G 669 Baumwolle fleckig und grau, doch ist auch bei diesen Ballen der Stapel weich und kräftig und meist lang. Meines Erachtens kann die Baumwolle der oberägup- tischen gleichgestellt werden. Die Partie steht ins- besondere wegen des gleichmäßigen Stapels über den früher erhaltenen ostafrikanischen Lie- ferungen.“ Die Ausgaben für die Baum- woll-Zwischenkultur (Aus- saat, Ernte, Säcke, Trans- port zur Ginnerei Kilwa, die Reinigungskosten gehen dabei zu Lasten der Haupt- kultur, also der Agaven- 74 pflanzung) beliefen sich auf 4179,52 Für Aufbereiten der Baum- wolle wurden verausgabt 1876,— 6055,52 Der Erlös aus Baumwolle und Baum- wollsaat belief sich abzüglich Fracht u#sw. auf 1564,80 abzüglich obiger 6055,52 so daß ein Reinerlös verbleibt von 12509,28 Durch dies günstige Ergebnis ermutigt, haben wir in der Pflanzzeit 1909/10 wiederum 200 ha mit Baumwolle in Zwischenkultur bepflanzt. Auf weiteren 100 ha sind versuchsweise Erdnüsse als Zwischenkultur ausgepflanzt worden. Beide Kul- turen hatten nach den jüngsten Berichten einen ausgezeichneten Stand, so daß wir günstige Re- sultate erwarten dürfen. Die Erdnußernte wird inzwischen bereits eingebracht sein, indessen liegen genaue Zahlen über den Umfang noch nicht vor. Die Baumwollernte hat Anfang Juni begonnen. Die Kulturversuche mit Caravonica-Baumwolle, die bisher noch kein günstiges Resultat ergaben, sollen fortgesetzt werden. Auf der Pflanzung Kilindi hat eine genaue Zählung der ursprünglichen Kokospalmenbestände die Zahl von 22 600 Palmen ergeben, wovon etwa 1350 tragen. Die geernteten Kokosnüsse werden zur Zeit noch nach Mikindani verkauft; die Erzeugung von Kopra kann erst in Angriff genommen werden, wenn der größte Teil der Pflanzung ins Ertragstadium kommt, was in eimigen Jahren der Fall sein dürfte. In der Pstanzzeit 1909/10 sind weitere 12 750 junge Palmen aus den Saatbeeten ins Feld verpflanzt worden, so daß der Gesamtbestand 35 350 Palmen beträgt. Die Pflanzungsleitung ist angewiesen, weitere 20000 Saatnüsse in Saatbeete zu legen, die teils als Ersatz für eingegangene Pflanzen dienen, teils in der Pflanzzeit 1910/11 ausge- Rlanzt werden sollen. Der Preis für Saatnüsse Nx infolge der hohen Preise für Olfrüchte nicht unerheblich gestiegen und beträgt zur Zeit zwischen 2# 35 und 40 Rup. für 1000 Nüsse gegenüber 20 bis 25 Rup. in früheren Jahren. Auf dem Areal der ausgepflanzten jungen Kokospalmen sind etwa 60 ha mit Baumwolle als Zwischenkultur bepflanzt worden. Die versuchsweise ausgepflanzte, aus Togo bezogene Olpalmensaat ist zum Teil gut ausge- gangen; eine Anzahl Pflanzen konnte vor kurzem ins Feld verpflanzt werden. Der Gesundheitszustand unserer Angestellten und Arbeiter war gut. Das Angebot von Ar- beitskräften war stets größer als unser Bedarf; um nicht vorübergehende Arbeiterentlassungen vornehmen zu müssen, haben wir Reinigungs- arbeiten auf einer benachbarten Pflanzung über- nommen. Auf Pemba waren täglich etwa 200 Arbeiter, auf Kilindi etwa 70 Arbeiter beschäftigt. Am 31. Dezember 1909 belief sich das ge- zeichnete Kapital auf 399 000 .; inzwischen sind weitere Zeichnungen auf etwa 40 000 ./% eingegangen, so daß zur Zeit rund 440 000 ./(q0 gezeichnet sind. Es steht zu erwarten, daß die restlichen 60 OO0 “ unter der Hand ausgebracht werden können. Die im afrikanischen Betriebe entstandenen Aufwendungen sind, wie üblich, den Pflanzungskonten belastet. Laut Gewinn= und Verlustkonto ergibt sich ein Uberschuß von 4009,11 J, den wir vorschlagen, auf neue Rechnung vorzutragen. Die Pflanzungen Pemba und Kilindi sind in der Bilanz per 31. Dezember 1909 mit 270 139 bewertet. Westafrihonische Dflan zungs-Gesellschaft „Blbundi“.) In unserem Pflanzungsbetriebe waren im Berichtsjahre durchschnittlich 12 weiße Beamte, 3 schwarze Aufseher, 15 Handwerker und 11838 Arbeiter tätig, mithin 345 Arbeiter mehr als im Vorjahr. Dem vorhandenen größeren Arbeiterbestand entsprechend, wurden größere Neuanpflanzungen, die zum Teil allerdings erst 1910 fertig wurden, vorgenommen, und zwar wurden in Bibundi etwa 100 ha, in Isongo 53,5 ha und in Mo- kundange 33 ha neu angelegt, und ausgepflanzt: 92100 Stück Kakaobäume, 29 300 Stück Kautschuk- bäume, 5050 Stück Olpalmen, 350 Stück Kola- bäume und etwa 90 000 Stück Planten. Die Aufwendungen für diese Neuanlagen so- wie die Kosten für die Reinhaltung und Pflege der jüngeren, noch nicht erntereifen Bestände haben *) Aus dem Bericht für das 13. Geschäftsjahr (1909).