G: 473 20 entwickelte sich anfangs recht gut, doch bildete sie wegen der anhaltenden Dürre nur wenig Blüten. Als die Kapseln zu reifen begannen (Ende November), setzte die kleine Regenzeit ein, so daß hiervon nur 1300 kg (auch etwas ver- regnet) geerntet werden konnten. Die neugepflanzte Baumwolle, 22 ha in Zwischenkultur zwischen Kautschuk auf Feld IV, kam wegen der Dürre gar nicht zur Entwicklung. Caravonica-Baumwolle am Kikafu. Von den 70 ha, die am Kikafu zur großen Regenzeit in Kultur genommen wurden, entfallen 65 ha auf Caravonica. Wegen der Minderwertigkeit der ersten Saat (sie war bereits zwei Jahre alt) hatten die Be- stände viele Fehlstellen aufzuweisen. Die zweite Saatsendung war schon etwas besser, doch ließ ihre Keimfähigkeit immer noch zu wünschen übrig. Hiervon wurde ein Teil in Saatbeete gebracht und ebenso wie die doppelten Pflanzen nach und nach ausgepflanzt. Die Methode hat sich recht gut bewährt. Komplett sind 35 ha Wool und Alpaca und ein Teil von Silk. Da die Silksaat sehr spät hier eintraf, so konnten diese Bestände noch nicht vollständig ergänzt werden. Gerodet wurden noch 10 ha, wo die neue Silksaat ausgelegt wurde. Dieses Saatgut war von vorzüglicher Qualität, so daß in diesem Felde nur wenige Pflanzen fehlen. Die gesamte mit Caravonica bepflanzte Fläche umfaßt hiernach 75 ha. Abassi-Baumwolle am Kikafu. Bis zum Jahresschlusse wurden 119 ha ge- schlagen und davon 54 ba gerodet. Bis zur großen Regenzeit sollen etwa 175 ha für Abassi vorbereitet werden, so daß sich unser gesamter Baumwollbestand auf 250 ha belaufen wird. Gerberakazie (Acacia mollissima). Trotzdem die Bestellung der Gerberakazie gleich zu Beginn der großen Regenzeit vorge- nommen und auch sorgfältig ausgeführt wurde, it diese Kultur wiederum vollständig mißlungen. Die geringe Wassermenge, die wir vom Dolo nach dem Akazienfelde leiten konnten, genügte nicht, um die Pflänzchen am Leben zu erhalten. Gerberakazien in Pflanzkörbchen wurden am Kikafn zur Abgrenzung der verschiedenen Cara- vonica-Varietäten und in Kibohöhe an der West- grenze von Feld III verwendet. Mais. Hinsichtlich seiner Wachstumsbedingungen muß der Mais als eine der geeignetsten Kultur- pflanzen hiesiger Gegend bezeichnet werden. Leider fehlt es jedoch für größere Quantitäten an Absatz. Der erste Anbau von Mais in Kibohäöhe, etwa 17 ha in Zwischenkultur zwischen Kaffee und Kautschuk, wurde zur Versorgung unserer Arbeiter mit Nahrung vorgenommen. Für den größten Teil der Ernte hatten wir guten Absatz. Da inzwischen eine üÜberproduktion eingetreten war, konnten die Vorräte nicht vollständig ver- kauft werden. Gegenwärtig läßt sich nur Mais- mehl in kleineren Quantitäten absetzen. Unsere Mühle befindet sich bei der Baumwoll-Ent- körnungs-Anlage am Kikafu; infolgedessen wurden vorwiegend die dortigen Maisvorräte zum Mahlen verwendet. Nach Vorschrift von Dr. Thomatis wurde Mais zwischen Caravonica gepflanzt. Die Ernte am Kikafu wird sich etwa auf 100 Tonnen be- laufen. Einige 30 Tonnen waren am Schluß des Berichtsjahres noch zu ernten. Es sind inzwischen Verhandlungen mit einem geeigneten Abnehmer eingeleitet, der sich bereit- erklärt hat, den Verkauf unseres Maismehls in die Hand zu nehmen. Versuchsgarten. Wie es sich inzwischen herausgestellt hat, umfaßte der Versuchsgarten bisher nur 3,25 ha. 0,75 ha wurden daher noch im vergangenen Jahre urbar gemacht und bepflanzt. Abgesehen von der Anlage von Saatbeeten für Kautschuk, Kaffee und Maletto (Eucalyptus occidentalis) wurde eine Reihe von Nutzpflanzen versetzt, wie Hevea brasiliensis, Manihot dicho- toma und piauhyensis, Canaigre (KRumesx hyme- nosepalus, Zapupe (Agave Zapupe) Carica Papaya, Bambus, Kixia elastica u. a. m. Ferner wurden mit Tabak, Havanna und Sumatra, Versuche angestellt. Der Tabak liefert ein aromatisches, gut brennbares, aber sehr schweres Produkt. Die Schwierigkeiten beim Tabakbau liegen einerseits in dem ungeeigneten Arbeitermaterial, anderseits in der geringen Luftfeuchtigkeit, die der Fermentation hinderlich ist. Die fehlende Luftfeuchtigkeit kann in besonderen Fermentier- räumen künstlich erzeugt werden. II. Viehzucht. Die Einrichtung unseres Viehzuchtbetriebes am Omolog hat sich besonders durch die Ver- handlungen mit dem Gonvernement wegen der Steigerung des Landpreises und falsche Ver- messung der Südgrenze wesentlich verzögert. Auf unser Gesuch traf gegen Ende Dezember 1909 die Antwort ein, daß das Gouvernement eine Herabsetzung des Kaufpreises für das Omolog-