GW 471 20 passieren, wenn die Zugtiere geimpft und nach längerer Beobachtung mit einem Brande gekenn- zeichnet sind. Der Dampflastwagenverkehr, worauf man große Hoffnungen gesetzt hatte, ist inzwischen wieder eingestellt worden. Lasten, die früher von Mombo und Mkum- bara aus vorwiegend durch Träger heraufge- bracht wurden, werden jetzt von Buiko aus, allerdings noch zu höheren Preisen als von Voy, in der Hauptsache durch Burenwagen befördert. Als ein wesentlicher Fortschritt ist die An- stellung eines Postbeamten in Moschi und die Einrichtung eines direkten Postpaketverkehrs zu bezeichnen. Auch am Berge selbst wurden Verkehrs- verbesserungen vorgenommen; so wurde eine Brücke über den Karanga fertiggestellt. Eine weitere, sehr notwendige Brücke über den Weru- weru befindet sich im Bau, desgleichen auch ein Fahrweg nach dem Westen des Kilimanjaro. Die Regenverhältnisse waren noch ungünstiger als im Jahre 1908. Die große Regenzeit setzte am 1. April ein und brachte während der nächsten drei Wochen 346,8 mm Regen, im Mai aber nur 72,3 mm. Von Ende April bis Ende No- vember fehlte es überhaupt an durchdringendem Regen. Erst die verspätete kleine Regenzeit, die am 26. November einsetzte und bis zum Jahres- schlusse anhielt, brachte die verhältnismäßig reich- liche Regenmenge von 220,7 mm. Die Ge- samtregenhöhe des Jahres 1909 betrug in Kibo- höhe nur 805,3 mm gegen 1125,85 mm im gleichfjalls trocknen Vorjahre; sie stellt sich noch weit geringer auf den nach der Steppe zu ge- legenen Teilen der Pflanzung. Die Kulturen wurden durch die außergewöhn- liche Trockenperiode ungünstig beeinflußt. Am Kikafu wurden bis zur großen Regen- zeit 1909 70 ha urbar gemacht und bis zum Jahresschlusse noch etwa 119 ha geschlagen, wo- von 54 ha durchgehackt wurden. Im ganzen werden dort nach der nächsten großen Regenzeit etwa 250 ha mit Baumwolle bepflanzt sein, wo- nach die Bedingungen der Regierung für die gepachteten 580 ha am Kikafu erfüllt sind. Weitere 200 ha am Kikafu unterhalb des Weges Moschi-Aruscha sind uns zugesagt. Der Pachtvertrag über das Viehzuchtland am Olmolog ist dahin festgestellt worden, daß uns außer der vorläufig verpachteten Fläche von über 5000hanoch 6000 ha reserviert wurden. (Ursprüng- lich waren uns etwa 10 000 ha als Reserve in Aus- sicht gestellt worden.) Unser Gesuch, den Preis des Viehzuchtlandes von 3 auf 2 Rupien für den Hektar herabzusetzen, wurde vom Gouverne- ment abgelehnt, desgleichen auch die Erlaubnis, ehemalige Askari mit Hinterladern zum Schutze gegen Viehdiebstahl zu bewaffnen. Dagegen er- klärte sich das Gouvernement mit einer Aus- dehnung unserer Südgrenze bis zum Wald- reservate einverstanden. Von Wichtigkeit für die Viehzucht ist die Gouvernementsverordnung vom 1.Dezember 1909, wonach der Einfuhrzoll auf glatten Draht auf- gehoben wurde. Die Regierung hat den Preis der Kron- ländereien wesentlich gesteigert. So kosten Viehzucht- ländereien, je nach der Entfernung von der pro- jektierten Eisenbahn, 2 bis 6 Rup. p. Hektar, während für Plantagenland sogar 7,5 bis 15 Rup. je nach Qualität gefordert werden. Eine weitere Preissteigerung ist beabsichtigt. Die Gesundheitsverhältnisse unserer Beamten waren auch in dem abgelaufenen Berichts- jahre gut. Uber den Stand der Anlagen Ende 1909 in Afrika ist folgendes zu berichten. I. Kulturen. Kautschuk (Manihot glaciovil). Feld I, Feld II, Feld III, 32,25 ha in der Regenzeit 1908 gepflanzt und 1909 nachgepflanzt mit 10,75 ha in der Regenzeit 1908 gepflanzt und 1909 nachgepflanzt mit 39,00 ha a) 4 ha mit 4700 in der Regenzeit 1906 gepflanzten 10 700 Bäumen 3 535 v Bäumen wovon 40 bis 50 v. H. zapfreif sind. b) 24 ha mit 18 704 in der Regenzeit 1907 gepflanzten Bäumen, wovon etwa 20 v. H. im Juni 1910 zapf- reif sind. c) 1 ha mit 157 in der Regenzeit 1908 gepflanzten Bäumen 51,25 ha a) 10,75 ha mit 6047 in der Regenzeit 1907 gepflanzten Feld IV, 23 561 „ und 1909 nachgepflanzten Bäumen, davon 20 v. H. im Juni 1910 zapfreif. b) 40,5 ha mit 37 462 in der Regenzeit 1908 bepflanzen und 1909 nachgepflangten Bäumen 43 509 „