W 98 2.0 halb zweier Jahre nach Ausstellung des „permis d’exploitation“ eine regelmäßige Förderung ein- zurichten. Erfüllt er diese Bedingung nicht, so werden seine Rechte im Submissionswege an Dritte vergeben. Am 11. März 1990 gehen die dem Konzessionär verliehenen Nechte auf die Kongokolonie über, der dann alle vorhandenen Anlagen zufallen. Das Königliche Dekret ist am 15. Januar in Kraft getreten. Die Ginenindustrie in Natal. Der Bericht des Minendepartements in Pieter- maritzburg über die Minenindustrie Natals im Jahre 1909 ist vor kurzem im Druck erschienen. Der Bericht enthält vier Teile: Die Minenindustrie im Jahre 1909. Die Arbeit des Minendepartements während dieser Zeit. Rückblick auf die letzten zehn Jahre der Minen- industrie in Natal. Anlagen verschiedenen Inhalts. Der Fortschritt in der Minenindustrie wird, abgesehen von Kohle, als unerwartet gering be- zeichnet. Die gesamte Goldförderung des Jahres 1909 beträgt 1595 Unzen, zum größten Teil die Ausbeute der im Norden gelegenen Wonder Mine. Die Mine wird von einer kleinen Gesellschaft mit einem Kapital von nur 5000 K bearbeitet und zahlte für das Jahr 1909 eine Dividende von 52¼ v. H. Außer dieser Goldförderung im Werte von 6699 K hat die Ausbeute aller anderen Mineralien zusammen mit Ausschluß von Kohle für das Jahr 1909 einen Wert von nur 1174 K. Als hauptsächliche Hindernisse einer günstigeren Entwicklung der Minenindustrie im allgemeinen werden die Kriegsunruhen, zuletzt infolge des Zulu-Aufstandes im Jahre 1906 sowie die Vieh- krankheiten angegeben. Die mineralversprechenden Gebiete liegen vielfach von der Eisenbahn entfernt und sind nur unter Zuhilfenahme von Zugochsen mit den nötigen Materialien zu erreichen. Ganze Distrikte sind jedoch durch das seit 1903 im Lande wütende Ostklüstensieber des Viehes beraubt oder für den Durchzug von Vieh geschlossen worden. Eine wesentliche Hebung der Minenindustrie wird von der Reorganisation des Minendeparte- ments in Pietermariyburg erwartet. Diese Be- hörde wird nunmehr der Zentrale in Pretoria unterstellt und von dort aus nach den in Trans- vaal herrschenden Grundsätzen, die man als vor- züglich ansieht, geleitet werden. Die Ausbeute an Kohle ist im Jahre 1909 um 116 809 Tonnen") gegen das Vorjahr ge-' stiegen; trotzdem ist der Erlös um 103 565 " gegen das Vorjahr zurückgegangen. Die Ausbeute im Jahre 1908 betrug 1 669 774 Tonnen im Werte von 737169 L, im Jahre 1909 1786583 Tonnen im Werte von 633 604 KL. Der Preis- rückgang wird vor allem dem heftigen Wettbewerb der Minengesellschaften untereinander zugeschrieben- Eine nicht unwesentliche Rolle spielt auch der Umstand, daß eine Reihe von Mineninteressenten zugleich an den dort verkehrenden Schiffahrts- gesellschaften beteiligt sind und zugunsten der letz- teren ein Interesse an niedrigen Kohlenpreisen haben. Im Jahre 1908 arbeiteten vierzehn Minengesellschaften mit einem Kapital von zu- sammen 2 196 011 2 und einer Durchschnitts- dividende von 3,37 v. H., im Jahre 1909 die gleiche Anzahl von Gesellschaften mit einem Ka- pital von zusammen 2 206 294 2 und einer Durchschnittsdividende von 2,67 v. H. Eine solche Dividende muß für die Anlage in einem Kohlen bergwerk als völlig ungenügend angesehen werden. Immerhin ist die Lieferung so billiger Kohle für das Land im allgemeinen von ungeheurer Be- deutung. Die Eisenbahn würde nicht mit Ver- dienst arbeiten können, wenn sie wie früher vor Eröffnung der Minen 30 bis 40 Schilling für die Tonne bezahlen müßte. Jetzt (November 1910) entnimmt sie ihren Bedarf am Schachteingang für 5 bis 6 Schilling pro Tonne. Auch der jett so belebte Hafen würde niemals diese Entwicklung genommen haben. Eine großartige Anlage zur Übernahme von Kohle ist auf dem der Stadt gegenüberliegenden Hafenufer geschaffen worden, mittels deren in einer Stunde durchschnittlich rund 200 Tonnen gebunkert und etwa 280 Tonnen für den Expor verladen werden können. Im Jahre 1909 is ungefähr die Hälfte der gesamten Kohlenausbeute in Durban als Bunkerkohle verkauft worden. Im Jahre 1910 hat das Bunkergeschäft einen weiteren Ausschwung genommen und läßt, was die Kohlen“ menge anbetrifft, ein glänzendes Ergebnis erwarten. Von besonderem Interesse in dem Minen" bericht dürfte die Erwähnung des geplanten deutschen Unternehmens im Vryheid-Distrikt sein. Das Minengebiet liegt etwa 7 engl. Meilen von der von der Nachbarmine Hlobane gebauten Zweigbahn entfernt und müßte zunächst an diese angeschlossen werden. Die Kohle soll vorzüglicher Qualität sein. Die Mine hat allerdings nur ei Flöz, das die Verlängerung des tiefergelegenen Flözes der Nachbarmine bildet. (Bericht des Kaiserl. Konsulats in Durbanu.) *) Tonne — 2240 engl. Pfund.