklung unseres großen Besitzes an Kokospalmenpflanzungen kann nach derzjenigen dieser beiden ältesten Pflanzungen bemessen werden. Kenabot besaß 1908/09 etwa 3000 mitteltragende und 28945 volltragende Palmen auf 319,45 ha, Raniolo 10 350 voll= und mittel- tagende, 9098 achtjährige, 6594 siebenjährige, 5162 sechsjährige, 1542 fünfjährige, 1125 vier- jährige, 1220 dreijährige und 4140 zweijährige Palmen, zusammen 39 231 Palmen auf 374,31 ha. Kenabot begann mit Erträgnissen im Jahre 1897/98, und zwar in diesem Jahre mit 19 t, in den folgenden Jahren bis 1903/04 erhöhte sich das Erträgnis bis auf 87 tp. a. Raniolo hatte 1903/04 die erste kleine Ernte. Von da ab war die Entwicklung folgende: 1904/05 1905/06 1906 07 1907/08 1908/09 101t 165t 207t 238 t 298t 24t 33t 41t 88t 169t Die Zunahme des Erträgnisses in gleichem Schritte mit der Alterszunahme geht hieraus deutlich hervor. Der Ertrag an gezapftem und verkauftem Kautschuk hat sich, wie die folgende Ubersicht zeigt, gegen das Vorjahr fast verdoppelt. Das Verkaufsgewicht betrug: 190809 1907/08 1906/07 5213 rg 2873 kg 1060 kg. Das Quantum von 5213 kg bestand aus: 4550 kg Castillog-, 588 kg Ficus= und 75 kg Heveakautschuk. Das Produkt ist in allen drei Arten von vorzüglicher Beschaffenheit und wird gern und willig vom Markte ausgenommen. Der Marktlage entsprechend wurden auch gute Preise erzielt. Einen besonders hohen Preis konnte der Kautschuk aus der Hevea brasiliensis bedingen (“ 17,— pro Kilogramm), der seit Kenabot: Raniolo: dem vorigen Jahre ausschließlich, soweit der Boden es gestattet, angepflanzt wird — als Mischpflanzung zwischen Kakao und beim Nach- pflanzen auf Lücken. Der lebensfähige Bestand an Heveabäumen konnte dadurch ohne wesentliche Neuanlage auf 59000 Bäume gebracht werden. Pflanzer und Arbeiter haben im Zapfen Er- fahrungen gesammelt und üben sich mehr und mehr ein, so daß die Schwierigkeiten, die anfangs den Neulingen bei der Gewinnung des Produktes entgegenstanden, mehr und mehr schwinden. Der Ertrag verteilt sich auf die einzelnen Administrationen wie folgt; es erntete: die Administration von Stephansort. 3766 kg - - Friedrich-Wil- helmshafen 1053 die Administration von Herbertshöhe 391= 5213 kg. Die Kakaokultur wurde in Peterhafen um 110 ha und in Massawa um 2 ha ausgedehnt. Im ganzen stehen nunmehr 303 ha unter Kultur, die mit Heveabäumen als Schattenbäume durch- pflanzt sind. Die Zahl der letzteren beträgt rund 29000 — im Durchschnitt daher nur 95 pro Hektar. Der Neu-Guinea-Kakao ist von guter Qualität, doch haben die schlechten Marktverhältnisse die Preise stark gedrückt. Geerntet wurden: 2506 kg gegen 523 kg des Vorjahres. Die Zahl der im Felde stehenden Bäume beträgt 138 416, davon sind rund 55000 drei- jährig und eine geringe Zahl vier= bis sechs- jährig, die bereits eine recht reichliche Ernte er- geben haben. Die Pflanzungen entwickeln sich befriedigend. Schädlinge haben sich eingestellt, doch konnten sie bis jetzt mit Erfolg bekämpft werden. Die Zahl der Agaven hat sich gegen das Vorjahr vermindert; sie ist von 187000 Agaven auf 150000 zurückgegangen, teils weil die Be- stände der kleinen Versuchspflanzung absterbend niedergeschlagen werden mußten, teils weil viele junge Agaven durch die zahlreichen Wildschweine abgefressen wurden. Dieser Plage ist man erst jetzt durch Umzäunung der Plantage Herr ge- worden. Die Versuche, sie durch Abschießen zu töten oder zu vertreiben, führten nicht zum Ziele. Ungefähr 30000 Pflanzen werden 1909.10 schnittreif. Davon ist eine Erstlingsernte zu er- warten. Die erforderlichen Maschinen sind zur Stelle und die sonstigen Aufbereitungsanlagen vollendet. Eude September 1909 sollte mit den Arbeiten begonnen werden. Der Liberiakaffee trug in diesem Jahre, obgleich er von den Kautschukbäumen mehr und mehr eingeengt wird, reichlicher als im Vorjahre.