S 868 20 Betriebseinstellungen in der indischen Baumwollindustrie. Eine Baumwollfirma in Bombay läßt mit- teilen, daß sie vom 30. September bis auf weiteres die unter ihrer Kontrolle stehenden Spinnereien mit zusammen 240 000 Spindeln infolge der schlechten Geschäftslage und der hohen für das Rohmaterial herrschenden Preise schließen werde. Es heißt weiter, daß andere Fabriken diesem Beispiele bald folgen werden. (Aus einem Berichte des Handelssachverständigen bei dem RKaiserl. Generalkonsulat in Kalkutta.) Gummlausfuhr aus den Norddistrikten des Staates ODatto-Grosso 1909. Die Gummiausfuhr der Norddistrikte des Staates Matto-Grosso belief sich im Jahre 1909 auf 1 621 837 kg, einschl. 166 360 kg, die ur- sprünglich als Gummi des Staates Amazonas ausgeführt wurden. Die Einnahme der Norddistrikte des Staates an Gummiausfuhrzöllen im Jahre 1909 belief sich einschl. 159 917:995 Rs., die für die er- wähnten 166 360 kg Gummi von Amazonas überwiesen wurden, auf 1 941 730:683 Rs., wo- gegen an Spesen 371 210:314 Rs. verausgabt wurden. Die Einnahmen aus Verkäufen von Lände- reien beliefen sich auf 28 370:000 Res. Die Gummiausfuhr des Staates Matto- Grosso über Corumba und Mangos betrug im Jahre 1909: 2 091 356 kg. (Nach einem Berichte des Kaiserl. Vizekonsulats in Cuyabu#.) Jute-Anbauversuche in Birma. In der Nähe der Stadt Thaton in Unter- Birma sollen aus Bengalen eingewanderte An- siedler Versuche gemacht haben, Jute anzubauen, die nach den vorliegenden Berichten sehr günstig ausgefallen sein sollen. Es dürfte voreilig sein, jetzt nun sofort Birma als demnächstigen ernstlichen Konkurrenten der vorderindischen Provinzen Bengalen und Ost- Bengalen anzusehen, denn die Versuche sind bisher noch in einem zu kleinen Maßstab angestellt und vor allem erst von ganz lokaler Bedeutung. Es kann daraus noch keineswegs geschlossen werden, daß sich auch größere Areale in Unter-Birma für den Anbau von Jute eignen werden. Denn es kann nur auf einen großen Anbau ankommen, um auf den vorderindischen Handel in dieser Faser eventuell einen Eindruck machen zu können. Wie sich schon aus der Ausfuhr von Jute aus Vorderindien, die z. B. im Jahre 1909/10 etwas über 4 Millionen Ballen (zu 400 lbs.) betrug, ersehen läßt, kommen hier nur wirklich große Quantitäten in Betracht. Eine sehr wichtige Frage bei dem Anbau von Jute ist sodann die Arbeiterfrage. Bengalen hat den großen Vorteil einer im allgemeinen noch sehr billigen und genügenden Arbeitskraft in den Jutedistrikten, während für Birma die Arbeiter zum großen Teil erst aus Vorderindien heran- gezogen werden müssen, da einmal die einheimische Bevölkerung Birmas sehr klein ist, und dann auch der Birmese in der Regel sehr arbeitsscheu ist und nur das Allernotwendigste für seinen Lebensunterhalt anbaut. Immerhin aber dürfte das Experiment eine landwirtschaftliche Tatsache von ungeheurem Wert sein und ein eventueller Fortschritt in dem Anbau der Pflanze in Birma nicht nur in Kalkutta, sondern auch in Europa das größte Interesse verdienen. (Bericht des Handelssachverständigen bei dem Kaiserl- Generalkonsulat in Kalkutta.) Die Rusfuhr Britisch-Südafrihas 1909. Der Gesamtwert der Ausfuhr südafrikanischer Erzeugnisse“) betrug im Jahre 1909 50 532427 # gegen 45209537 L im Jahre 1908 und zeigt mithin eine Zunahme von 5 322 890 T. Diese Summe setzt sich in der Hauptsache aus einer Zunahme in der Ausfuhr von Diamanten (1573646 K mehr), Rohgold (1213 850 L mehrt, Schafwolle (1023319 K mehr) zusammen. Eine beträchtliche Zunahme zeigt auch die Ausfuhr von Mais, Straußenfedern, Ziegenhaar, Häuten und Fellen, Gerbrinde, Bunkerkohlen und Kupfer. Gold und Diamanten find natürlich nach wie vor die beiden größten Posten der Ausfuhr. Es entfällt auf diese beiden Artikel ein Gesamtbetrag von 39712779 K, so daß für sonstige Produkte 10819 648 L übrig bleiben. Die folgende Übersicht dürfte einiges Interesse bieten. Es wurden im Jahre 1909 (und 1908) ausgeführt: Bergbauprodukte 41 340 649 K. (38 425728), Produkte der Landwirtschaft und Viehzucht 9 026 326 L (6692 106) und sonstige Waren 165 452 L (91 703). Diese Zahlen beweisen aufs neue, daß der Bergbau in Südafrika die wichtigste Rolle spielt und daß das Land sich sonst nur noch auf Land- wirtschaft und Viehzucht stützt, während die In- *) Vgl. „D. Kol. Bl.= 1910, S. 341 und 390f.