514 20 Maße oder Instrumente bestimmt. Man pflanzt lediglich nach Gutdünken. Die Abstände betragen bei Makabo ½ m und weniger. Die Zwischen- räume bei Planten betragen in einer mit Mais und Makabo gemischten Farm 3 m und mehr, in einer Plantenfarm mit nur Mais als Zwischen- kultur 1½ m und mehr. hamspflanzen werden in Abständen von 1 bis 1¼ m gepflanzt. Jäten: Es folgt dann die Arbeit des Jätens und Unkrautrupfens, was je nach Bedürfnis monatlich einmal oder öfter geschieht. Die Frauen haben weiterhin eigentlich immer in der Farm zu arbeiten. Ernte: Die Ernte tritt ein bei: Yams nach 6 Monaten, im Monat August, September, Oktober. Makabo nach 6 Monaten im Monat Sep- tember usw., jederzeit zu ernten. Planten nach 12 Monaten, im Monat Februar usw., je nach Reife zu ernten. Cassada nach 9 Monaten im Monat No- vember usw. Mais nach 3 Monaten im Monat Mai, August, kann auch bei Aussaat Ende der Regenzeit im Januar, Februar reifen. Kickxia elastica läßt sich nur in der Regen- zeit verpflanzen, also in den Monaten Juni bis September, Oktober. Die besten Monate sind jedoch Juli, August. In dieser Zeit steht im Felde: Makabo in der Reife, beschattet den Boden vollständig, die Farm bleibt erhalten und bringt im zweiten Jahre noch Früchte. Yams in der Reife, beschattet den Boden nicht vollkommen, muß im November ge- erntet sein; das Land wird nicht für eine zweite Kultur benutzt. Cassada ist noch nicht geerntet, beschattet den Boden vollkommen, die Farm bleibt erhalten, die Frucht wird im zweiten Jahre noch geerntet. Planten sind noch nicht geerntet, beschatten den Boden teilweise, werden auch im zweiten Jahre geerntet. Mais ist geerntet und vom Felde verschwunden. Bei der gemischten Farmkultur der Bakwiri ist also mit Ausnahme der Yamsfarm der Boden allenthalben von Blättern bedeckt. Bevor ich nun zum Pflanzen schreite, muß ich daher Baum- scheiben von etwa 1 m Durchmesser an den Pflanz- stellen reinigen; dies läßt sich ohne Schwierigkeit und ohne dem Makabo oder Cassada usw. zu schaden bewerkstelligen. Das Auspflanzen erfordert keine weitere Bodenbearbeitung; man wird, wie in der Instruktion genauer ausgeführt, eine möglichst geringe Pflanzweite wählen, damit die Kickrien möglichst schnell den Boden decken, das Aufkommen des Unkrautes verhindern und hoch- gehen können. Zu empfehlen ist eine Pflanzweite von 2 mal 2 m. Mit Ausnahme der dams- farm, die wenn abgeerntet, brach liegen bleibt, werden die Farmen normalerweise zwei Jahre lang reingehalten. Die Kickria erfordert also in dieser Zeit keine besondere Pflege; die Frauen müssen nur jedesmal beim Reinigen die vorge- schriebene Baumscheibe von 1 m Durchmesser um die jungen Bäumchen herum frei machen. Die Yamsfarm, die gepflanzten Kickrien müssen im zweiten Jahre mehrmals gereinigt werden. Im dritten Jahre sollen 2 mal 2 gepflanzte Kickrien sich schon decken. Es müßte nur noch einmal, höchstens zweimal gereinigt werden. Im dichten Bestande bedarf die Kickria dann einer weiteren Pflege nicht. Da die Bakwiri von Natur den Makabo und die Cassada sehr eng pflanzen, so mußte von dem Kulturbeamten und der Verwaltungsbehörde darauf gedrungen werden, daß bei Neuanlage von Farmen von vornherein die spätere Be- pflanzung mit Kickxia berücksichtigt wird, d. h. Baumscheiben von 1 m Durchmesser freigelassen werden. Diese Forderung bietet m. E. keine Schwierigkeit in der praktischen Durchführung. Schwieriger dürfte die Ausführung der folgenden Bedingung sein, die aber auch von geringerer Bedeutung ist. Die Eingeborenen sind gewohnt, ihre Farmen gerade da anzulegen, wo es ihnen gut dünkt; wenigstens bei den Bakwiri findet man die Farmen allenthalben im Busch zerstreut. Eine Dorsschaft schematisch eingetragen, gewährt ungefähr das Bild der beiliegenden Skizze. (Fig. 7). Es ist natürlich, daß man bei Anlage von Eingeborenen= Kautschukkulturen bestrebt ist, eine zusammen- hängende Anlage zu erzielen. Man müßte also auf die Eingeborenen dahin wirken, daß sie ihre Farmen zusammenhängend anlegen. Bei der Besiedelung der großen Regierungsstraßen (3. B. die Jaundestraße) ist dies ja zum Teil schon durchgeführt. Für den Zusammenhang der Farmen spricht die leichtere Beaufsichtigung durch die Beamten, sowie die geringere Möglichkeit des Übergehens von Schädlingen, die aus dem Urwald kommend in die Anlagen eindringen z. B. Kickria- Bohrkäfer. Dagegen spricht die schnelle Ver- breitungsmöglichkeit von Infektionskrankheiten. Die Verhältnisse, die hier von den Bakwiri angegeben sind, lassen sich nicht verallgemeinern. Wie schon gesagt, müssen diese in den in Betracht kommenden Bezirken erst genau erforscht werden. Prinzipiell wird sich dabei jedoch kein Unterschied ergeben und der Beamte, dem diese Aufgabe zufällt, wird, wenn er in der vorstehenden Weise