— 293 2 und Drechslerei. Die Industrie fetthaltiger Stoffe, durch Europäer mit vervollkommneten Geräten berieben, wird eine große Zukunft haben. Die Kolonie ist überreich an Palmölbäumen. Der Kokosnußbaum ist an der Küste allgemein ver- breitet, wird aber noch nicht industriell aus- gebeutet. Die Kultur dieses Baumes könnte mit großem Erfolge auf Millionen von Hektaren aus- gedehnt werden, so daß nach Verlauf von sieben bis acht Jahren verschiedene Kopra-Preßmühlen beschäftigt werden würden. Auch die Preßrück- stände (Olkuchen) haben einen gewissen Wert als Futter und Dungmittel und bezahlen reichlich ihren Transport nach Europa. Endlich bergen auch die Wälder und Savannen eine Fülle von Bäumen, deren Fruchtkerne im allgemeinen feste felthaltige Stoffe enthalten. Eerdnußernte Britisch-Indiens 1909/10.“) Das Schlußmemorandum über die Erduuß- erme Britisch-Indiens für die Saison 1909/10 ist unter dem 17. Februar d. JIs. veröffentlicht worden. Das gesamte Areal wird auf 940 000 Acres angegeben gegen 1091000 Acres im Vor- jahre, es hat mithin um fast 14 v. H. abgenommen. Der Gesamtertrag wird auf 413700 Tons gegen 1541700 Tons nach der Januarschätzung des Vor- jahres angenommen, so daß auf einen Minder- ertrag von 71 000 Tons gerechnet wird. Seit dem Septemberberichte, der dem vorläufigen Me- morandum zugrunde gelegt war, hat sich die Anbaufläche der Provinz Madras erheblich ver- größert und stellt sich nunmehr auf fast 75 v. H. der gesamten Anbaufläche. Aus den einzelnen Berichten aus den Pro- vinzen, denen der Prozentsatz, mit welchem sie an der Gesamtanbaufläche Britisch-Indiens beteiligt sind, in Klammern beigesetzt ist, mögen noch fol- gende Angaben Platz finden: Die Berichte aus Madras (75 v. H.)schildern die Lage nach dem Stande am Ende des Monats Januar. Für die Raiyatwaridörfer ergibt sich eine Abnahme der Anbaufläche um etwa 11 v. H. im Vergleich mit dem Vorjahre. Die Nichtraiyat- waridörfer melden eine Gesamtanbaufläche von 46500 Acres, das sind viermal mehr als im Vorsahre. Die Gesamtanbaufläche weist mithin 6/8500 Acres auf. Die Ernteaussichten werden als ziemlich gut bis gut bezeichnet. Die wahr- scheinliche Ausbeute an Erdnüssen in der Schale wird auf 211700 Tons in den Raiyatwaridörfern und 10 200 Tons in den Nichtraiyatwaridörfern, — — — * Ual. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 27. insgesamt also auf 221900 Tons gegen 246500 Tons im Vorjahre geschätzt, was eine Abnahme im Ertrage von 10 v. H. bedeutet. Bombay (13,5 v. H.). Die Schätzungen reichen bis zum 10. Dezember. Die besäete Fläche wird auf 124500 Acres (91200 Acres in den britischen Bezirken der Präsidentschaft und 33300 Acres in den Eingeborenenstaaten) geschätzt gegen 133700 Acres im Vorjahre. Hieraus ergibt sich eine Ab- nahme von etwa 7 v. H. Diese ist teilweise dem Regenmangel zur Saatzeit infolge des frühen Aufhörens des Monsuns, teils der Bevorzugung des Baumwollanbaues und anderer Kulturen bei- zumessen. Teilweise sind indessen auch die Berichte nicht vollständig eingegangen. Im allgemeinen verlief die Saison ziemlich günstig. Die Saat litt im Osten stellenweise durch die anhaltende Trockenheit im Juli und August, doch verbesserten die Septemberregen die Aussichten etwas. Der Gesamtertrag beläuft sich auf 130800 Tons, wovon 96200 Tons auf die britischen Be— zirke und 34 600 Tous auf die Eingeborenenstaaten entfallen, gegen 129 500 Tons im Vorjahre, in welchem die britischen Bezirke mit 103 100 Tons und die Eingeborenenstaaten mit 26 400 Tons an der Ernte beteiligt waren. Außerdem rechnet man noch auf einen Ertrag von 600 Tons aus 575 Acres aus Distrikten, von denen gewöhnlich statistische Angaben nicht gemacht werden. Burma (15,7 v. H.). Die sechs Haupterdnuß- distrikte haben ein Areal von 137000 Acres mit Erdnüssen bestellt und weisen hiermit gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang von 42,6 v. H. auf. Der Rückgang ist hauptsächlich darauf zurückzu- führen, daß die Produzenten nicht genügende Preise erzielten. Man erwartet einen Ertrag von 61000 Tons. Die übrigen Distrikte dürften 5000 Tons Erdnüsse gewinnen, so daß ein Gesamtertrag von 66000 Tons zu erwarten ist. Die in den neun Monaten von April bis Dezember 1909 ausgeführten Erdnußmengen ver- gleichen sich mit den Gesamtergebnissen in den voraufgegangenen fünf Jahren, wie folgt: Ausfuhr aus Madras Bombay Burma and urnn Menge in emt 1904/05 1567 430 12 408 63.290 1281 1905/06 1 817 037 1140 550 106 578 1040 1906,07 1 300 006 130356 243 575 1223 1907/08 1 218092 93 553 212227 183 1908 00 1 186 871 117930 174 557 2191 1909/10 1 162 976 101 437 60 488 647 (neun Monate! Einen Uberblick über die Erdnußproduktion Britisch-Indiens, wie sie für die Saison 1909/10 geschätzt ist, geben die folgenden Tabellen: