W 176 20 10. Parkia africana: Die im Auf- forstungsgebiete gesammelte Saat wurde am 7. Oktober 1908 im Pflanzgarten VI ausgelegt, keimte nach neun Tagen zu 80 v. H. und wurde nach einem Monat 10 em, nach drei Monaten 20 cm, nach fünf Monaten 40 em, nach sieben Monaten 50 bis 60 cm hoch. Es sind etwa 1000 Pflanzen. Bevor diese Holzart durch Saat im Freiland kultiviert werden wird, bleibt ab- zuwarten, wie sie sich im ersten Jahre nach der Ver- pflanzung im Freiland entwickeln wird. 11. Prosopis oblonga: Diese Saat wurde ebenfalls im Arfforstungsgebiete ge- sammelt. Sie wurde am 7. Oktober 1908 in die Saatbeete gelegt und keimte nach neun Tagen zu 60 v. H. Das anfängliche Höhenwachstum dieser Holzart ist sehr gering. Die Pflanzen waren nach einem Monat 5 bis 10 cm hoch, nach drei Monaten 20 cm, nach fünf Monaten 25 em, nach sieben Monaten 30 bis 40 cm. 10 bis 15 v. H. der Pflanzen sind in den Beeten ein- gegangen; die Kultur dieser Holzart scheint dem- nach nicht leicht zu sein. Es sind etwa 500 Pflanzen vorhanden. Auch hier müssen erst Beobachtungen an den in das Freiland verpflanzten Pflanzen gesammelt werden, bevor mit größeren Versuchen, diese Holzart durch Freilandsaat zu kultivieren, begonnen wird. Insgesamt stehen sonach etwa 170000 Pflanzen in den Beeten für die Regenzeit 1909 zur Ver- pflanzung bereit. Bei der Erziehung dieser jungen Pflanzen in den Pflanzgärten verursachte die Be- wässerung derselben die meiste Arbeit. Die Pflanzen wurden vom Beginn des Auslegens der Saat durchschnittlich drei= bis viermal in der Woche bis Anfang März 1909 mit Gießkannen begossen. Nach starkem Regen wurde zwei bis drei Tage mit dem Begießen ausgesetzt. Das Wasser wurde aus den nahegelegenen Flüssen Haho und Baloe geschöpft. Um die sechs Pflanz- gärten an einem Tage durchzugießen, wurde die Arbeitskraft von 18 Leuten benötigt. In den ersten Wochen nach der Keimung wurden die Pflanzen mit einfachen Schattendächern (Palm- blättern auf Holgzgestellen) beschattet, bis die Pflanzen sich so weit entwickelt hatten, daß sie selbst den Boden beschatteten, was bei dem dichten Stande der Pflanzen durchschnittlich nach einem Monat einzutreten pflegte. Mit Beginn der Regenzeit 1908 wurde eine Fläche von 10 bis 12 ha mit Feldfrüchten, nämlich mit Jams, Maniok, Mais, Bataten be- bam, um in dem unbewohnten Gebiete, dem nur einige Farmdörfer angrenzen, Verpflegung für die Arbeiter zu haben. Die Ernte fiel so aus, daß keinerlei Verpflegungsschwierigkeiten ent- standen sind. Bis in der Vegetationsperiode 1909 die neuen Feldfrüchte gereift sind, reicht der von der Vegetationsperiode 1908 aufgestapelte Vor- rat zur Verpflegung aus. Nach Beendigung der Freilandkulturen durch Pflanzung und Saat, nach Belegung der Pffanz- gärten mit Saat, nach Bebauung der Felder wurde die von Mitte Oktober 1908 bis Ende März 1909 zur Verfügung stehende Zeit, welche zum größten Teil Trockenzeit war, benützt zur Pflege der Pflanzgärten, zur Reinhaltung der Freilandkulturen von bedrängendem Graswuchs und zur Vorbereitung des Geländes für die Frei- landkulturen der Begetationsperiode 1909 durch Anlage der Pflanzlöcher und Entfernung des Graswuchses. Mit Ausnahme eines kleinen Stammes be- zahlter, ständiger Waldarbeiter, deren Zahl in den verschiedenen Monaten zwischen fünf und elf schwankte, wurden seit Gründung der Auf- forstung die Arbeiten durch Steuerarbeiter aus- geführt. Dieselben wurden aus den vier Be- zirken Anecho, Atakpvame, Lome-Land, Misahöhe zu den Aufforstungsarbeiten herangezogen. Diese Steuerarbeiter arbeiten in der Regel sechs Arbeits- tage im Aufforstungsgebiete und werden dann wieder in ihre Heimat entlassen. Selten arbeiten sie gleich für das ganze Jahr, also in zwolf Tagen, ihre Steuerarbeit ab. Es ist klar, daß bei diesem ständigen Wechsel der Arbeiter nicht dieselben Arbeitsleistungen erzielt werden, wie mit ständigen Arbeitern. Eine große Zahl der Steuer- arbeiter muß sich erst an die Handhabung unserer europäischen Werkzeuge gewöhnen; viele Arbeiten sind den Leuten vollständig neu. Insbesondere ist es das Verpflanzen der jungen Pflänzlinge ins Freiland, was den Stenerarbeitern größten- teils fremd ist. Indes hat die Verwendung der Stenerarbeiter zu den Aufforstungsarbeiten auch Vorteile. Außer dem erzieherischen Wert, welcher diesen Kulturarbeiten beizumessen ist, be- deutet die Verwendung der Stenerarbeiter zu den Aufforstungsarbeiten eine nutzbringende Ver- wertung der Steuerkraft, zumal für diejenigen Bezirke, in welchen mangels vorliegender, dring- licher öffentlicher Arbeiten die Arbeitssteuerkraft nicht in vollem Umfange verwertet werden kann, solange bis die Arbeitssteuer durch die Geldsteuer abgelöst wird. Seit Beginn der Aufforstungsarbeiten am 14. August 1907 wurden bis 1. April 1909 im ganzen 4073 Steuerarbeiter zu je sechs Arbeits- tagen beschäftigt. Hiervon treffen auf das Berichts- jahr 1907/1908 1146 Steuerarbeiter und auf das Berichtsjahr 1908/1909 2927 Steuerarbeiter. Die tägliche Arbeitszeit dauert von ½6 Uhr morgens bis 5 Uhr abends. Arbeitspausen sind von 8 bis 8 ½ Uhr vormittags und von 12 bis