561 20 Anlage der Saatbeete: Zur Anzucht ist es notwendig, Saatbeete anzulegen. Zur Anlage von solchen wählt man ein tiefgründiges ebenes Stück Land, welches vor der Abspülung der obersten Erdkrume bei heftigen Regen geschützt ist. Dieses Stück Land wird vollständig ab- geräumt; alle Bäume, einschließlich Palmen, müssen entfernt und der Abraum verbrannt werden. Nach der Klärung wird das Land ge- rodet und hierbei werden alle Wurzeln und Knollen herausgenommen. Diese Arbeit soll von Anfang an sehr sorgfältig geschehen, da ein Ver- bleiben solcher außerordentlich lebensfähiger Wurzeln, besonders von Elefantengrasbüscheln, ein immer wieder erneutes Austreiben zur Folge hat, und ein späteres Entfernen nur durch teil- weises Zerstören der Saatbeete möglich ist. Die vollständige Abräumung und Rodung der Saat- beete hat auch den Zweck, zu verhüten, daß der Wurzelpilz und sonstige Pilze, die von faulenden Gurzeln und Zweigen auf die Keimlinge über- gehen, hier große Zerstörungen anrichten. Nach Erledigung dieser Arbeit wird das gesamte Land tief umgehackt, alle Erdklumpen werden zerschlagen, so daß der Erdboden tief und gut gelockert ist. Vorteilhafter ist das Um- graben des Landes mit dem Spaten, wobei man die gegrabene Fläche alsbald glatt harkt. Dies wird sich im Inneren, wo meist geübte Garten- arbeiter fehlen, oft nicht leicht ermöglichen lassen; um so sorgfältiger sollte dann das Umhacken ge- schehen. Die Beete sollen in westöstlicher Richtung liegen. Mit einer Schnur werden sie etwa 1 m breit abgesteckt, worauf man sie mit schmalen Fuß- stegen umgibt. Dies geschieht in derselben Weise, wie in Deutschland bei Gemüsebeeten. Um hier einige Maße anzugeben, die aber durchaus nicht genau innegehalten zu werden brauchen, sondern nur einen Anhalt geben sollen: Das Beet soll etwa 12 bis 15 m lang und 1 m breit sein; der es umgebende Fußsteg gut einen Fuß breit. Die Oberfläche der Beete teilt man nun in vier gleichmäßig voneinander entfernte Längsrillen ein und zieht diese längs des Beetes etwa 1 cm tief auf. In diese Rillen werden die Kickria- samen flach eingelegt, so daß zwischen jeden Kickria- samen ein etwa fingerbreiter Zwischenraum ver- bleibt. Aussaat: Es ist notwendig, die Samen in diesen Zwischenräumen einzulegen, um ihnen ein gleichmäßiges Keimen zu ermöglichen und um später das Herausheben der Pflänzlinge mit gutem Wurzelballen ermöglichen zu können. Nach dem Aussäen deckt man die Nillen flach ein. Als Grundsatz möge hierbei dienen, daß die Samen nicht höher mit Erde bedeckt sein sollen, als sie selbst dick sind. Jedenfalls ist zu ver- meiden, daß die Samen zu tief in der Erde liegen, was ein langsames, erschwertes Keimen oder gänzlichen Mißerfolg nach sich ziehen würde. — Aus dem gleichen Grunde könnte auch eine breitwürfige Aussaat der wenig dicken Samen empfohlen werden, wie es in Deutschland bei Aussaat des Getreides geschieht. Indessen erfordert diese Aussaat einige Geschicklichkeit, um die Samen gleichmäßig über das ganze Beet zu verteilen. Nach der Aussaat werden die Beete gut angefeuchtet. Wo die Aussaat in der Trockenzeit geschah, ist es notwendig, die Beete künstlich zu beschatten. Man legt über jedem Beete ein leichtes Schatten- dach an. Dies geschieht, indem man um die einzelnen Beete starke Buschknüppel steckt, die in eine Gabel auslaufen. Diese Knüppel sollen etwa 1 m hoch über der Erde stehen. In die Gabel der aufrechtstehenden Knüppel legt man Längsstangen und befestigt dieselben. Auf das einfache Gerüst kommen dann Palmwedel oder sonstige größere Blätter. Die allmählich zu- sammentrocknenden Palmwedel oder Bananen-- blätter brauchen nicht erneut zu werden; viel- mehr geben sie den ausfgehenden und heran- wachsenden Pflänzlingen immer weniger Schatten und diese werden so allmählich an Licht und Sonne gewöhnt. In den ersten Wochen wird es bei großer Trockenheit notwendig, die Beete täglich zu be- gießen. Gut ausgereifte Kickriasamen keimen leicht und willig innerhalb 10 bis 14 Tagen. Sie wachsen meist kräftig heran und die Pflänzlinge haben in etwa sechs Monaten das Stadium erreicht, in dem man sie an den definitiven Standort bringen kann. In den Saatbeeten muß das aufkommende Unkraut regelmäßig entfernt werden, sowie sehr darauf geachtet werden, daß Schädlinge nicht überhandnehmen. Schädlinge: In den Kickriabeeten treten folgende Schädlinge auf: 1. Eine Zikade (gewöhnlich als Manlwurfs- grille bezeichnet?). Diese schneidet des Nachts die eben ausgekommenen Keimlinge über dem Boden ab; sie kann große Verwüstungen an- richten. Bekämpfen kann man diese Zikade nur dadurch, daß man ihren Unterschlupf sucht und sie vernichtet; sie kommt auf altem Farmland sehr häufig vor. 2. Wurzelpilz und andere Pilze, vernichten oft in kurzer Zeit große Saatbeete vollständig. Sobald deren Auftreten bemerkt wird, müssen die befallenen Pflanzen, sowie die ihnen zunächst stehenden mitsamt der Erde ausgehoben und