W 742 20 einen Aufenthalt in den Tropen gestattet und der sich eines guten Leumunds erfreut, kann danach bei der Kongoregierung um eine Reisevergütung für sich und seine Familie einkommen. Ob auf diese Weise der belgischen Regierung die Besiedlung Katangas durch Belgier gelingen wird, läßt sich zur Zeit noch nicht beurteilen. Es hängt dies in erster Linie davon ab, ob sich das belgische Kapital mehr wie bisher an der Erschließung des Landes beteiligen wird. –— * Neue Verkhehrsanlagen im britischen Ostafrika. Mit dem Bau einer Eisenbahn von Jinja (lam Ausfluß des Nils aus dem Victoria-Nyanza- Sec) ist jetzt begonnen worden. Ihr Endpunkt wird Kakindu (am Einfluß des Nils in den Choga-See) sein. Man hofft, daß die 34 Meilen lange meterspurige Strecke in achtzehn Monaten fertiggestellt sein wird. Die Bahn erschließt das ganze Gebiet um den Choga-See, das besonders reich an Baumwolle ist. Ferner ist beabsichtigt, sogleich mit dem Bau einer Automobilstraße von Mruli (Ausfluß des Nils aus dem Choga-See) nach Butiaba (am Albert-Sce) zu beginnen. Zwischen Kakindnu und Mruli wird den Verkehr der kleine Dampfer „Speke“ bedienen. Er ist 100 Fuß lang, 20 Fuß breit und läuft mit 5½ Fuß Tiefe 9 Knoten. * Rinderpest in Uganda. Im Norden des Uganda-Protektorates, in der Eastern Province, ist die Rin derpest ausgebrochen. Der Herd der Krankheit erstreckt sich nördlich des Nils von Jinja bis nach Mbale, einer Fläche von etwa 100 englischen Meilen. Der Bezirk ist gesperrt, jegliches Viehtreiben verboten worden. * Der neue japanische JSolltarif. In dem Japanischen Staatsanzeiger vom 19. Juli 1910 ist eine Kaiserliche Verordnung Nr. 313 vom 18. Juli 1910 veröffentlicht, wo- nach das neue japanische Zolltarifgesetz am 17. Juli 1911 in Kraft tritt. Liter atur-Bericht. Hambursisches Koloninlinstitut. Auf Crund der Bewilligung von Altteln durch die hamburgische Bürger- schaft für Veröffentlichungen des Kolonianlinstitutes ist nun mit der Vorlapsfirma L. Pricderichsen & Co. ein Kkommen getrotfen, wonach diese den Verlag über- nommen hat. Es wirdl sich um zwanglos ebscheinende Werke aus allen kolonialen Wissensgehieten handleln. Als erste Veröffentlihungen sind jetzt in Vorbereitung cine Studie von (lcheimrat SBinhluunn über llandwerk und Industrie in COstafrika und von Röhl über die rammatik der Shambaln-Sprache, die von den Ein- Eeborenen des Berglandes l’sambara in Deutsch-Ost- afrika gesprochen wird. Die Entwicklung der südnufrikanischen Inion auf verkehpolitischer Crundlake. Von Panl Lederer. Hift 149 der von Gustavr Sehmoller und Max Bering herausgegebenen Staats- und sozialwissenschuftlichen Forschungen. Der (loldminenverkechr Tranzvanls ist scit Anfang „ler neunziker TJahre ein Steter Zankapfel der Bahn- verwaltungen Kaplands, Jatals. Alozambiejues und Transvuals Lewesen, die ihn siuh in erbittertem Kampfe von vielfach grotesken PF#men streitir machten. 80 War (s vor dem Burenkricze. So wur es aber auch Inchher. In. das Knäuel der taritj#litischen Irrungen und Wirrungen wurde gerade durch das reellu unglitck- liche Eingreifen Milners immer mehr unentwirrbhar. Dahei brnchte es die (loldindustrie in ihrer alles be- herrschenden Beleutung mit sich. dauldie sonstigen. namentlich die agrarischen Entwicklungemiuglichkeiten Ves Landes wie in undercr, 80 auch in verkchr# ##lillischer Tinsicht vernachlissigt Wureicnm: Der Uand mulzte ganz Südafrika. mulite anch dessen Bahnen und Häfen er- nühren. Um so heilßer der Tarifkampf um den Transvaal- verkehr. umso ruinöser dic Niederlagen in diesem Kampfe. Kapland und Natal muhten nicht nur Schrit für Schritt vor Mozambique zurückweichen, sondern be- fchdeten sich auch unterecinunder in der heftigsten Weise. Ihre Bahn- und damit ihre Staatsfinanzen litten schwer darunter. Hier gab es. wenn überhaupt. nur ein Mittel zur Abhilse: lie Veschmelzung aller betcilmen britisch-sidafrikanischen Bahnen. Diese Erkenntnis brach sich immer mehr Bahn. Sie wurde der strkete Hehel für die Bestrebungen der eloser union. Diese Entwicklung verfolgt der Verfasser von ihrm enten Anfüngen bis zur (icgenwart und bringt sie zu anschunlicher Dawmtellung. Daran #iht sich die Mu- lCilung uml Würdigung der nunmehr verwirklichten Lösungz: Britisch-Südafrika hat ein U’nionbahnne!#. das nach cinheitlichen. gesunden (trundsützen verwaltet. betricben und ausgebant wird und in dem die slarken (ilinder die schwachen stützen. Die Turifpolitik u#ier Vnionluhnen wird die schon in den letzten Jahren vor der Verchmelzung in Erscheinung getretenen Anda#ze zur stärkeren Berücksichtigung und Entwicklung der abseits der Goldminen schlummernden. nnmemlich der landwirtschaftlichen Kräfte des Landes in erhoehtem Ilate Lflegen und ihre Finanzen weniger ausschliellhch umi len Randverkechr stützen. Immerhin Win leize##r. wie t(lie Leser des Kolonialblatties wissen, auuch heme noch #en Jlozambiqne mit großen Opfern verteilhte. Die D’osition. die die Unionhuhnen hierbei (durch das Transvanl-Slo#ambisne-Abkommen erhalten haben. be- urteilen wir nicht 80 günstig wie der Verfasser aut deite 72.