W 377 20 der Doppeldekade 1880—1900 gar nur 34, 2 v. H. gewesen ist. Der allgemeine Gesundheitszustand, die absolute Sorglosigkeit gegenüber seinem Körper, der Einfluß des Alkohols und eine große Un- sittlichkeit machen außerdem den Neger zu einem körperlich sehr wenig leistungsfähigen Arbeiter. Nun findet eine Auffrischung des Blutes bei dem Neger nicht mehr statt. Der Zuzug, den die Vereinigten Staaten aus Europa bekommen, nimmt gleichfalls in der Zahl ab und ist auch bei den andauernd guten in- dustriellen Verhältnissen in den höher kultivierten Ländern unseres Kontinents in der Qualität außer- ordentlich zurückgegangen, da er sich vor allem aus Osteuropa rekrutiert und zum großen Teil aus Personen besteht, welche für den Ackerbau nicht geeignet sind. Der selbst auch klimatisch außer- ordentlich gut veranlagte Italiener sucht in den letzten Jahren mit Vorliebe die ein mittleres Klima habenden Staaten Südamerikas auf, dessen Be- völkerung ihm nach Sprache und Rasse ver- wandter ist. - Da aber jede Produktion abhängig ist von der Zahl der zur Verfügung stehenden Kräfte, (Maschinen, welche geeignet wären, insbesondere die Pflückarbeit zu übernehmen, mit Erfolg noch nicht konstruiert sind) so ist gerade auf diese Seite des Problems eine besondere Aufmerksam-= keit zu verwenden. geführt, daß ein großer Teil der Produktion auf dem Pacht-, oder mehr noch auf dem Halbscheid- System beruht. Der Besitzer der Baumwollfarm, in der Regel ein Weißer, verpachtet in dem einen Falle den Acker — ½/10 ha, gegen 5—7 3 per Jahr. Im andern Falle, und das ist die Mehrzahl, findet ein ziemlich kompliziertes Verhältnis statt, welches den Anspruch, rationell zu sein, nicht erheben kann. Der Vertrag, der im übrigen auch in Agypten ähnlich beliebt wird, geht im wesentlichen dahin: Die Ernte wird ihrem Gelderträgnis nach geteilt. Der Farmbesitzer führt die Bücher, er liefert gegen die Hälfte der Ernte den Grund und Boden und die halbe Saat, die Hütte, den Wagen, den Pflug, das Maultier und das Futter für dieses. Für die andere Hälfte eröffnet er seinem Halbscheid-Pächter einen Kredit in seinem Laden, in welchem dieser, der ja kein Betriebs- kapital hat, seinen Lebensunterhalt während der Zeit des Anbaues, seine Kleider und Schuhe und den geringen Luxus, den er sich erlauben darf, zu solchen Preisen eindeckt, wie sie nach Ansicht des Farmbesitzers dem Risiko, welches er läuft, entsprechen. Und daß er dieses nicht gering ein- schätzen muß, liegt auf der Hand, wo ein Pächter nichts dabei riskiert, wenn er etwa über Nacht verschwindet. Da auch der Farmer, welcher den Ich habe auch bereits aus- jenige, Kredit gewährt, ihn seinerseits in Anspruch nehmen muß, um Zinsen und Steuern, die Be- stockung seines Ladens, und in vielen Fällen auch seinen eigenen Lebensunterhalt bis zur Ernte zu decken, und der übliche Zinsfuß bei den Banken des amerikanischen Südens, wie ich mich wieder- holt habe vergewissern können, neben einer Kommission von 1 v. H. per OQuartal, 1 v. H. per Monat beträgt, so ist leicht einzusehen, wie hoch die Preise für den Halbscheid-Pächter werden müssen. In vielen Fällen wird man die Zins- last, die auf einem Pfund Baumwolle ruht, auf ein Viertel bis ein Drittel vom Wert berechnen müssen. Eine Einwirkung auf seinen Halbscheid- Pächter hat der Grundbesitzer oft nur da, wo er ihn durch Abschneidung des Kredites zwingen kann, seinen Anordnungen zu folgen. Diese Situation macht es zur Regel, daß die Halb- scheid-Pächter sehr oft wechseln und aus der dem Neger angeborenen Sucht nach Neuerung möglichst oft auf andere Stellen zu kommen suchen. Möbelwagen zu ihrem Umzug brauchen sie nicht. Um nun anderseits diesen Wechsel möglichst zu vermeiden, muß der Eigentümer mit seinem Kredit möglichst liberal sein, weil er einen Pächter nur dann an der Scholle festhalten kann, wenn dieser ihm noch im Buche verschuldet ist. Auf Grund dieser Tatsache hat man mir von den verschiedensten Seiten versichert, daß in Louisiana und im östlichen Süden die Produktion von Baumwolle unter 10 Cents pro Pfund über- haupt keine Rendite mehr abgäbe. Auf Grund vieler Kalkulationen halte ich, wenn Zinsen und Fracht bis zum Lokal-Markt eingerechnet werden, dies für richtig, selbst wenn ich den Saatwert in Abzug stelle. Daß die quantitativen und gquali- tativen Resultate einer solchen Wirtschaft keine guten sein können, liegt auf der Hand. Der- jenige Partner in diesem Halbscheid-Verhältnis, der den Verstand hat, tut nicht die Arbeit, der- der die Arbeit tut, hat nicht den Ver- stand. Nun liegt ja in Texas, dem Haupt- produktionsstaate, mit seinen verhältnismäßig viel weißen Baumwollbauern, die Sache etwas günstiger. Aber auch fie können, wie ich schon gesagt habe, des schwarzen Hilfsarbeiters nicht entraten und müssen ihrerseits höhere Ansprüche an den Lebens- unterhalt stellen, so daß auch bei ihnen keine billigeren Produktionskosten vorhanden sind. Dies hängt insbesondere mit der ganz enormen Steige- rung sämtlicher Lebensmittelpreise in den Ver- einigten Staaten zusammen, die teils durch die natürliche Vermehrung der Bevölkerung, teils durch kunstreich aufsgebaute Kombinationen in den letzten Jahren herbeigeführt worden ist. Würde man selbst annehmen, daß eine größere Baumwollerzeugung durch sehr viel günstigere Ernten, durch Ausdehnung