W 567 20 ganze Produktion fand prompten Absatz. Der Durchschnittserlös stellte sich auf 548,37 . pro Tonne (1908: 723 pro Tonne). Die Preise für ostafrikanischen Sisalhanf haben eine Anderung gegen das Vorjahr im wesentlichen nicht erfahren; sie bewegten sich im Berichtsjahre für I. Qualität zwischen 540 . und 640 ./1 und standen am Jahresschluß auf 580 pro Tonne. Der für unser Produkt 1908 erzielte hohe Durchschnitts- preis findet eine Erklärung in frühzeitigen Ab- schlüssen, denen noch die hohen Preise des Jahres 1907 zugrunde lagen. Im laufenden Jahre haben sich die Preise bis jetzt, abgesehen von kleineren Schwankungen, auf dem vorzährigen Stand gehalten. Wie schon oben erwähnt, hat die kleine Caoutchoucanlage auf Pongwe den ersten Ertrag von rund 900 kg Cearäá-Caoutchouc gebracht. Das Produkt fand bei steigendem Markt gute Aufnahme und erzielte Preise von 3,75 M bis 5 /¼“ pro ½ kg. In der Bilanz sind als Zugang nur die effektiven Neuanschaffungen von Maschinen, Feld- bahnmaterialien usw., die Kosten der Erweiterungs- und Neubauten sowie der Unterhalt der noch nicht in Ernte getretenen Agaven (mit Ausnahme der Ersatzpflanzungen, die ganz dem Betriebs- konto belastet werden) verbucht, bei Plantage Pongwe auch die letzte Rate des Kaufpreises. Diese Pflanzung steht danach mit 487 029 zu Buch, während die Plantage Kigombe mit 476 178 /“ bewertet ist. Die Höhe der Betriebs- kosten (in Pongwe 140 815 .7 und in Kigombe 130 270 /7) erklärt sich daraus, daß wir, wie im vorjährigen Bericht bereits zum Ausdruck ge- bracht, von der Zwischenpflanzung ganz ab- gegangen sind und sämtliche Ersatzanlagen auf neuen Feldern ausführen. Die stärkere Belastung des Betriebskontos wird so lange danern, bis genügend Terrain für einen geregelten Umtrieb urbar gemacht ist; sie wird späteren Jahren zu- gute kommen. Die Abschreibungen beziffern sich pro 1909 auf 47 313 ./“ und belaufen sich nun- mehr insgesamt auf 132 247 /. Der Reingewinn beträgt in Pongwe 33 639 /“ und in Kigombe 24 817. Dazu treten 3564 .IK diverser Einnahmen und 72570./7 Vortrag aus 1908, nachdem von letzterem 30 000./7 für eine Spezialreserve abgezweigt worden sind. Dagegen erheischten Verwaltungskosten 13 865 Al, Abschreibung auf das Inventar in Düsseldorf 796 ¼, Dotierung des Reservefonds 2424 . und Talonsteuer 1000 = so daß der Reingewinn 116 504 “ beträgt. Davon 5 v. H. Dividende auf 780 000 . alter Anteile = 37 500 , 5 v. H. Dividende auf 104 000 neuer Anteile für ½ Jahr = 2600 ¾, Tantiemen 8442 7, bleiben 67 961 / zum Vortrag auf neue Rechnung. Westatrikanische Dflan zungs-Gesellschaft „Victoria““). Die Entwicklung der Gesellschaft hat auch im Jahre 1909 gute Fortschritte gemacht. Es war möglich, die Arbeiterzahl in allen Be- trieben gegen das Vorjahr um insgesamt 500 Köpfe auf 1762 Schwarze und die weißen Be- amten durchschnittlich auf 31 zu verringern. Diese Zahlen werden für die Folge vielleicht nicht dauernd einzuhalten sein, sondern je nach Erweiterung der Betriebe oder Steigerung der Ernten wieder eine Zunahme erfahren müssen. Neuanlagen wurden 1909 in Kakao nicht gemacht. Die Ernte betrug 26 008 Sack zu je 50 kg. Dieses Ernteergebnis ist einmal die Folge sehr günstiger Witterungsverhältnisse ge- wesen, dann aber trägt hierzu auch die seit den letzten Jahren durchgeführte Kunstdüngung wesent- lich mit bei. Die Verwendung von Dünger zeigt nicht nur in den schwachen Beständen erfolg- reiche Wirkungen, auch kräftige Bäume werden durch sie zu größerer Fruchtbarkeit angetrieben und erstarken noch in ihrer Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkungen von Schädlingen, die infolgedessen auch weniger Verheerungen an- gerichtet haben, als dies sonst beobachtet wurde. In Zukunft sollen deshalb regelmäßig größere Mittel für Kunstdüngung in den Etat ein- gestellt werden, um die ganze Pflanzung in mög- lichst kurzer Zwischenzeit durchdüngen zu können. Auch die Braunfäule, der schlimmste Feind des Kakaos, dem in früheren Jahren große Mengen von Früchten zum Opfer gefallen sind, machte sich nur in geringem Umfange bemerkbar. Der Kakaomarkt lag im abgelaufenen Jahre für die Pflanzer wiederum sehr ungünstig. Die Preise fielen von 54 —Xx pro Sack im Anfang des Jahres sehr bald auf 48.7¼ ohne sich bisher wesentlich zu erholen. Ein großer Teil unserer Jahresproduktion fand wie bisher zu besseren Preisen als in Hamburg willige Aufnahme im Ausland. Leider stößt der deutsche Kakao im eigenen Vaterlande immer noch auf große Schwierigkeiten, die vermehrt werden durch die Tatsache, daß deutsche Kolonialprodukte in Deutsch- land denselben Zollsätzen unterworfen sind, als würden sie aus einer fremden Kolonie bei uns eingeführt. Mit großem Danke erkennen wir hierbei die Bemühungen an, die seitens des Reichskolonialamts im letzten Jahre gemacht worden sind, deutschem Kolonialkakao auch als Verpflegungsmittel in der Armee Eingang zu verschaffen. Unsere Kautschukbestände sind zum weitaus größten Teil als Zwischenkultur gepflanzt, da- *) Aus dem Geschäftsbericht für 1909.