S 568 20 neben besitzen wir aber auch einige Hektare in sich geschlossener Kulturen. Sie umfassen insgesamt: etwa 160 000 Pflanzen; hiervon entfallen auf Kicktzria 100 OO00, auf Hevea brasiliensis 60 000 Pflanzen. Diese beiden Kautschukarten scheinen zu Kulturzwecken für Kamerun besonders geeignet. Die bisher angestellten Versuche haben leider immer noch zu keinem abschließenden Urteil ge- führt, in welchem Alter mit dem Anzapfen der Bäume ohne Gefahr für deren Wachstum be- gonnen werden darf. Wir sind dauernd bestrebt, unsere Erfahrungen nach dieser Richtung hin zu erweitern, um endlich auch zu größeren Zapfungen übergehen zu können. Die bereits im letzten Jahresbericht an- gekündigten Versuche, einen Teil der auf unserem Pflanzungsgebiet wildwachsenden Olpalmen aus- zunutzen, haben dazu geführt, eine Haakesche Palmölaufbreitungsanlage anzuschaffen, die noch Ende 1909 in Kakaohafen aufgestellt werden konnte. Wir sind dazu übergegangen, die Ol- palme nach und nach auch plantagenmäßig auf- zuforsten und haben zunächst die in der Nähe unserer Pflan zungsbahn sich für andere Kulturen als ungeeignet erwiesenen Arcale damit be- pflanzt. Sämtliche in der Pflanzung goernteten Planten wurden ausschließlich zur Arbeiter- ernährung verwandt. Die Geschäfte hatten unter der allgemeinen schlechten Konjunktur zu leiden. Seit Beginn des neuen Jahres macht sich eine Besserung der wirtschaftlichen Lage in dem Schutzgebiet be- merkbar, die, wie wir hoffen, auch der Handels- abteilung zustatten kommen wird. Das Gleisnetz der Pflanzungsbahn um- faßt insgesamt 68 km. Neugelegt wurden da- von 2 km. Es ist beabsichtigt, zur Erschließung der jetzt in Ertrag kommenden nördlichen Teile unserer Pflanzung von Molyko aus in der Richtung auf Moli die Bahn durch Aunschluß- gleise weiter auszubauen. In das Berichtsjahr fällt auch der Antritt einer längeren Inspektious= und Studien- reise, die der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Prinz Alfred zu Löwenstein, zusammen mit den Herren Dr. jur. Hoesch und Kemner nach Kamerun und Sao Thomé unternommen hat. Die Herren unterzogen hierbei die Pflanzung in allen ihren Teilen einer eingehenden Besichtigung. Es fand sich auch Gelegenheit, die übrigen Kameruner Pflanzungen von einiger Bedentung, sowie größere Plantagenunternehmungen auf den portugiesischen Inseln Sao Thomé und Prinzipe, dem Mutterlande der Kameruner Kakaokultur, näher kennen zu lernen. Eine Fülle beachtens- werter Vergleichsmomente und Anregungen lohnten diese Reise. 1 1 * Der Rohüberschuß beträgt mit 182 989./7 Vortrag 670 332 JA¾ und soll, wie folgt, ver- wendet werden: Abschreibungen 213 591 , 8 v. H. Dividende auf 2,8 Millionen Mark, Vorzugsaktien = 224000./“, Tantiemen 15 375./7 und Vortrag 217 366./%¼ Die 200000.“ Stamm- aktien gehen mithin leer aus. Der Landbesitz der Gesellschaft stand Ende 1909 mit 803 321./ zu BMch; ferner wurden bewertet: Pflanzungen mit 2 Millionen Mark, Inventar, Palmölwerk, Gebäude, Bahnanlagen mit 1 136 680 % Waren mit 194 763/4. Dabei verfügte die Ge- sellschaft über 461 663./4 Bankguthaben und Kasse. Deutsche Kautschuh-Ahtiengesellschaft Berlin und Kamerun.“) Pflanzungsabteilung. Die Pflanzungen haben sich auch in diesem Jahre befriedigend entwickelt; Schädlinge sind neunenswert nicht aufgetreten. Der Bestand unserer Kulturen am 31. De- zember 1909 ist aus nachstehender Tabelle er- sichtlich: Kuliuren: Bebaute Fläche: Kakao alleinstehend. 119,0 h Kautschuk - 301,8 — Kola - 1.0 — Kautschuk-Kakao .1004,9 — Kautschuk-Kola 16,5 Kakao-Kola 46,0 außerdem waren noch 295 ha, zum Teil zwischen den oben angeführten Kulturen, zum Teil allein- stehend mit Planten bepflanzt. An Wegen wurden etwa 4000 Kolapflänzchen ausgesetzt. Ende der laufenden Pflanzungsperiode 1909/10 werden auf Grund der zum Teil fertigen Neu- schläge etwa 150 ha neu bepflanzt sein. Ernte. Kakao. Im vergangenen Jahre sind 5 jährig und darüber erst etwa 284,5 ha gewesen. Die Ernte pro 1909 betrug 1943,13 Doppelzentner. Der Verkaufspreis betrug im Durchschnitt 101,80./( pro Doppelzentner. Der Kakaomarkt lag auch im vergangenen Jahre für den Produzenten wenig günstig. Die Aussicht auf Besserung der Verhältnisse erscheint gering. *) Aus dem Geschäftsbericht für 1909.