G 394 2# Anlernung der Eingeborenen zu einer rationellen Gewinnung wird von den amtlichen Organen nach Möglichkeit in gleicher Weise durchgeführt wie bei Guttapercha. Als weitere Nutzpflanzen sind Rotang, eine Faser-Banane, sowie eine Dipterocarpaceen- Art, die ein dem Dammar ährliches Harz liefert, zu nennen. Die Begutachtungen von Produkten- proben dieser Pflanzen, die bis jetzt im allgemeinen wenig günstig lauteten, erlauben über den wirt- schaftlichen Wert dieser Pflanzen noch kein ab- schließendes Urteil. Wichtig und von bleibendem Wert sind auch die wissenschaftlichen Ergebnisse der Expedition; sie bestehen hauptsächlich in der botanischen Erschließung eines großen Gebietes von Kaiser- Wilhelmsland, zum Teil in Ergänzung früherer Erkundungen. Dr. Schlechter hat ein großes Herbarium angelegt und der botanischen Zentral- stelle in Berlin übersandt. Zur Bearbeitung sollen besondere Spezialisten herangezogen werden. Im allgemeinen Expedition befriedigend. Mit Gouverneur Dr. Hahl und dem Expeditionsleiter Dr. Schlechter werden demnächst Verhandlungen in Berlin gepflogen werden, die durch ein weiteres gemeinsames Vor- gehen zwischen Kolonialverwaltung und Komitee in der Guttapercha-Kautschukfrage in Neuguinea einen dauernden Erfolg der Expedition sicher- stellen sollen. Schulsammlungen kolonialer Produkte. Um das allgemeine Interesse für die Kolonien und insbesondere das koloniales Wirtschaftsleben schon bei der Jugend sind die Ergebnisse der Verständnis für unser zu wecken, gibt das Komitee, im Einvernehmen mit dem Kultusministerium und dem Reichs- Kolonialamt, Sammlungen kolonialer Pro- dukte für Volksschulen heraus. Um auch weniger bemittelten Schulen die Möglichkeit der Anschaffung einer Produkten- sammlung zu geben, ist eine solche zu dem billigen Preise von 10 Z zusammengestellt worden. Die Sammlung enthält in hübscher Aufmachung Proben unserer wichtigsten Kolonialprodukte wie Elfenbein, Baumwolle, Sisalhanf, Kaffee, Kakao, Erdnüsse, Kopra, Palmkerne, Reis (in Hülsen), Sorghumhirse, Kautschuk, Guttapercha, Ebenholz und Mahagoni. Eine „Erläuterung zu der Schulsammlung“ mit anschaulichen Bildern über Herkunft, Aufbereitung und Handel der einzelnen Produkte und eine kleine, von Hauptmann Leßner verfaßte Schrift: „Was müssen wir von unseren Kolonien wissen?" ist der Sammlung beigefügt. Kolonial-Wirtschaftliches Archiv. Das Kolonial-Wirtschaftliche Archiv, Berlin, Unter den Linden 43, ist neuerdings erheblich erweitert worden. Von 56 neuen Pflanzungs- und Handelsunternehmungen in den deutschen Kolonien und deutschen Unternehmungen im Auslande ist Material, wie Denkschriften, Prospekte, Geschäftsberichte und Zeitungsnotizen hinzuge- kommen, so daß das Archiv heute über 400 Ge- sellschaften Auskunft zu erteilen vermag. Nur mit weitgehender allgemeiner Unterstützung kann das Ziel erreicht werden, durch das Archiv ein getreues Spiegelbild unseres kolonialen Wirt- schaftslebens zu schaffen. « Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Sagogewinnung in Miederländisch-Indien. Auf Sumatra gedeihen fast in allen Teilen der Insel vier verschiedene Varietäten der Sagopalme, von denen Metroxylon Rumphü als die beste gilt. Sie kommen in großen Mengen in wild wachsendem Zustande vor, werden aber auch von der eingeborenen Bevölkerung angebaut. Die Sagopalme erfordert ungemein wenig Pflege. Sie ergänzt sich selbsttätig, gleich der Banane, durch die Hervorbringung von Schöß- lingen aus dem Wurzelstock; die sich sehr schnell weiter entwickeln. Der genießbare und äußerst nahrhafte Bestand- teil des Baumes ist das Mark des Stammes, das dessen Juneres, von einer nicht sehr dicken äußeren Rinde umgeben, vollständig ausfüllt. Es hat ungefähr die Struktur des Hollundermarks und läßt sich mit Hilfe von Messern oder Schabwerk- zeugen leicht auslösen. Das Mark wird auf verschiedene Weise ge- wonnen. Nachdem der Baum gefällt ist, wird er entweder durch Querschnitte in eine Anzahl von Stammabschnitten geteilt und das Mark nach Ent- fernung der äußeren Rinde abgeraspelt, oder er wird durch Längsschnitte gespalten und das Mark mit geeigneten Werkzeugen herausgekratzt, nachdem es mit Wasser aufgeweicht worden war. Das Mark wird einem Wasch-, Preß= und