173 20 Unterabteilung l. Auf einer Fläche von etwa 6 ha wurde in 50 em breiten Streifen von m Abstand die Grasdecke entfernt und in den Reihen in Abständen von 20 bis 30 cm je ein Samen von Kkhaya Klaini ausgelegt (29. Juni 1908). Die Saat keimte auf dem größten Teil der Fläche zu 80 bis 90 v. H. Nur am Westrande der Unterabteilung war das Keimprozent gering, nur 3 bis 5 v. H. Wahrscheinlich war die hier aus- gelegte Saat teilweise verdorben. In der größeren Hälfte dieser Unterabteilung stehen die Pflanzen so dicht, daß mehrere tausend davon zur Ver- bflanzung herausgenommen werden können. Dieser gute Erfolg ermutigt, Khaya-Saat überhaupt nicht mehr im Pflanzgarten anzulegen, sondern stets direkt im Freiland. Die Pflanzen ent- wickelten sich durchgehend gut, wurden bis 1. April 1909 durchschnittlich 30 bis 40 cm hoch, einige 80 cm bis 1 m hoch; sie haben die Trockenheit gut überstanden. Der in Unterabteilung a auf- tretende Schädling zeigt sich hier noch nicht. Unterabteilung g. Auf ebenfalls etwa 6 ha wurde in der gleichen Weise wie in Unter- abteilung I Saat von Chlorophora ercelsa ausgelegt (16. Juli 1908). Der Erfolg war nahezu negativ. Von der gesamten ausgelegten Saat stehen nur wenige hundert Pflanzen. An der Saat kann dieser Mißerfolg nicht gelegen haben, weil die gleiche Saat im Pflanzbeete zu nahezu 100 v. H. keimte. Vermutlich wurde eine große Zahl der Keimlinge von einer kleinen Antilopenart verzehrt. Zahlreiche Fährten zeigten, wie die Zwerg-Antilopen den Keimlingen nach- stelten. Die davongekommenen Pflanzen zeigen ebenfalls vielfach Wildverbiß. Ferner stellen Ameisen dem kleinen Samen nach. Endlich scheint der kleine Same im Freiland nicht die erforderlichen Keimbedingungen zu finden. Vielleicht gelingt es, Chlorophora-Saatkultur in der freien Baumsteppe in größerer Entfernung vom Malde, wo sich die kleine Antilope nicht in dem Maße aufhält, mit Erfolg auszuführen. Dieser Versuch wird nochmals zunächst auf einer kleinen Fläche ausgeführt werden, bevor von Chlorophora = Saatkultur im Freiland wegen Unmöglichkeit ihrer Durchführung Abstand ge- nommen wird. Auschließend an diese Chlorophora-Saatkultur wurde noch auf etwa 2 ha Saat von Afzelia africana am Rande des Haho-Uferwaldes aus- gelegt. Die Saat keimte zu 90 v. H. Eine große Zahl von Keimlingen wurde aber von Affen ausgerissen. Es ist verfehlt, diese in den ersten Jahren so langsam wüchsige Holzart am Waldrande zu kultivieren, wo das Gras so hoch steht. In der freien Baumsteppe jedoch scheint sich Afzelia africana durch Freilandsaat erfolgreich kultivieren zu lassen. Die davongekommenen Pflanzen sind 10 bis 30 cm hoch. Näördlich der Abteilungslinie ungefähr gegen- über der Unterabteilung 8 wurde auf einer Fläche von 4 ha ebenfalls noch Saat von Chlorophora excelsa ausgelegt. Es wurde der gleiche geringe Erfolg wie in Unterabteilung g# erzielt. Anschließend an diese 4 ha wurde auf einer Fläche von annähernd 3 ha Saat von Erpthro- phloeum guinecnse ausgelegt. Die Saat keimte zu 50 v. H. Es erscheinen jedoch immer noch neue Keimlinge. In vielen Reihen stehen die Erythrophloeum-Pflänzchen ziemlich reichlich und gutwüchsig. Sie sind durchschnittlich 40 bis 50 cm hoch. Es besteht begründete Aussicht, daß im Laufe der Regenzeit 1909 noch mancher Erythrophloeum-Keimling von dieser am 25. Juli 1908 ausgelegten Saat erscheinen wird. Denn es haben von den im Oktober 1907 ausgelegten Erythrophloeum-Samen nach Umarbeitung der Pflanzbeete und Belegen derselben mit Khaya Klainii- und Chlorophora excelsa-Saat im Juni 1908 noch manche Erythrophloeum-Samen ge- keimt und in den Pflanzbeeten mit den beiden anderen Holzarten zusammen sich zu kräftigen Pflänzlingen entwickelt. Diese Erythrophloeum- Samen lagen also ein volles Jahr in den Pflanz- beeten, bevor sie keimten. Erfüllt sich die Er- wartung, daß in dieser Freiland-Saatkultur noch Erythrophloeum nachkeimt, dann bedarf diese Saattkultur der Nachbesserung nicht mehr. Ferner wird wegen des alsdann sehr günstigen Erfolges künftig Erythrophloeum guineense nur noch durch Freilandsaat kultiviert werden. Von den im Berichtsjahre ausgeführten, 21 ha großen Freiland = Saatkulturen sind 6 ha mit Khaya Klainü und 4 ha mit Erythrophloeum guineense so angegangen, daß sie kaum der Nach- besserung bedürfen. Die übrigen 11 ha Saat- kultur mit Chlorophora excelsa und Afzelia africana müssen zum größten Teil nochmal in Kultur gebracht werden; ein kleiner Teil davon ist nur nachbesserungsbedürftig. Besonders möge noch hervorgehoben werden, daß der Schwerpunkt auf die Erziehung von gemischten Beständen und nicht von reinen Beständen zu legen sein wird. Verschiedene Gründe sprechen dafür: Zunächst werden wir auf einer gegebenen Fläche die Bodenkräfte viel inten- siver ausnutzen, wenn wir zwei oder drei verschiedene Holzarten dort kultivieren, anstatt nur eine. Denn jede Holzart wird den Boden verschieden, wenn auch oft nur einmal verschieden, in Anspruch nehmen. Es empfiehlt sich umsomehr, gemischte Bestände zu gründen, als wir von den einzelnen Holzarten noch recht wenig wissen bezüglich ihrer Ansprüche an den Boden. Wir werden also