895 20 Kolonialwirtschaftliche Mitteilungen. Rheinische bandes-Plantagen-Gesellschaft Im Geschäftsjahr 1909 betrug die Kaffec-Ernte 140 000 kg, sie überstieg die Schätzung um 40 000 kx. Von unserem Kaffee wurden 10 000 kg von der Pflanu- zung aus abgesetzt, während die übrigen 130 000 kx in Demschland zum Verkauf gelangten. Die für goc#l areruge Santos im laufenden Jahre eingetretene Preis- steigerung machte sich für blaue Kaffees nicht in gleichem Maßze bemerkbar. Der unserseits erzielte Durchschnitts- preis betrug daher wieder wenig über 1 .X pro Kilo. Im Gegensatz zu dem Vorjahre stand der Regen- fall 1909 mit 1672 mm Niederschlägen um gut 100 mm über dem für Ngambo normalen Durchschnitt. Dieser Umstand war für die gedeihliche Entwicklung und In- standhaltung der Pflanzungen sowie für die gute Aus- reifung der Kaffee-Ernte recht günstig. Auch blieben Schäden durch Schädlinge aller Art innerhalb ver- nünftiger Grenzen. Der Arbeitermangel hat leider nicht abge- nommen, im Gegenteil scheint er noch akuter geworden zu sein. Unser Pflanzungsleiter vermochte daher nicht soviel Leute zu werben, als für einen wirklich aus- reichenden Unterhalt der Kaffeegärten und gleichgeitige Neupflanzung von Kautschuk erforderlich war. Not- gedrungen mußte daher in den Kaffeegärten manche Arbeit unterlassen werden, die man sonst gern vor- genommen hätte, und auch die Ausdehnung der Kaut- schukpyflan zung konnte nicht in dem Maße erfolgen, wie beabsichtigt. Die Arbeitergahl betrug im Mittel 220 pro Tag mit einer Mindestzahl für den Monat März von 156 und ciner Höchstzahl für die beiden Haupternte- monate November und Dezember von gut 330 Leuten. Die Aus sdehnung der Kaffeepflanzung blieb unverändert. Die Kautschuipflansung, Magunga genannt, wurde im Geschäftsjahr um 24 ba ausgedehnt und somit auf 46 ha gebracht, die ausschließlich mit Manihot-Glagziovii bepflangt sind. Der Erlös der Ernte abzüglich Seefracht und sonstiger Spesen beläuft sich auf 118 560 gegen 99 605.¼ im Vorjahre. Die Betriebskosten Ngambos stellten sich auf 103 524 //KX. wovon für Kautschuknen- anlage und Unterhalt der älteren Kautschukanlagen rund 11. 000 . dienten. Unser Verlustsaldo ver- ringerte sich um 14 114 .M auf 113.066 .7. Einige Mitteilungen über das laufende Jahr (1910) erscheinen angebracht: Das Aussehen der Kaffeepflanzung blieb trotz der reichlichen Ernte gut. Leider fand die Blüte unter sehr ungünstigen Regenverhältnissen statt:; die Hauptblüte mißlang daher für den größeren Teil. Die Ernte 1910 wird auf 80 000 ku geschätt. Die Pflanzung Magunga wurde in der letzten großen Regenzeit um 65 ha ausgedehnt. Das Aussehen der Pflanzung soll sehr gut sein m dem Vorbehalt, daß die zuletzt gepflangten rund 20 ha mohr oder weniger unter Regenmangel gelitten haben. Sobald Arbeiter anderwärts abkömmlich werden, be- steht die Absicht, die ältesten Bäume versuchsweise an- zugapfen. # * 2 Aus der Bilanz vom 31. Dezember 1909 heben wir hervor, daß die Pflan zung Ngambo mit 866 675.7. zu Buch steht. Außerdem figurieren als Aktien: Grund- erwerbkonto 23 287., Effekten 15 891.J¼, Bankgut- haben 52 571 7 und Waren 109529 .; demgegen- über beträgt das mit 80 v. eingezahlte begebene Napital 1 180 000 ¾. Central-Rfrikanische Bergwerksgesellschaft, Berlin.“) Die Central-Afrikanische Bergwerksgesellschaft hatte, wie den Gesellschaftern bekannt ist, einen Anteil an der Kironda-Goldminen-Gesellschaft in Höhe von 500 000 .7. Hiervon hat sie laut Vertrag mit der genannten Gesellschaft im Berichtsjahr einen Teil- betrag von 250 000 “¼ veränßert, und ihr aus dem Erlös 236 000 . als Darlehen zur Verfügung gestellt. Die Lironda-Goldminen-Gesellschaft hatte, wie im vorigen Bericht erwähnt, ihren Vollbetieb in Sekenke im Sommer 1909 eröffnet; leider traten aber in den ersten Monaten verschiedene Betriebsstörungen ein. Ein regelmäßiger flott gehender Vollbetrieb konnte erst seit dem 28. Dezember 1909 aufrecht erhalten werden. In den ersten drei Monaten des Jahres 1910 wurden rund 160 000.M Gold produziert. Ein neues Goldvorkommen, hat Prospektor War- neboldt im vergangenen Herbst für die Gesellschaft in der Landschaft Saamuye, etwa 8 km von den früheren dortigen Goldfeldern entfernt, belegt. Herr Warneboldt hatte zahlreiche Gesteinproben von drei goldhaltigen Riffen nach Sekenke gebracht; Bergingenieur Zimmermann hat diese Proben dort analysiert und weitere Aufschließungsarbeiten angeordnet. u * Die Bilanz per 31. März d. J. schließt, da den Einnahmen aus Zinsen und Agio beim Verkauf der 250 000 Kirondaanteile mit zusammen 17260 4% Unkosten im Betrage von 34 808 .K¾ gegenüber stehen, mit einer Erhöhung des Verlustsaldos um 17548.% auf 680 882 bei einem Grundkapital von 1200000.. Die Kirondaminen-Beteiligung steht im ganzen mit 549 322 „K zu Buch. Dagu treten als weitere aktiven Kassa= und Bankguthaben mit zusammen 48 902 . wogegen RKreditoren 30 205 .X zu fordern haben. —— — — — — — — — — — — — — Aus fremden Kolonien und Produktionsgebieten. Saumwollernte fKgVptens 1909/10. Die Baumwollkampagne 1909/1910 hat für Agypten eine Enttäuschung gebracht, wie man sie dort wohl nicht erlebt hatte. Da während der *) Aus dem Bericht über das (1809). 14. Geschäftsjahr geit des Wachstums anscheinend die günstigsten Verhältnisse hinsichtlich Wärme und Wasserversor- gung bestanden, und da die ersten Ankünfte na- mentlich in bezug auf Stapel vielversprechende *n. Aus dem Geschäftsbericht vom 1. April 1909 bis 31. März 1910.