W 733 20 werden. Es kommt hinzu, daß eine solche Ver- folgung „natürlicher“ Spuren auf die Leute sehr viel anregender wirkt als die noch so geschickt angelegter „Instruktionsspuren“. 1 Die Anzahl der für größere Hottentotten- Abteilungen in Betracht kommenden Wechsel ist beschränkt. Für den Bezirk Ukamas kommen außer den angeführten keine vor; dicht nördlich an der Gamsibkluft beginnt Dünengelände, west- lich von dem zweiten Wechsel liegt die große Kalkfonteiner Fläche, östlich ziemlich offenes Ge- lände ohne versteckte Wasserstellen. Ein Teil der Truppe sollte die Wechsel inner- halb des Bezirks stets genau kennen; einzelne Erhebungen müssen einen leicht zu behaltenden, bezeichnenden Namen (etwa nach ihrer Form) erhalten, damit Abteilungen schon von weither nach einem bestimmten Punkte angesetzt werden können. Kolonialwirtschaftliche OMitteilungen. Otavi Oinen- und Eisenbahn -Gesellschaft) Der im abgelaufenen Geschäftsjahr einsetzende erhebliche Rückgang im Kupferpreise übte einen nachteiligen Einfluß auf das Ergebnis des zehnten Geschäftsjahres aus. Der Kupferpreis sank auf einen seit längerer Zeit nicht erreichten Tiefstand von rund 54½ K& per Tonne, so daß die gegen Ende des Geschäftsjahres erfolgten großen Erz- verschiffungen zu stark gewichenen Kursen zur Ver- rechnung gelangten. Auch waren die Gestehungs- kosten für Gewinnung der Erze aus dem Tiefbau gegenüber dem Tagebau des Vorjahres nicht un- wesentlich höher. Diesen Verhältnissen gegenüber betrachten wir es als ein günstiges Ergebnis, daß wir für das zehnte Geschäftsjahr eine Dividende von 10 v. H. (11 im Vorjahr) auf die Anteile sowie von 5 ./7 (6) auf die Genußscheine der Gesellschaft vorschlagen können. Die bergbaulichen Arbeiten in Tsumeb nahmen guten Fortgang, wenngleich das Schwanken in der Zahl der schwarzen Arbeiter infolge Ab- wanderung von Ovambos nach den Lüderitzbuchter Diamantfeldern sich mitunter störend bemerkbar machte. Die Abbauarbeiten bewegten sich in der Haupt- sache, im Gegensatz zum Vorjahre, im Tiefbau auf der zweiten (50 m) und der dritten (70 m) Sohle, während durch Tagebau im westlichen Erzkörper nur geringe Erzmengen gewonnen wurden. Die im vorigen Geschäftsberichte näher bezeichnete Abbaumethode konnte unverändert bei- behalten werden, und zwar seit Ende vorigen Jahres unter dauernder Anwendung des Bohr- hammerbetriebes mit sechs Bohrhämmern, die sich gut bewährt haben. Erhebliche Kosten und Arbeit verursachte die Ausfüllung der abgebauten Räume mit Füllbergen, welche ein über Tage angelegter Steinbruch im dolomitischen Kalkstein liefert. Im Interesse der geregelten Zufuhr dieser Füllberge *) Aus dem Bericht für das zehnte Geschäftsjahr. sowie frischer Wetter in die Abbaue wurde je ein Absinken im Ost= wie im Westerzkörper hergestellt. Das zur Erforschung der Erzlagerstätte in Tsumeb von der dritten Sohle im Westerzkörper angelegte Absinken erreichte Ende des Geschäfts- jahres die Tiefe von 14 m und hatte Mitte Juni 1910 die Tiefe von 20 m erreicht. Uberdies ist im Osterzkörper ein Bohrloch von 15 m Tiefe niedergebracht worden. Sowohl das Gesenk wie das Bohrloch stehen in Erzen von guter Qualität. Die Erzförderung der in Betrieb befind- lichen Gruben betrug etwa 49 500 t (44 950). Hiervon entfielen auf Tsumeb 44 700 t (44 250), auf die Gruben im Otavital Asis, Guchab und Groß-Otavi 4800 t (700). Verschifft wurden 33 500 t (28 400) mit durchschnittlich 16 v. H. Cu (17), 26 v. H. Pb (30), 0,028 v. H. Ag (0,033). Die Gestehungskosten der Erze betrugen per Tonne 25,30 1/7 (11,60). Die recht bedeutende Erhöhung der Gestehungskosten ist darin begründet, daß im abgelaufenen Geschäftsjahr im Gegensatz zum Vorjahr die Gewinnung der Erze fast aus- schließlich durch Tiefbau erfolgen mußte. Die Zahl der eingeborenen Arbeiter schwankte zwischen 401 und 1014 und betrug durchschnitt- lich 636 Mann. Um stabilere Verhältnisse herbei- zuführen, haben wir 250 Kapleute aus der eng- lischen Nachbarkolonie auf einjährigen Vertrag eingeführt. Für die Erweiterung des maschinellen Bohr- betriebes sind eine größere Dampfkesselanlage, ein leistungsfähiger Kompressor und eine größere An- zahl von Stoßbohr= und Hammerbohrmaschinen erforderlich, deren Beschaffung im laufenden Ge- schäftsjahr 1910/11 erfolgen wird. Die Aufschlußarbeiten der im Otavital an der Bahnlinie Otavi— Grootfontein gelegenen Fund- punkte Guchab und Asis, außer denen noch Groß-Otavi in Abbau genommen wurde, schritten voran. Die Erzgewinnung entwickelte sich in