W 499 20 versprengten Leuten aus Wute, Bamum, Bafia, Biongele usw. Ja sogar eine kleine Ansiedlung von Lagos-Leuten, die sich auf dem Landwege cingefunden haben, wurde festgestellt. Beim Weitermarsch nach dem Nun wurden vereinzelte Löwen= und Hyänen= sowie sehr viele Leopardenfährten beobachtet. Der schmale, aber t'iefe Nschebo und der reißende Nun mit sehr breitem inselbesäten Felsbett dürften in der Regen- Seit kaum passierbar sein. Beide Flüsse sind bis ur Bamumstraße hinauf an ihren Ufern un- hewohnt und bieten, zusammen mit den Schnellen- gebieten des Mbam, den wenigen noch vor- handenen Flußpferden Westkameruns einen der letzten Zufluchtsorte. Ostlich von Nun wird das Gelände noch hügeliger und findet in drei auffälligen Bergspitzen von etwa 200 m relativer Höhe nahe bei Banja zeine höchsten Erhebungen. Waldparzellen, reich an Kickria, bedecken etwa zwei Fünftel des Ge- bietes zwischen Mbam und Nun. In Banja findet sich ebenfalls eine jüngere Haussa-Niederlassung. Die Balom-Ansiedlungen find zerstreut und klein, ader zahlreich. Die Kickria-Pflanzung der Firma Arfred Schmidt in Banja ist noch sehr jung, er- cheint aber nicht aussichtslos. Durch hügeliges, mit häufigen Waldparzellen gemischtes Grasland wurde Abinschu erreicht, wo bereits Durrah den Maisanbau der westlicher ge- legenen Graslandschaften zu ersetzen beginnt. Von Abinschu aus wurde in der Nacht ein etwa 10 km weiter östlich gelegener größerer Mbamfall deutlich gehört. Südlich des etwa 60 m breiten, auf einer Fähre zwischen massenhaften kleinen Schnellen überschrittenen Nun liegt der Sitz des auf der Karte bisher mit Musche bezeichneten Balom- Hauptchefs Wonang. Von hier wurde über den Mbam bis Sase vorgestoßen. Sase ist identisch mit der alten Wute-Siedlung „Ngute“ oder „Kudue“. An Stelle der Wute sind hier überall neue Balom-Dörfer entstanden. Der Mbam-Ubergang liegt mitten in einem ausgedehnten Schnellengebiet; das Flußbett zeigt bei einer Breite von 300 bis 400 m massenhafte Klippen. An eine Schiffbarkeit des Flusses ist nicht zu denken. Auf dem Rückweg zur Küste wurde zunächst der Hauptort Abanda des Jambetalandes, in einer mit vielen Buschparzellen untermischter Graslandschaft, berührt. Die Häuser sind hier im Gegensatz zu den meist üblichen Rundhütten eckige Lehmhütten. Schon hier beginnen in den Buschparzellen bereits massenhaft Olpalmen auf- zutreten, die an Zahl und Dichtigkeit küstenwärts 3lner mehr zunehmen. Durch eine wellige, isserreiche Baumsteppe führte der Weg nach Biongele. Unterwegs fielen Blöcke eines Schmele- flusses von hohem spezifischen Gewicht auf; die mitgebrachten Proben wurden von der Landes- kulturanstalt in Victoria für Lava erklärt, obwohl weit und breit kein sonstiges Eruptivgestein oder eine vulkanische Bergformation zu bemerken war, die Blöcke vielmehr auf Gneis und Granit auf- lagen. Der Steilabstieg von dem Inlandplateau, der einige Stunden westlich Biongele mit ziemlich scharfem Ubergang vom Grasland in das Wald- gebiet hinabführt, ist viel weniger schroff markiert, wie überall weiter im Norden. In zusammen- hängendem Wald beginnt zunächst ein ungefähr 450 m hoher Steilabstieg bis etwa Mandi, von wo daun in durchaus waldbedeckter Mittel- gebirgslandschaft bis Mweledik hin das Gelände sich stetig senkt. Die Bewohner dieses Gebietes sind Bane sprechende, den Bakoko nahe verwandte Stämme. Das Gelände ist längs der Hänge des Hombotales nach Ndogobu zu recht schwierig und steinig. In Ndogobu machten sich bereits direkte Handelsbeziehungen zu Jabassi bemerkbar, wie die ziemlichen Mengen der versandfertig gemachten Palmkerne bewiesen. Nach Überschreitung der hohen und steinigen Wasserscheide zwischen Hombo= und Molotal wurde in letzterem abwärts marschiert, die Mündung des Molo in den 50 bis 60 m breiten Inubu erreicht und dann auf den Hängen des 400 bis 600 m hohen, waldbedeckten südlichen Talrandes des Inube weiter marschiert. Nach abermaliger Durchwatung des Inube wurden die Mittel- gebirgszüge des nördlichen Talrandes erstiegen, die offenbar die fast bis an den Makombe nach Westen reichenden, sich auflösenden und sich all- mählich abdachenden Ausläufer des vom Fombong- Anstieg her gesichteten Steilrandes darstellen. Die letzte vorgelagerte Steilrandstufe nach dem Makombe—JInube-Zusammenfluß wurdein stunden- langen Waldbergen mit geringen relativen Höhen- differenzen bei einer Gesamthöhe von etwa 500 m passiert. In der Banenlandschaft Ndole wurde der Anschluß an die alte Schimmelpfennigsche Route erreicht. 75 Deutsch-Südwestafrika. Die Bondels.) Einem Berichte des Bondelskommissars, Ober- leutnants Ebeling, entnehmen wir über das *) Ugl. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 331 und S. 385f.