W 483 20 IProspekt der!] Hundels-IHochschnle München. München: Kunstanst. Graphia, 1910. 9 S. do. Die Schultheiss'’' Brauerel in Vergangenheit und Gezenwan. Berlin: (Meisenbach Riffarth & Co.) 1910. 1/1) S. duer 50. Der Staatsbürger. Halbmonatsschrift für poli- tische Bildung. H’sg. von Hanns Dorn in Verbind. zuit Groth und Wappes. Nr. 1 ff. Leipzig u. Berl.: Fr. Wilh. Grunow. (1910). 80. trutz: Betrachtungen zur Reichszuwachssteucr. Berlin: C. Hermann, 1910. 99 S. 80. Troje: Das Vereinszollzesetz vom 1. Juli 1869 mit Ausführungsbestimm., Erläut. u. einem Anhange wichtiger ((esctze usw. Nach amtl. Quellen neu bearb. u. vorvollst. von A. Düffe. (Troje-Bibliothek. Bd. 2.) J. Aufl. Harburg a. d. Elbe: G. Elkan, 1910. XII, 2.3 S. 86. Warburg, Paul M.: The Discount System in Europe. (61 St Congr. 24 Sess. Sennte. Doc. No. 10. Jational Alonctary C((ommission.) Washington: Gov. Print. Off., 1910. 43 S. 5P0. vWarburg, Paul XI.: A „V’nited Reserve Bank of the Uniteld States“. A plan and a reply. Advance shects from pubhications of the Academy of Political Science Norember 1910. New Tork 1910. 45. S. P0. Wittek, Heinrich Ritter r.: Grundzüge der Eisen- bahnpolitik. In: Ztg. d. Ver. disch. Eisenb.-Verw. 1910. Als S.-A. erschienen. Koloniale Dreßstimmen. Über die Kussichten kür junge Landwirte in den NKolonien und ihre Rusbildung schreibt Dr. Hillmann-Berlin in den „Mit- teilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesell- schaft“ u. a.: Seit der Begründung der Kolonialabteilung der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft werden oft An- fragen von jungen Landwirten, sowohl von solchen, welche wissenschaftlichen Smdien obliegen, als auch Inspektoren und dergl., an diese gerichtet mit der Bitte um Stellenvermittlung in den Kolonien und Auskunft über zweckmäßige Ausbildung. Ein großer Teil der Aufragenden ist sich an- scheinend nicht klar über die Aussichten, welche sie er- warten und über die Vorbedingungen, welche zu er- füllen sind. Es scheinen allerdings die geiten mehr vorüber zu sein, wo solche Auswanderungspläne haupt- sächlich aus Abentenerlust und unbestimmtem Drang in die Ferne entstanden. Aus den Briefen spricht meistens der ernste Mille zur Arbeit und Schaffung ceiner Lebensstellung in den Kolonien. Anderseits ist der Andrang in den letzten Jahren so groß gewesen, daß man von einer gewissen Berufsüberfüllung in der tropischen Landwirtschaft schon jetzt sprechen kann, wenigstens soweit die Bewerber ohne wesentliche Geldmittel sind und Beamtenstellungen auf großeren Pflanzungs= und Wiehbetrieben suchen. Dieser Wettbewerb hat auch bereits die nutzliche Folge gebabt, daß höhere Anforderungen an die Bewerber gestellt werden und nicht rückhaltlos jeder ohne ent- sprechende Vorbildung aus allen möglichen Berufen und als mohr oder weniger im bisherigen Beruf ge- scheiterte Eristenz aufsgenommen wird. Es hat sich nun herausgestellt, daß für Verwendung in der kolo- nialen Landwirtschaft die beste Grundlage eine tüch- tige, praktisch-landwirtschaftliche Ausbildung in der Heimat mit guter Lehrstelle, natürlich nicht als .Volontär“, ist. Die Verhältnisse bringen es mit sich, daß das richtige Lebensalter, um in den praktisch= landwirtschaftlichen Dienst in den Kolonien zu treten, dasjenige nach der militärischen Dienstzeit ist, wo Körper und Charakter etwas mehr gefestigt sind: anderseits wäre es im allgemeinen verkehrt, wenn altere Personen, also etwa Ende der dreißiger Jahre, dauernd in die Kolonien hinausgingen, wenn nicht ein größerer Ausgleich dieses Nachteils durch größeres Rissen, Können und persönliche Energie vorhanden ist, die eine rasche Auffassung für die kolonialen Verhält- nisse und leichteres Einleben bewirken. Demnach steht von der Zeit der Schule bis zum Hinausgehen in die Kolonien je nach dem Schulabgang ein Zeitraum von 3 bis 6 Jahren zur Verfügung. Die späteren Ziele und die aufzuiuchenden Kolonien können schon bei der Vorbereitung in der heimischen Landwirtschaft ins Auge gefaßt werden, wenn schon bestimmte Neigungen für eingelne Teile der Kolonien oder Zweige der kolo- nialen Landwirtschaft vorhanden sind. So bieten sich dem künftigen kolonialen Landwirt zwei Hauptwege: 1. Die Laufbahn als Pflangungsbeamter in den tropischen Kolonien, meistens bei größeren Pflan- zungsunternehmungen. Zur selbständigen An- lage oder Ubernahme einer Pflanzung gehören meistens erhebliche Mittel, welche bei denselben Ansprüchen ebenso hoch sind, wie sie in Deutschland zur Pachtung eines großen und Ankauf eines mittelgroßen Gutes gehören. Dabei ist das Risiko gewiß nicht geringer als in Deutschland, weil die Erfahrungen mit den einzelnen Kulturen in den Kolonien noch verhältnis- mäßig jung find. Es sollte daher auch jeder, welcher sich auf diesem Wege selbständig zu machen sucht, der Grundausbildung in der heimischen Praris und der Aneignung der nötigen wissenschaftlichen Grundlagen eine weitere praktische Tätigkeit in den Rolonien, die eigent- liche kolonial-landwirtschaftliche Lehrgeit, anschließen. Gefürchtet sind in den Kolonien diejenigen, welche zu Hause schon alles gelernt zu haben glauben. Kolonien mit größeren Gebieten für tropische Pflan zungen und damit weniger günstigen Gesundheitsverhältnissen sind Deutsch-Ostafrika. Kamernn, in einzelnen Teilen auch Togo, Deutsch-Neuguinea einschließlich der zugehörigen umliegenden Inseln:; vielleicht kommt später auch der noch nicht ausgeschlossene Teil des nördlichen Süd- westafrika mit in Betracht. 2. Eine zweite Richtung der landwirtschaftlichen Betätigung bildet der Betrieb der Viehzucht, in erster Linie der Wollschaf= und Rindviehzucht in Deutsch-Südwestafrika mit seinen gesunden subtropischen Trockengebieten. Bioher weniger von seiten der Deutschen ist die Viehzucht in Deutsch-Ostafrika in An- griff genommen. Mit Entwicklung des Verkehrs- wesens ist diese aber dort ebenso wie vielleicht auch im Hinterland von Kamerun auf den an beiden Stellen vorhandenen trockneren und gesünderen Hoch- ländern entwicklungsfähig. Drittens kann auch eine beschränkte Anzahl junger Landwirte, mit entsprechender vollwertiger und ab- geschlossener talso mindestens 6semestrigem wissen- schaftlichen Hochschulstudium) und nicht zu kurzer heimatlicher Vorbildung, in die Dienste der Gouverne-= ments zur Verwendung in den Verwaltungen und zur