S 569 20 Die Kakaoerträge der einzelnen Jahre sind aus nachstehender Tabelle ersichtlich: Zahl der 5-Größe der Durchschnitts- Erntejahr ähr. u. älte- Ernte erlös ren Hektare 50 Kilo-Säcke pro 100 kg 1907 110,.0 1329 182,50 1908 216.0 2698 106,14 = 1909 248,5 3886 101,80 -- Die Ernte wurde in Verbindung mit Sonnen- trochnung in fünf Mayfarth-Dörr-Apparaten auf- bereitet. " Kautschuk. Bei der Kickria ist in diesem Jahre mit Zapfversuchen in geringem Umfange begonnen worden. Wenn auch ein abschließendes Urteil, von wann ab und wie oft im Jahre die Bäume anzuzapfen sind, noch nicht vorliegt, er- scheint doch als feststehend, daß die Zapfarbeit bei der Kickria im Vergleich zu der bei der Hevea notwendigen erheblich geringer ist, ins- besondere auch geringere Anforderungen an die Geschicklichkeit der Arbeiter stellt. Die Probe- zapfungen ergaben 53,75 kg Kautschuk. Es wurde ein Preis von bis zu 12,50 „7 pro Kilo- gramm erzielt. Inzwischen sind jedoch bessere Aufbereitungsmethoden gefunden worden, sodaß zu erwarten steht, daß der Preisunterschied zwischen dem Kickriaprodukt und dem der Hevea sich noch weiter verringert. Kola. Die Kultur ist noch nicht in ertrags- sahigem Alter. Planten. Der Ertrag wurde größtenteils zur Verpflegung unserer Arbeiter verwandt. Ein kleines Quantum wurde verkauft. Olpalmen. Eine Zählung ergab etwa 10000 tragende Olpalmen auf unserem Gebiet, deren Früchte zunächst unseren Arbeitern zugute kommen. Da bereits von anderer Seite Versuche zur maschi- nellen Aufbereitung der Palmfrüchte im Gange sind, werden wir deren Ergebnisse über die größere oder geringere Zweckmäßigkeit der einzelnen dabei angewandten Systeme abwarten, um alsdann ebenfalls der Verwertung unserer Palmenerträge näherzutreten. Handelsabteilung. Von der Hauptfaktorei Duala aus betrieben wir Handel in der Umgegend von Duala, sowie auf unserer Pflanzung. Geführt wurden ausschließlich Artikel für Eingeborene. wurden Palmkerne, Palmöl, Ebenholz, sowie etwas Elfenbein, Kautschuk und Kakao. Das Er- gebnis dieser Abteilung war Anfang des Jahres weniger befriedigend, besserte sich jedoch gegen Jahresende. Als Nebenbetrieb errichtete die Handelsabteilung eine kleine Seifensiederei, die fast Exportiert erst ausgangs des Jahres mit einer regelmäßigen Produktion beginnen konnte. 1 uG 1 Auf der Pflanzung wurden ein neues Kranken- haus, — das alte ist in ein Handwerkerhaus umgebaut worden — ein Doysenterie-Isolierhaus, ein Vorwerkshaus, drei Arbeiterhäuser und ein kleines Magazin gebaut. Durchschnittlich waren in der Pflanzungsabteilung 7 bis 8 Beamte an- gestellt. Die Handelsabteilung beschäftigte durch- schnittlich 4 europäische Beamte. Im Durchschnitt beschäftigen wir 847 Arbeiter. Der Gesundheits- zustand unter denselben war im allgemeinen günstig. Die Pflan zungsbahn wurde weiter ausgebaut und mit der Legung eines Gleises nach dem Mungofluß begonnen. Da es für die nächst- jährigen Transporte nach dem Mungo ausreichen dürfte, haben wir auch auf dieser Strecke das Einschienensystem gewählt. Der Unterbau ist jedoch bereits so angelegt, daß der Zufügung einer Parallelschiene nichts im Wege steht, falls gesteigerte Ansprüche späterhin ein zweischieniges Gleis erforderlich machen. Insgesamt waren Ende des Jahres 11,1 km Gleis betriebsfertig. Bilanz. Dem Pflanzungskonto wurden nur Kosten zu- geschrieben, welche bei Bepflanzung und Erhaltung der noch nicht tragenden Bestände direkt oder in- direkt entstanden, während die Kosten zur Er- haltung der tragenden Bestände, sowie der Ernte, dem Produktenkonto belastet sind. Von dem laut Bilanz, nach Abschreibungen in Höhe von 21923 J, bei einem Gewinn- vortrag von 4021 J/¾ verbleibenden Reingewinn von 105 491 schlagen wir vor, 50 000 zur Dotierung des gesetzlichen Reservefonds zu verwenden, 50 0O000 “ einem Reservefond für Transportmittel zu überweisen und 5 491. auf neue Rechnung vorzutragen. Eine Dividende auf das nom. 2½ Millionen Mark betragende Aktienkapital, auf das 254 750./ noch nicht eingezahlt sind, kann also nicht aus- geschüttet werden. Aus der Bilanz ist zu ersehen, daß die Pflanzungen Ende 1909 mit 1 692 534./ zu Buch standen, ferner die Faktoreigrundstücke, Gebäude, Inventar, Flußfahrzeuge und Bahn- anlage usw. mit zusammen 202 293.J. Die Pro- duktenbestände der Handelsabteilung (61 427./0) und der Pflanzung (134 036 .//0 sind inzwischen größtenteils verkauft worden. Der Bestand der Handelsabteilung an Waren in Rohprodukten figuriert mit 91919 J/¼7 in der Bilanz. Kasse und Bankguthaben bezifferten sich auf 235 620 .77.