W 574 2d0 Die Aussichten für die Ernte des Jahres 1910 scheinen nicht besonders günstig zu sein. Nicht allein der Umstand, daß die hohen Gummi- preise eine starke Abwanderung der in Kakao- distrikten beschäftigten Arbeiter in die nahe ge- legenen Gummiwaldungen bedingen, auch die Tatsache, daß die diesjährige Regenzeit besonders heftig auftritt, wodurch die Kakaoblüte stark beein- trächtigt worden ist, lassen auf eine kleine Ernte schließen. (Nach einem Berichte des Kaiserl. Konsulats in Par# vom 1. Mai 1910.) OMaisproduktion und ausfuhr Transvaals 1910. Das Landbau-Ministerium in Pretoria macht bekannt, daß die diesjährige Maisproduktion des Transvaal auf 2 600 000 Sack geschätzt wird. Der Eigenverbrauch des Landes wird auf 2 000 000 Sack veranschlagt, so daß 600 000 Sack für den Export übrig bleiben würden. Es handelt sich hier um Säcke von 200 engl. Pfund Reingewicht (ungefähr 90½⅛ kg). (Bericht des Handelssachverständigen beim Kaiserl. Konsulat in Johannesburg.) Straußenzucht in Britisch-Südafrika. Die großen Erfolge, die in der Kapkolonie mit der Straußenzucht erzielt worden sind, haben verschiedene Farmer in Natal bewogen, auch dort mit dieser Industrie einen energischen Anfang zu machen. In der Kapkolonie scheint man sich hierdurch etwas beunruhigt zu fühlen; die Cape Times= weist indes darauf hin, daß aus dem Vorgehen Natals auf der einen Seite ein Gewinn für ganz Britisch-Südafrika, auf der andern Seite aber auch kein Schaden für die Kapfarmer zu er- warten sei, falls in Natal nur Vögel bester Quali- tät gehalten würden. Die Hauptgefahr liege in der Überproduktion minderwertiger Federn, während fast alle Sachverständigen der Ansicht seien, daß der Markt für gute Qualitäten noch einer bedeutenden Ausdehnung fähig sei. Das Blatt führt an, daß vom Jahre 1838 bis 1909 nach Ausweis der Statistik eine beständige Zu- nahme in der Ausfuhr von Straußenfedern aus der Kapkolonie zu verzeichnen sei, bis sie im Jahre 1909 die Höhe von 792 725 Pfund im Werte von 2 098 085 TL erreicht habe. Die stetige Zunahme während einer so langen Zeit beweise, daß die Nachfrage nach Straußenfedern auf dem Weltmarkte fest begründet sei und daß diese Industrie unabhängig von der wechselnden Mode eine gesunde Basis habe. Die Cape Timese ist daher der Ansicht, daß die Kapfarmer keinen Grund hätten, ihren Nachbarn in Natal einen Anteil an dem immer größer werdenden gewinnbringenden Markt zu mißgönnen, solange nur durch Hochhaltung der Qualität eine üÜber- produktion vermieden würde. Bedenklicher als die Konkurrenz Natals sei die anderer Länder. Bisher sei der Hauptkonkurrent Nordafrika ge- wesen, dessen Produktion indes immer mehr zurück- zugehen scheine. Zur Zeit habe Südafrika ein tat- sächliches Monopol in der Straußfeder-Erzeugung. Die Kapkolonie exportiere 25 mal mehr als die ganze übrige Erde, und während hier mehr als eine halbe Million zahmer Strauße vorhanden sei, gebe es in allen anderen Ländern zusammen nur etwa 30 000. Turch das Verbot der Aus- fuhr von Straußen und Straußeneiern hätten die südafrikanischen Regierungen versucht, dieses Monopol sicher zu stellen. Indes würden in den verschiedentlichsten Teilen der Welt (Europa, Madagaskar, Kalifornien, Arizona, Florida, Argen- tinien, Australien und Neuseeland) größere oder kleinere Straußenzuchten eingerichtet und die Er- fahrung habe bewiesen, daß der Strauß in so ziemlich allen Teilen der Erde leben, brüten und gute Federn produzieren könne. Die gefährlichsten Rivalen Südafrikas dürften sich in den Vereinigten Staaten von Amerika entwickeln. (Aus einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in NKapstadt.) Kußenhandel der portuglesischen Kolonie OMozsambique 1909. Die Einfuhr Mozambiques wies im Jahre 1909 einen Wert von 700 7008000 Reis (rund 2,7 Millionen Mark) auf gegen 524 3528 949 Rs. (rund 2,1 Millionen Mark) im Jahre 1908, während die Ausfuhr in den genannten Jahren sich auf 634 26438855 Rs. (rund 2,48 Millionen Mark) bzw. 379 7488226 Rs. (rund 1,48 Mil- lionen Mark) stellte. Die wichtigsten Einfuhrartikel zeigten im Jahre 1909 folgende Werte in Milreis-s (die Mengen sind in Klammern beigefügt): gefärbte und bedruckte Baumwollwaren 252 927 (380 352 kg), ungefärbte und weiße Baumwollwaren 118 868 (213 756 kg), andere Gewebe 2770 (786 kg), Zucker 12 584 (134 107 kg), Reis und Klippfisch 15 450 (221 934 kg), andere Lebens- mittel 66147 (447 335 kg), Bier 3987 (20 378)), Wein 25 340 (189 299 )), Tabak 30 246 (34 686 kg), Seife 6392 (52 254 kg), Schuhzeug 3192 (3480 Paar), Zement und Kalk 881 (43 266 kg), Petroleum 9953 (181782 0), Steingut und Glas 1267 (7652 kg), Papierwaren 6411 (14 475 kg),