W 238 20 Flußmündung. An dem höchsten erreichten Punkte hatte der Strom eine Breite von etwa 300 m und war durchschnittlich 15 bis 20 m tief, so daß die Fahrt aller Wahrscheinlichkeit nach noch viele Meilen hätte fortgesetzt werden können. Die Reise stromabwärts, bei der wir oft 15 kn über den Grund machten, erforderte bei harten Biegungen besondere Vorsicht; der günstige Wasserstand half jedoch über alle Schwierigkeiten hinweg. Der eingangs erwähnte Hauptzweck der Reise war somit erreicht, und zugleich hatten die schönen und seltsamen Eindrücke der Natur und der Bevölkerung in hohem Maße anregend auf das Offizierkorps und die Besatzung gewirkt. Pfarrius. Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen. Kus dem „Tropenpflanzer“. Die soeben erschienene Märznummer des „Tropenpflanzer“ bringt an erster Stelle eine Voranzeige des dritten Deutschen Kolonial- kongresses, der voraussichtlich vom 6. bis zum 8. Oktober im Reichstagsgebäude zu Berlin statt- finden wird. In einem größeren Artikel „Ge- fahren, Fehler und Verbesserungen in der Kautschukproduktion Asiens“ legt der den Lesern des „Deutschen Kolonialblattes“ wohl- bekannte Fabrikbesitzer Sandmann-Berlin seine auf einer Reise nach Ostasien gesammelten Er- fahrungen nieder. Der Verfasser schildert hier nicht nur die bestehenden Verhältnisse, er weiß auch mit praktischem Blick aus dem Gesehenen die Konsequenzen zu ziehen. Bei der heute im Vordergrunde des Interesses stehenden Kautschuk- frage werden die Ausführungen Sandmanns jedem Kautschuk-Interessenten vielfache Anregungen bieten. In einem weiteren Artikel berichtet Dr. Soskin- Berlin über einen „Besuch des Mahagoni- Konzessionsgebietes in Süd-Nigeria“. Beide Abhandlungen sind durch eine Reihe von Original- bildern illustriert. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. *Companhia de Mocamblque.) Zum ersten Male in der Geschichte der Mo- cambique-Gesellschaft haben die Einnahmen die afrikanischen und europäischen Ausgaben ge- deckt und sogar nach Abzug der Summen für jährliche Amortisation einen Kreditsaldo von 6753 2& gelassen. Dieses günstige Ergebnis ist nach dem Bericht für 1908 einerseits durch Er- höhung der afrikanischen Einnahmepositionen, andrerseits durch Ersparnisse bewirkt worden, welche der Aufsichtsrat in bezug auf die Ver- waltung der Kompagnie sowohl in Afrika, wie in Europa mit Erfolg durchgeführt hat. Die Ein- nahmen in Curopa betrugen im Jahre 1908 1956 L, 1104 L weniger als 1907, infolge des geringeren auf Zinsen angelegten Kapitals. Die Ausgaben in Enropa beliefen sich in dem gleichen Zeitabschnitt auf 11901 L gegenüber 17010 L des Vorjahres, so daß eine Ersparnis von 2109 L erzielt wurde. Eine vergleichende Prüfung der Gesamtsummen sämtlicher afrikanischer Ein- nahmen in den letzten fünf Jahren (einschließ- lich Durchgangsgebühren, deren Aufnahme in die *, Aus South Africaa. London, Nr. 1087 09. Zolleinnahmen seit 1907 angeorduct worden ist) wird durch folgende Zusammenstellung ermöglicht: im Jahre 1904 138 794 L - -15905 137 564 - -15906 138 204 - = 1907 146 114 = - -15908 151869 —- Die Kopfsteuer zeigt eine Abnahme von 1112 E, was darauf zurückzuführen ist, daß die Einnahmen von 1907 1204 K enthielten, die aus dem Jahre 1906 stammten, und daß im Jahre 1908 in dem Bezirk Sena 424 KL ein- zuziehen blieben; aber unter Berücksichtigung dieser Umstände zeigt sich, daß die Summe der eingestellten, aus Kopf= und Hüttensteuer be- stehenden Eingeborenensteuern in Wirklichkeit die des Vorjahres übersteigt. Die aus der Hütten- und Kopfsteuer erzielten Einnahmen zeigen eine Steigerung in jedem Jahre, was die Verwaltung einerseits auf den Bevölkerungs- zuwachs, anderseits auf die Fortschritte in der Steuereinziehung zurückführt. Die Gesamtsumme aus Eingeborenensteuern, die im Jahre 1898 nur 15 834 L betrug, hat sich in den letzten fünf Jahren wie folgt gestellt: