562 vernichtet werden; das entstehende Loch ist mit neuer Erde auszufüllen. 3. Eine Raupe; diese frißt die jungen Blätter an und verspinnt sich in den Blättern; die Raupe muß sorgfältig abgesammelt und ver- nichtet werden. Wo Schweinfurter Grün vor- handen ist, kann man sie mit einer einprozentigen Lösung erfolgreich bespritzen. Richtiges Pflanzalter: Die Frage des richtigen Alters zum Verpflanzen ist sehr wichtig. Die Keimpflanzen sind von der Bildung des achten Blattes an, bis sie eine Höhe von 30 bis 35 em erreicht haben, verpflanzbar. Unter und über diesem Alter ist ein Verpflanzen nicht zu empfehlen. Sehr junge Pflanzen werden sehr leicht von Unkraut erstickt, zu alte Pflanzen ver- dorren sehr leicht. Zeitpunkt des Verpflanzens: Für den Zeitpunkt des Verpflanzens sollen in erster Linie die Witterungsverhältnisse maßgebend sein. Am besten wird man im ersten Drittel der Regenzeit pflanzen, weil hier die meiste Aussicht besteht, daß die Pflanzen anwachsen. Am Ende der Regenzeit und in der Ubergangszeit zu pflanzen, ist aus dem Grunde nicht ratsam, weil in den meisten Gegenden in dieser Zeit oft Tage mit völlig klarem Himmel und außerordentlich inten- siver Sonnenbestrahlung häufig sind; in dieser Zeit trocknet besonders lateritischer Boden sehr schnell aus. Pflanzweite: In der Plantagenkultur kann man Kickxia elastica sowohl zur Zwischen- pflanzung bei anderen Kulturen benutzen, als sie auch in reinen Beständen anpflanzen. Im ersteren Falle kann man eine beliebige Pflanz- weite annehmen, denn da die erste Kultur regel- recht gepflegt werden muß, verursacht Kickria keine besonderen Pflegekosten und bei weiter Pflanzung entwickelt sich das einzelne Exemplar besser. Will man dagegen geschlossene Bestände anlegen, so hat man sich folgende Frage vorzu- legen: Wie kann ich mit den denkbar geringsten Kosten die größtmögliche Menge gut gewachsener Bäume erzielen? Bei enger Pflanzung deckt sich der Bestand schon nach 1 bis 2 Jahren, die Bäume treiben sich gegenseitig hoch und haben einen glatten Schaft. Vom zweiten bis fünften Jahre habe ich überhaupt keine Arbeit mit den Pflanzen und kann dann die schlechtesten Bäume heraus- nehmen und auslichten nach Bedürfnis. Bei weiter Pflanzung bedarf es in den ersten Jahren einer intensiven Pflege und man wird am besten in dem Bestande irgend eine kurzfristige Zwischenkultur (Mais, Cassada) betreiben; der Bestand deckt spät, in den ersten Jahren muß ich, was bei enger Pflanzweise überhaupt nicht nötig, um spätere große Lücken zu vermeiden, die ausgebliebenen Pflanzen nachpflanzen. Man kann daher den Grundsatz aufstellen: Wo wenig Arbeiter und Mittel zur Verfügung stehen, ist eine enge Pflanzweite anzuwenden. Bei Kickria als Zwischenkultur oder da, wo in dem geschlossenen Kickriabestande eine Zwischen- kultur betrieben wird, läßt sich eine weite Pflanz- weite rechtfertigen, wenn die Zwischenkultur die vermehrten Ausgaben deckt. Für die Zwecke der Kautschukstationen und für die Eingeborenen ist unbedingt eine enge Pflanzweite, nicht über 2½ m im Dreiecksverbande anzuwenden, die beste Pflanzweite dürften 2 m sein. Bei dem Einpflanzen in den Eingeborenen- Farmen gibt man dem betreffenden Häuptlinge einen 2 m langen Stab als Maß mit; obwohl eine gewisse Regelmäßigkeit anzustreben ist, kommt es doch keineswegs darauf an, daß in diesen Pflanzungen die Bäume nun in Reih und Glied stehen. In den Regierungspflanzungen selbst wird man Reihen abstecken und mit der Schnur pflanzen, wie es auch in Deutschland gebräuchlich ist. Anzucht von Hevea brasiliensis: Um bei eventuellem günstigen Wachstum der Hevea brasiliensis in den Kautschukdistrikten das nötige Saatmaterial für eine Verbreitung der Hevea- kultur sofort an Ort und Stelle zu haben, ist die Versuchsanstalt bemüht, den nach den Kaut- schukdistrikten versetzten Beamten möglichst viel Hevea-Pflanzen mitzugeben. Der Beamte wird also in den nächsten vier Jahren kaum in die Lage kommen, Heveapflanzen aus Samen heran- zuziehen, da Hevea erst im vierten bis fünften Jahre beginnt Früchte zu tragen. Die Früchte sind dreiteilig und enthalten drei Samen. Die Samen find von einer harten Schale umschlossen, die zur Reifezeit aufspringt und die Samen weit wogschleudert. Der Schleudermechanismus ist so eingerichtet, daß die Samen nur bei trockner Luft aufspringen. Die Ernte fällt in die Monate Juni bis Ende August. Ein volltragender Baum bringt durchschnittlich 400 Früchte. Die Samen müssen sofort nach der Ernte ausgelegt werden, und zwar ebenso, wie dies bei Kickria genauer beschrieben wurde, in wohlvorbereitete Saatbeete. Die Samen der Hevea werden von Erdratten, Wühlmäusen und dergleichen Tieren gern aus der Erde gescharrt und aufgefressen; ein einziges Tier kann in einer Nacht, wenn die Saatbeete nicht genügend ge- schützt sind, ein ganzes Beet zerstören. Ferner schneiden große Zikaden die eben aus der Erde