W 144 20 Geerntet wurden 33510 Pfund, gegen 20000 Pfund im Vorjahre. Für eine Nebenkultur ist die Nettoeinnahme aus der Ernte mit. J 14000,— als befriedigend anzusehen. Etwa 200 1 Lemongras= und Zitronell- grasöl sind zur Versendung gelangt. Die Viehzucht, die durch den Ausbruch von Seuchen in den Jahren 1904 und 1905 schwere Schläge erlitten hatte, scheint sich nach und nach zu erholen, doch hat der Bestand noch lange nicht die Stärke, die für den Wirtschaftsbetrieb erwünscht wäre. Der Nutzen, den die Haltung zahlreicherer Viehherden den Betrieben der Kom- pagnie erbringen würde, ist bedeutend. Die Tiere erleichtern durch Abgrasen des Unkrautes auf ihren Weideflächen die Reinigung der Pflanzungen ungemein, und besorgen den Be- trieb der Mähmaschinen; dadurch werden zahl- reiche Arbeitskräfte gespart. Durch den Mangel an Schlachtvieh einerseits und die Verteuerung aller Lebensmittel durch Zollauflagen anderseits ist die Lebenshaltung der Weißen verteuert worden; die Möglichkeit, regelmäßig und fort- laufend frisches Fleisch abgeben zu können, würde, abgesehen von der Verbesserung der Nahrung in sanitärer Hinsicht, den Weißen die Führung eines besseren Haushaltes unter nor- malen Geldausgaben gestatten. Auch sind die Vor- teile, die die Verwendung von Viehdünger den Pflanzungen bringt, nicht hoch genug ein- zuschätzen. · Mit der Zucht von javanischen Fettschafen ist ein Anfang gemacht worden. Es wird ab— zuwarten sein, ob sich diese Tiere, deren Fleisch die Ernährung der Weißen erleichtern und ver— bessern würde, akklimatisieren können, ehe man an eine Ausdehnung der Zucht herangeht. Die Stellen, die nach den gegenwärtigen Betriebsverhältnissen mit weißem Personal besetzt zu halten sind, sind folgende: 4 Administratoren, 5 Stellvertreter und Hauptassistenten, 27 Pflanzer als Stationsleiter von Pflanzungen und Außen- stationen, 6 Pflanzer für besondere Zwecke, 14 Kaufleute 8 Beamte des technischen Betriebes, 4 Heilgehilfen, zusammen 68 Stellen im Land- dienste; ferner 3 Kapitäne, 2 Steuerleute, 2 Boots- leute, 3 Maschinisten, zusammen 10 Stellen im Schiffsdienste. Der durchschnittliche Arbeiterbestand be- trug 3616 Farbige (Schwarze, Chinesen und Javanen) gegen 3654 Farbige im Vorjahre; er blieb also annähernd auf der Höhe des Vor- jahres. Die Arbeiterverhältnisse erscheinen aber in einem wesentlich ungünstigeren Lichte, wenn man einen Vergleich des Bestandes am 1. April 1908 und dem des 1. April 1909 zieht. Zu ersterem Zeitpunkte betrug er 3675 Farbige, zu letzterem nur noch 3526 Farbige, Abnahme also 149 Leute. Zur richtigen Instanderhaltung der Pflanzungen, sowie zur Aufrechthaltung der sonstigen Betriebe ist mindestens ein Stamm von 4000 Arbeitern erforderlich. Der Gesundheitszustand war unter den Weißen im allgemeinen befriedigend. Ungünstiger war der Gesundheitszustand der Farbigen. Es starben 144 Farbige gegen 100 im Vorjahre. Das Prozentverhältnis stieg von 2,7 des Vor- jahres auf annähernd 4 v. H. Im Geschäftsjahr 1908/09 mußte eine um- fangreiche Bautätigkeit entfaltet werden, um den Bau derjenigen Anlagen weiterzuführen bzw. neu in Angriff zu nehmen, die für die kommenden Ernten erforderlich werden. In Herbertshöhe wurde auf den Pflanzungen in Ungan, Fissoa, Teripax und Ungalabu je ein Trockenhaus mit Heizung fertiggestellt. Damit sind die Pflanzungen, auf denen eine bedeutendere Produktion dem- nächst zu erwarten steht, sämtlich mit heizbaren Trockenanlagen versehen. Weitere fünf Anlagen werden im laufenden Geschäftsjahre in Angriff ge- nommen werden, da man in der Produktion auf fünf Pflanzungen eine bedeutende Zunahme er- warten darf. Der Beginn der Kautschukernte veranlaßte die Erbauung eines Kautschukauf- bereitungshauses und eines Kautschuktrockenhauses. Der Neubau des Lagergebäudes in Simpsonhafen, der im laufenden Jahre vollendet werden wird, wurde weitergefördert. In Peterhafen wurde die bestehende Trocken- anlage mit Heizung, um größere Leistung zu er- zielen, umgebaut, und auf Vorwerk Lambe eine neue Trockenanlage errichtet, ferner mit den Vor- bereitungen zur Errichtung eines großen Kakao- hauses begonnen. In Friedrich-Wilhelmshafen wurde das Hospital vollendet und in Stephansort mit der Anlage zur Aufsbereitung des Sisalhanfes mit Maschinenbetrieb begonnen. Letztere Arbeiten waren im September 1909 vollendet. Die Verlegung der Verwaltung der Station Seleo von Seleo nach Eitape führte zum Abbruch einiger Gebäude in Seleo und deren Aufbau in Eitape. Den durch die umfangreichen Bauten er- forderlichen großen Holzbedarf konnten die Säge- werke in Putput und Erimahafen fast ganz decken. Putput schnitt 85 315 laufende Meter und Erimahafen 65 324 laufende Meter Bauholz. In der eigenen Schiffahrt ist keine Anderung eingetreten. Der Norddeutsche Lloyd hat am 1. April 1909 eine neue Linie von Singapore unter Anlaufen der Häfen Batavia, Samarang, Soerabaya, Macassar, Amboina, Banda, Berlin- hafen (Eitape), Potsdamhafen, Friedrich-Wilhelms-