335 20 von Paup und Jakomul. Aller Unrat, alle Essensreste, Fruchtschalen, Federn werden sorgsam aufgelesen, an den Strand gebracht und ins Meer geworfen. Diese Leute scheiden keinerlei Übel- riechende Ausdünstungen aus wie afrikanische Neger und die Bewohner der Gazelle-Halbinsel nebst ihren nächsten Verwandten auf Neu- Mecklenburg. Als Träger find diese Leute leider wenig zu gebrauchen. Eine Last von 35 Pfund bedeutet für sie die äußerste Grenze ihrer Leistungsfähig- keit. Auch sind sie im deutschen Grenzgebiet viel zu wenig zahlreich, um für größere Expeditionen ernstlich in Frage zu kommen. Wollte man aus den Dörfern Wanimo, Waremo, Jako und Wutung in größerem Umfange für längere Zeit Träger rekrutieren, so würde man diese Plätze wahrscheinlich für immer knicken, vielleicht ver- nichten. Aus den vorstehenden Angaben wird so viel zu erkennen sein, daß die Mitglieder der jetzt ausreisenden deutsch-holländischen Grenz- kommission vor einem hochinteressanten Wirkungsfeld stehen. Aber manche Schwierig- keiten werden sie zu überwinden haben, ihre Arbeit wird manchmal nicht leicht sein. Es ist hier nicht so wie in Afrika, in Asien oder Amerika. Die Südsee hat ihre Eigenheiten, die in ein aus Afrika oder Amerika mitgebrachtes Schema nicht hineinpassen. Und wahrlich, es ist nicht immer leicht, nicht immer reine Freude im Archipel, auf den Salo- monen, auf Neuguinea zu arbeiten. Manches Mal in wüsten, scheinbar für immer der Kultur verschlossenen Wildnissen, auf stiefelvernichtendem scharfen Gestein, im Wasser unten und oben, unfähig im andauernden Sturzregen zu arbeiten, von Ungeziefer angefressen, mit Hautkrankheit belastet, angeekelt durch die Kanaker, die häufig stark auf die Nerven fallen — manches Mal habe ich mich da gefragt, wie ich nur so ein Narr sein konnte, mich freiwillig in solch gott- verlassene Gegenden zu begeben. Aber derartige Augenblicke der Entmutigung sind schnell vorüber. Wenn die Sonne des Südens wieder durchge- brochen ist, mit so viel Wärme, mit so viel Licht, wenn der Wanderer, halbwegs getrocknet und leidlich gesättigt, abends am Lagerfeuer sitzt, umgeben von denselben Kanakern, die doch auch wieder gut find und unter ihrer braunen Haut ein menschliches Herz haben, wenn Kanopus, Antares und das Südliche Kreuz ihren milden Schein durch Palmenkronen und Brotfruchtbaum herabsenden, wenn im nahen Wald die Grillen ihr Konzert aufführen, die fliegenden Hunde in den Papayas rascheln und hunderte von Glüh- würmchen über den Büschen exerzieren — dann ist das alles vergessen. Der Reisende überblickt beim matten Schein seiner Lagerlampe den be- scheidenen Ertrag einer harten Tagesarbeit; er trifft die Anordnungen für den kommenden Morgen; er weiß, daß er vielleicht auf Hunderten von Kilometern im Umkreise der einzige Weiße unter Schwarzen und Braunen ist, daß von ihm, seiner Erfahrung, seiner Energie und seinem Willen, sich durchzusetzen, alles abhängt, daß er hier der Herr sein oder scheitern muß. Das Gefühl der Verantwortlichkeit ist allgegenwärtig, aber es bedrückt nicht, sondern löst stille Freude und Genugtuung aus, wenn schließlich alles ge- lingt. Wenn dann die Abschiedsstunde kommt, dann hängt der Blick des Scheidenden voll Weh- mut an jenen Bergen von Neuguinea, an jenem Land, das so groß, so wild, so unerforscht ist, an jener grünen Insel, die hinter Brandung, Sümpfen und Bergen ihre Schätze verbirgt, an jener nahezu lückenlosen Wildnis, die so sehr abstößt und doch wieder anzieht, und die nun stumm, doch eindringlich zu fragen scheint: „Kannst Du mich je vergessen?“ Samoa. Uachweisung der beim Jollamt Apia im III. Viertel 1909 fällig gewordenen JSollbeträge. (Val. „Deutsches Kol. Bl.“ 1910, Nr. 3, S. 98.) Gesamtbetrag der fällig gewordenen (neu deklarierten) Zollbeträge Gegen den gleichen im obigen Viertel des Rechnungsjahres Zeitraum im Vor- 10903 13508 H9e P Einfuhr Ausfuhr # ZusammenEinfuhr Ausfuhr 1 Zusammen mehr weniger 4# . 4 M. 22 1——p.pp AM 4% 122 307,27 – 122 307,27.83 429,57 — 83 429,5738 877,70 —