820 2eC Stillstand gekommen. Seitdem sind die extremen Preise langsam gewichen, bis vor einigen Tagen eine leichte Befestigung wieder Platz gegriffen hat. Wir wollen wünschen, daß die Preise sich auf der heutigen gesunderen Basis weiterbewegen werden. Für die Gestaltung des Marktes wird der Bedarf Amerikas wohl besonders maßgebend sein. Sobald dort wieder ein dauerndes Deckungsbedürfnis ein- tritt, dürfte ein Anziehen der Preise zu erwarten sein. Unsere Abladungen an Kautschuk haben sich im laufenden Jahre der höheren Ertragsfähigkeit der Bäume entsprechend gesteigert. Vorausgesetzt, daß die Arbeiterverhältnisse nicht ungünstiger werden, dürften wir bis Jahresschluß mit einer nicht unerheblich größeren Zufuhr gegen das Vorjahr zu rechnen haben. Wir sind weiter be- müht, die an sich schon gute Beschaffenheit unseres Kautschuks zu verbessern. Wir werden hierdurch den Marktwert unseres Gummis steigern. Kapok. An Kapok haben wir etwa 30 000 kg lagern, die zum Preise von 1,10 .K für das Kilogramm verkauft sind. Es wird uns leider kaum möglich sein, diese Menge bis Jahresschluß zum Versand zu bringen, da es an ausreichenden Arbeitskräften fehlt. Kakao. Auch die Zufuhr an Kakao wird im laufenden Jahre eine Steigerung erfahren; leider bleiben die Preise gedrückt, so daß es uns kaum möglich werden dürfte, für unsere schöne Ware bessere Preise zu erzielen. Die Arbeiterverhältnisse sind nach wie vor nicht günstig. Für unsern Betrieb können wir nur mit etwa 400 Arbeitern täglich rechnen, da von unsern 800 Arbeitern noch nicht die Hälfte täglich zur Arbeit antritt. Um unsere Pflanzungen voll ausnutzen zu können, würden wir die drei- fache Anzahl nötig haben. Wir bleiben unab- lässig bemüht, weitere Arbeitskräfte heranzuziehen; es ist dies jedoch noch immer mit großen Schwie- rigkeiten verbunden. HSBS..—½½ts-. = Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Verbot des Schürfens auf Sdelsteine im britischen Walkischbal-Gebiet. ’ Mittels Proklamation vom 3. August d. Is. hat die Kapregierung das Aufsuchen (prospecting) von Edelsteinen auf allen Kronländereien des Walfischbai-Gebiets verboten. Diese Verordnung tritt mit der in der Union-Gazette vom 12. August erfolgten Veröffentlichung mit der Wirkung in Kraft, daß Zuwiderhandlungen mit Geldstrafe bis zu 100 L und im Unvermögensfalle mit Gefängnis bis zu sechs Monaten bestraft werden. Stand der ägvptischen Baumwollernte im August 1910.) In Unterägypten war die Witterung im August fortgesetzt günstig und infolgedessen haben die Pflanzen gute Fortschritte gemacht. Würmer haben sich im August wieder gezeigt, haben indes keinen bedeutenden Schaden verursacht. Leichte Nebel, die gemeldet sind, haben bis jetzt kaum einen Einfluß auf die Pflanzen gehabt. Wasser war reichlich vorhanden und die Bewässerung ist eingestellt worden. Große Besitzer haben mit dem Gebrauche des Wassers Maß gehalten, aber einige kleine Pflanzer haben ihre Ländereien zu reichlich bewässert entgegen den Warnungen der Regierung. In einigen Distrikten wird die erste Pflücke einige *) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 137. Tage früher als vergangenes Jahr stattfinden. Sie wird allgemein in der zweiten Hälfte des September beginnen und verspricht reichlich aus- zufallen. Die Nachrichten aus Oberägypten und Fayoum lauten sehr günstig. Weder Würmer noch Nebel sind gemeldet worden und die erste Pflücke hat bereits begonnen. Der Stand der Pflanzen ist zurzeit sehr zufriedenstellend. (Bericht der Alexandria (ienernl Produce Asscciation vom 2. September 1910.) Die Aussichten auf die russische Baumwoll- und Flachsernte. In Turkestan, Mittelasien und im Kaukasus sind die Aussichten fortdauernd gute. Die Ernte hat unter den günstigsten Bedingungen begonnen. Der Absatz ist ein flotter. In Moskau sind be- reits über 2½ Millionen Pud Vorverkäufe ab- geschlossen worden, wobei die Preise in der letzten Zeit sich den amerikanischen näherten. Die Aussichten für die Flachsernte waren zu Mitte August im allgemeinen günstig, und zwar gilt das sowohl für den Motschenez= als auch für den Slanez-Rayon; man erwartet ein besseres Ergebnis als im Vorjahre. Nur in den Gouverne= ments Kostroma und Woronesh wird voraussichtlich ein Ausfall zu verzeichnen sein. Die Qnalität ist bisher eine zufriedenstellende, doch hängt sie