W 196 20 Umfang erreicht hat, daß Kopra nächst Zucker und Tabak das bedeutendste Ansfuhrpro- dukt Niederländisch-Indiens geworden ist. Die Ausfuhr hat sich seit dem Jahre 1896, das als ein gutes Erntejahr angesehen werden konnte, mehr als vervierfacht und hat die der übrigen, Kopra produzierenden Länder weit über- flügelt, wie die nachstehende Tabelle zeigt: Kopra-Ansfuhr in metrischen Tonnen im Jahre Java und den Außen- ganz Nieder- ans Madura besitzungen ländisch-Indien den Straus Ceylon Manila 1896 21 951 30 881 52 832 39 440 3 677 33 468 1900 47.289 46 445 93 734 28214 18 059 57 361 1905 109 057 93 670 202 727 59 005 17 882 52220 1906 55 480 64 601 120 081 39 370 21.218 59975 1907 78945 88 602 167.547 56 271 19 256 52 725 1908 96 728 132 763 229 491 76 732 33 994 89 731 Hierbei ist nicht zu übersehen, daß ziemlich bedentende Mengen, vor allem von den Außen- besitzungen, ihren Weg nach den Straits (Singa- pore und Penang) nehmen und sicherlich die Hälfte der von dort im Transit ausgeführten Kopra aus Niederländisch-Indien stammt. Im Jahre 1909 sind nach dem September- heft der amtlichen Ausfuhrstatistik in den ersten nenn Monaten des Jahres aus Java etwa 18.000 t Kopra ausgeführt worden. Nach dem Urteil hiesiger Kaufleute dürfte Java für das ganze Jahr kaum mehr als 65 000 t auf den Markt bringen. Hierunter ist natürlich nicht das- jenige OQuantum einbegriffen, das von den um- liegenden Inseln zur Überladung auf die euro- pdischen Dampfer nach Java gebracht wird. Die hauptsächlichsten Absatzgebiete für nieder- ländisch-indische Kopra sind Frankreich, Deutsch- land, Italien, Österreich und Dänemark. Von geringerer Wichtigkeit erscheinen nach der Statistik Rußland, Spanien und Portugal. Zwar erscheint Deutschland weniger als direkter Abnehmer. Der größte Teil seiner Be- züge geht über Holland und kommt in der hiesigen Statistik als Ausfuhr nach Holland vor. Es ist jodoch bekannt, daß der Artikel sich in Deutsch- land in den letzten Jahren einer beständig zu- nohmenden Aufmerksamkeit zu erfreuen gehabt hat und daß ein großer Teil der für Order nach Holland verschifften Kopra ihren Weg nach Deutsch- land nimmt. Nach der deutschen Statistik betrug die Ein- fuhr nach Deutschland an niederländisch- indischer Kopra: Wert in im Jahre Tons Millionen Mark 1900)0 29614 13,42 1996 (Januar/Febrnar) 9574 2,80 1906 (März-Dezember) 222106 9,31 19002 30 689 10,43 1904 5 302 1,86 1903. 14 981 4,64 Der Grund, weshalb Java etwa 70 v. H. seiner Ernte nach Holland für Order sendet, ist darin zu suchen, daß in Rotterdam und Amster- dam viele Zwischenhändler in Kopra ansässig sind, die einerseits sich in der Regel mit einem kleinen Gewinn begnügen und daher den europäischen Marktpreis nur unwesentlich verteuern, anderseits aber für den hiesigen Exporteur insofern einen wichtigen Faktor bilden, als sie auch Partien kaufen, für welche der Fabrikant vorläufig keine Verwendung hat. Im Handel unterscheidet man im wesentlichen in der Sonne und auf Feuer getrocknete Kopra. Letztere hat stets einen Rauchgeschmack und ist zur Herstellung von Speisefetten weniger geeignet. Sie findet daher in der Seifenfabrikation und zu anderen industriellen Zwecken Verwendung. Im hiesigen Erportgeschäft werden folgende Qualitäten von Kopra unterschieden: 1. fair mer- chantable sundried (fms.), 2. mixed, 3. telquel. Der bei weitem größte Teil wird jedoch als fms. (Nr. 1) gehandelt. Die Produktion der Kopra liegt hauptsächlich in den Händen der Eingeborenen und Chinesen. Der Ertrag der Kultur kommt daher in der Hauptsache der eingeborenen Bevölkerung zugute, und die hiesige Regierung hat es sich angelegen sein lassen, die Anpflanzung von Kokospalmen nach Möglichkeit zu fördern. So wurden beispielsweise im vergangenen Jahre in Westborneo sogar viele Reisfelder mit Kokospalmen bepflanzt. Die Kultur der letzteren und die Gewinnung von Kopra wird jedoch auch von europäischer Seite systematisch betrieben. Die Zahl von Kokospflanzungen ist recht erheblich und noch fortwährend in der Zunahme begriffen. Die Qualität der Javakopra hat indes in der letzten Zeit vielfach zu Klagen Anlaß gegeben. Nicht allein, daß das Kokosnußfleisch ungenügend getrocknet in den Handel gelangt, werden die Früchte auch vielfach unreif gepflückt. Sie sind