W 62 20 Die Regierung strebt aber diesem Ziele zu, und da die Bedingungen für eine große Steige- rung der Baumwollkultur vorhanden sind, so er- scheint dieses Streben auch keineswegs aussichtslos. Es sind neuerdings eine Reihe von Maß- nahmen zur Entwicklung der Baumwollkultur in Aussicht genommen worden, zum Teil schon in der Ausführung begriffen. In beiden oben- genannten Baumwollgebieten sollen Odländereien durch Bewässerungsanlagen kulturfähig gemacht werden. Nachdem seinerzeit zwischen den interessierten Behörden Regeln über die Erteilung von Kon- zessionen für Untersuchungen zu Bewässerungs- anlagen vereinbart worden sind, durch welche die private Initiative zur Kultur von Odländereien nutzbar gemacht werden sollte, will man jetzt andere über die Verpachtung von fiskalischen Grundstücken zur Bewässerung und Exploitation folgen lassen. Als weitere Maßnahmen zur Vergrößerung und Verbesserung der Baumwollkultur hat man noch die folgenden in Aussicht genommen: Die Wasserrechtsverhältnisse, sowohl die materiellen als auch die Verwaltungsorganisation, sollen gesetzlich einheitlich geregelt werden. Die bestehenden Versuchs= und Musterplantagen und -Anstalten sollen erweitert und verbessert, auch neue sollen errichtet werden. Es sollen Lehrer und Instruk- toren des Baumwollbaues angestellt werden. Zur Vergrößerung des Areals soll auf die bis jetzt den Nomaden belassenen Ländereien zurückgegriffen werden, oder, wie es heißt: es soll das für Turkestan bestehende Verwaltungsstatut in der Weise ergänzt werden, daß sich die Möglichkeit ergibt, die für die Nomaden überflüssigen Ländereien für staatliche Bedürfnisse auszunutzen. Zur Ausführung aller dieser Pläne gehört natürlich Geld. Die Schähungen über den Bedarf schwanken zwischen 40 und 140 Millionen Rubel. Als vor einigen Jahren die Baumwoll- industriellen in einer unter Beteiligung des Land- wirtschaftsdepartements abgehaltenen Konferenz die Hilfe der Regierung zur Entwicklung der Baum- wollproduktion anriefen, wurde ihnen jede Unter- stützung der Regierung, nur nicht in Geld, zu- gesichert. Aber Geld wollten die Industriellen auch nicht geben. Neuerdings ist man auf den Gedanken verfallen, die Beschaffung der Mittel zur Ausbreitung des Baumwollbaues dritten Be- teiligten, den Produzenten selbst, aufzulegen. Der Duma ist bereits ein Gesetzentwurf vorgelegt, betreffend die Erhebung einer Abgabe von der aus Turkestan und Transkaukasien auf den inneren Markt kommenden Baumwolle. In einem im letzten Frühjahr in der russischen Handels= und Industriezeitung über diese Frage erschienenen Artikel ist die Ansicht ausgesprochen worden, dab der russische Baumwollpreis sich nicht selbständip bildet, sondern von dem Weltmarktpreis abhängt. Sollte dieses zutreffen, so werden die Produzenten in Rußland kaum in der Lage sein, die Abgabe auf die verarbeitende Industrie oder durch diese auf die Verbraucher abzuwälzen. Dann wird aber die Abgabe selbst wieder den Reiz zur Ver' mehrung des Anbauareals ungünstig beeinflussen- (Nach einem Berichte des Kaiserl. Generalkonsulats in St. Petersburg.) mdustriebetrieb auf Bawali. Die Zensusaufnahme vom Jahre 1909 lalt erkennen, daß auf der Insel Hawaii der Industrie, betrieb erheblich zugenommen und eine grohe Wichtigkeit erlangt hat. Besonders zu bemerken ist das bei den mit der Kultur von Zuckerrohr Reis und Ananas im Zusammenhange stehenden Industrien. Bei der Zählung von 1899 wurden auch bie Handwerksbetriebe und dergleichen mitgezählt, die 1909 außer Betracht blieben. Wenn man nut die Betriebsarten aus dem Zählungsergebnist von 1899 herausnimmt, die auch beim Zeufu von 1909 berülcksichtigt wurden, so ergibt sich f das Jahrzehnt eine Zunahme der Betriebe uU 113 v. H., nämlich von 235 auf 500. Das in den Betrieben angelegte Kapital stieg vo# 10773000 38 auf 24980 000 8 oder um 132 v.. der Wert des verarbeiteten Materials vo# 12261000 8 auf 25 629000 Sloder um 109 v.# der Betrag der gezahlten Gehälter und Löhn von 2 044 000 3 auf 2 795 000 8 oder nur # 987 v. H., die Summe der vermischten Ausga von 776 0o 5 auf 3 328 000 3 ober ½ 329 v. H., der Rohwert der Erzeugnisse v0 23386000 3 auf 47 406 000 3 oder um 103 v. k, die Anzahl der besoldeten Beamten und Lolt arbeiter von 4184 auf 6498 oder um 55 S 120 Betriebe mit einem Gesamtkapital * 15 545 000 8 waren im Jahre 1909 mit Herstellung von Zucker und dem Reinigen Polieren von Reis beschäftigt. Ihre Ergeugn bewerteten sich auf 38 189 000 8 oder 81 v· aller Industrieerzeugnisse. n Die Zucker fabrikation ist bei weitem ei wichtigste Industrie auf Hawaii, denn auf sie r fallen 1899 rund 82 v. H. und 1909 rah#. 76 v. H. des Gesamtwerts aller Industrieprodn#) Die Zahl der Zuckerfabriken betrug 46 gegeno! im Jahre 1899, die Kapitalisation 14 834 oo gegen 7 992 000 8, der Rohwert der gewonne Produkte 35 950 000 53 gegen 19 255 000 7