W 141 20 zu erwarten. Es sind nämlich (vgl. oben) 24 Tage nötig, bis die ausgewachsene Zecke entsteht. Erst nach einigen (etwa zwei) Tagen hat diese Kräfte genug, um auf die Spitze eines Grashalmes zu echen und auf ein Tier zu lauern. Die In- bationszeit beträgt zwölf Tage, die Zeit bis die ersten Symptome der Krankheit sichtbar werden, weitere zehn Tage. .Beim Vorkommen brauner Zecken schwankt die Ausbruchszeit der Krankheit, je nachdem die nfektion von der Nymphe oder der ausgewach- senen Zecke ausgeht. Der kürzeste Termin des erkennbaren Ausbruchs der Krankheit nach Ein- chleppung des Krankheitsvermittlers ist in diesem lle 40 Tage. Man sagt daher im allgemeinen: das Ost- lästenfieber bricht in einer bis dahin seuchenfreien Gegend sechs bis sieben Wochen nach Einführung eines infizierten Rindes aus. I#st Ansteckung nur durch Zecken möglich? Unter natürlichen Umständen ist die Über- tragung des Ostküstenfiebers auf anderem Wege als durch Vermittlung von Zecken ausgeschlossen. Die kürzlich im bakteriologischen Laboratorium gelungene künstliche Ubertragung fand unter Ver- ltnissen statt, die bei weidendem Vieh von selbst nicht vorkommen können. Lerschleppung der Zecken in seuchenfreie Gegenden. Es ist zwar möglich, daß die das Ostküsten- fieber übertragenden Zecken absichtlich verschleppt Bden, und die Zeitungen haben öfter davon brictet, daß Neger Zecken in Streichholzschachteln Vlleuchenfreie Gegenden eingeführt haben sollen. S( n kann es aber nicht gut glauben, daß Men- chen aus Bosheit imstande sein sollten, mutwillig en Ruin ganzer Distrikte herbeizuführen. 3 Dagegen ist es sicher, daß durch Nachlässigkeit *8 verschleppt werden, die sich an den se eidungsstücken von Leuten anheften, welche ver- uchte Ländereien passieren; ferner beim Trans- nort von Häuten eingegangener Tiere, an denen anch Zecken haften, von Säcken und a. m., besonders 8 durch Händler, die in solchen Distrikten bendel treiben. Auch beim Transport von Gras, u und Moos werden Zecken verschleppt. von Wild kann kaum eine Rolle beim Verbreiten watt Ostküstenfieber spielen, da die braunen und beesesnigen Zecken, die sich gern auf Wild setzen, tto es sofort anbeißen und dabei den Ansteckungs- Ora endgultig verlieren. Aus dem gleichen ennde, können Schafe und Maulesel ebenso Weng, in Betracht kommen. Anders ist es mit schen und vielleicht auch mit Vögeln, da die Zecken diese nicht anbeißen, also, wenn sie sich an solche Träger anklammern, den Ansteckungs- stoff in sich behalten. Sie lassen sich zwar wie schon erwähnt, von solchen Lebewesen, deren Blut sie nicht mögen, baldmöglichst wieder herabfallen; nichtsdestoweniger können sie bis zu diesem Zeit- punkt schon weithin verschleppt worden sein. Trotzdem sind Übertragungen der Krankheit auf diese Art bisher in keinem einzelnen Falle mit Sicherheit nachgewiesen worden. Immune Rinder. Eine Tatsache, die das Ostküstensieber von den übrigen Piroplasmosen wie Rotwasser= und Gallenfieber unterscheidet, ist die, daß immune Rinder — das sind auch solche, die vom Ost- küstensieber genesen sind — keinen Ansteckungs- stoff in ihrem Blute beherbergen können. Vorbeugung. Jeder Farmer ist in hohem Grade imstande, seine Herden gegen die Seuche zu schützen. Die erste Maßnahme ist die bestmögliche Aus- rottung der Zecken, ohne welche ja eine Über- tragung der Krankheit unmöglich ist. Durch mehrere Jahre hindurch sind in verschiedenen Teilen Südafrikas Dippmethoden angewendet worden, wobei beobachtet wurde, daß alle Tiere innerhalb einer eingezäunten Farm ziemlich zeckenfrei werden, wenn längere Zeit hindurch allmonatlich einmal das Vieh gedippt wird. Als die Seuche im Transvaal und in Rhodesia aus- brach, nahm man sofort seine Zuflucht zum Dippen und Besprengen der Rinder. Leider trat der erwartete Erfolg nicht ein, weil man damals weder wußte, welche Zeckenarten die Verbreiter des Ostküstenfiebers sind, noch deren Lebens- geschichte kannte. Die Beobachtung, daß ein- maliges Dippen in jedem Monat genügt, um die meisten Zecken zu töten, ist nämlich an sich richtig, leider aber nur in bezug auf die gemeine oder blaue gecke, welche nicht Uberträger des Ostküsten= fiebers ist, und welche sich drei bis vier Wochen lang auf ihrem tierischen Gastgeber aufhält. Die Überträger des Ostküstenfiebers aber, die rotbeinige und braune Zecke, halten sich, wie oben aus- geführt, nur kurze Zeit auf dem tierischen Gast- geber auf. Dementsprechend müssen die Zwischen- zeiten zwischen dem jedesmaligen Dippen kurz sein, wenn die gewünschte Wirkung erzielt werden soll. Zur Ausrottung der rotbeinigen Zecke, welche im ausgebildeten Zeckenstadium ihres Lebensganges ungefähr acht Tage auf den Rindern sitzen bleibt, als Larve und Nymphe etwa 14 Tage, ist in je acht Tagen einmal Dippen er- forderlich. Bei braunen Zecken, die nur drei bis fünf Tage auf den Rindern sitzen bleiben, muß