W 125 20 voraus und schiffte sich dann, während der „Grenz- lager“ zurückging, um den Nachtrupp zu holen, ohne Aufenthalt in Ruderboote ein. Die Fahrt Aing von jetzt ab, trotz der Mithilfe einer kleinen 1 arkasse, nur langsam vonstatten. Immerhin er- keichten wir am 3. Oktober 141° 12 östl. Länge an 4 4° 18“ südl. Breite und beschlossen, hier ms Stützpunkt aller weiteren Operationen ein tandlager zu errichten. Arbeiten im Grenzgebiet. Wir waren nun dem Grenzmeridian nahe henug, um alsbald die Frage in Angriff nehmen n können: ob sich nach Norden oder nach Süden in natürliche Landschaftsmarken als Grundlinien duer brauchbaren Grenzführung wohl auffinden iehen. Während also der Nachtrupp, bestehend * (- dem Bergassessor Stollé, Dr. Kopp und em holländischen Geologen Hubrecht, langsam uns nachkam, suchte ich, um so weit als möglich einen Anschluß an unser Arbeitsfeld im Tami- hebiet zu erkunden, den Augustastrom verlassend nordwärts vorzudringen. R Dieser alte Plan, der mir vor Antritt der eise in das nördliche Grenzgebiet als der zweck- mäßigste erschienen war, stellte sich nach Abschluß er Nordarbeiten schon als wenig fruchtbar dar: wir endeten damals in einer dicht bewaldeten bene, die weder im Relief noch mit irgendeiner " sserader, weder den Wünschen einer natür- ichen Grenzregulierung noch denen einer tiefer- gehenden landeskundlichen Erforschung entgegen- #am. Jetzt zeigte sich mir von Süden her das TDand, weithin versumpft, in keinem besseren Licht. Eine Landexpedition, im Stile der Tami-Erkundung #er hineingeführt, würde sicher nicht annähernd den Lohn gefunden haben, den eine Weiterver- lolgung des großen Strombettes in Aussicht stellte. # Wenn ich trotzdem eine kurze Rekognoszierung (ernahm, so geschah es lediglich, weil wir ein mkes Nebenflüßchen entdeckt hatten, das als Ein- bangsweg nach Norden zu einem Versuch er- munterte. Gemeinsam mit dem Hauptmann achse — hier natürlich wie überall wurden die pographischen Aufnahmen beiderseits völlig un- . ängig vorgenommen — befuhr ich das Flüßchen; ar sahen es aber bald so stark nach Westen ab- negen, daß keine Aussicht bestand, dem Südpunkt nserer Arbeit im Norden nahe zu kommen. Wir wrrfolgten das Flüßchen noch bis zu dem Punkt, boil es unseren Aufnahmen nach den 141. Längen- is krenzen mußte. feruhachdem ein direkter Pfadanschluß an unser ge. heres Arbeitsfeld im Norden vom Programm nh chen war, blieb die Frage zu erwägen, ob * von einem markanten Uferpunkt aus ein inblick nach Norden hin, nach einem der mar- to kanten Höhenrücken, die wir dort überklettert hatten, eine Grenzlinie uns bieten würde, die — weil jederzeit direkt mit dem Auge wieder zu finden — vor einem Längenkreis, der ideell und wahllos über das Relief läuft, jedenfalls den Vorzug verdiente. Eine Rekognoszierung der beiderseitigen Ufer im weiteren Bereich des Stand- lagers zeigte aber keinen Hügel, dessen Abholzung zu Aussichtszwecken den Zeit= und Arbeitsaufwand wen mindestens von ein bis zwei Wochen gelohnt ätte. Nicht nordwärts, sondern sildwärts ward uns demnach die Richtung unserer Arbeit gewiesen. Sobald daher der Nachtrupp am 12. Oktober das Standlager erreicht hatte, brachen wir, Dr. Kopp im Standlager als der Kranken- sammelstelle zurücklassend, mit Proviant für fünf Wochen in je vier Booten auf. Die Ternataner, zu eiinträchtiger Arbeit nicht streng genug diszi- pliniert, brachten schon bei den ersten Schnellen und Baumversperrungen die Boote in mißliche Lagen, so daß wir sie bald zurückschickten, nach- dem wir ihre Proviantladung vergraben hatten, um sie im Notfall mit den anderen Booten her- aufzuholen. Am 20. Oktober passierten wir den Eintritt des Flusses in das Gebirgsland, eine enge Fels- pforte, durch die sich das Wasser über eine etwa 1½ m hohe Stufe den Weg geschnitten hat. Drei Tagereisen hinter der Bergpforte kamen wir an einen Seitenfluß, der an seiner Mündung zwischen das linke Felsufer und die lehmige Flut des lauwarmen Sepik ein kristallklares Band blauen kühlen Wassers schob. Dieses Flüßchen schien dem holländischen Führer für die Grenz- regulierungsfrage wichtiger als der Hauptstrom zu sein, der sich hier schon entschiedener nach Südosten, d. h. soweit zurück auf unzweifelhaft deutsches Gebiet wandte, daß er als Grenzlinie nur unter dem Vorbehalt größerer Kompensa- tionen schien vorgeschlagen werden zu können. Ich machte demgegenüber geltend, daß eine aber- malige Wendung des Stromes nach Westen doch keineswegs ausgeschlossen sei, und selbst wenn er die südöstliche Richtung beibehielte, sei doch die Aussicht vorhanden, je höher wir ins Gebirge kommen, desto eher von einer größeren Erhebung einen Fernblick über das Bereich des 141. Me- ridians zu gewinnen, der mit einer klaren Beur- teilung des Gesamtreliefs auch der Praxis der Grenzregulierung einen wertvolleren Dienst er- weisen werde, als eine Itineraraufnahme in einem Tale des Vorhügellandes. Die Erklärung, die deutsche Abteilung werde deshalb bestimmt am folgenden Tage den Hauptstrom weiter hinauf fahren, führte zu dem Entschluß einer Trennung mit der gegenseitigen Versicherung, daß nach Ein-