W 142 20 mindestens jeden vierten oder fünften Tag ge- dippt werden. Zu diesem häufigen Dippen wollte man sich nur ungern entschließen, da Schädigungen der Gesundheit der Rinder durch das Dippen be- fürchtet wurden. Man hat aber jetzt in Natal ein Dippmittel gefunden, das alle fünf Tage an- gewendet werden kann, ohne sehr zu schaden. Die beste Grundlage für Dippmittel ist Arsenik. VBiele verschiedene Präparate sind am Markt, welche Zecken sicher töten, ohne selbst bei häufiger Anwendung den Organismus zu schä- digen. Das Mittel, welches Pitchford in Natal her- stellt „Laboratory Dipp= genannt, ist mit bestem Erfolg vielfach im Gebrauch. Das Mittel be- steht aus: 5½ lb = 2195 ar grüne Seife, 2 Gallonen = 91 Paraffin, (Petroleum), 8½ lb = 3855 gr arschitc of soda (arsenik- saures Natron), 1400 Gallonen = 18001 Wasser. Eine andere gebräuchliche Mischung ist 1 lb 454 gr arsenite of soca auf 25 Gallonen 1131 Wasser für monatliches Dippen, halb stark für wöchentliches Dippen. Rinder, die öfters gedippt werden, versuchen ihre Köpfe und insbesondere ihre Ohren vor der Berührung mit der Dippflüssigkeit zu bewahren. Da nun aber in den Ohren die rotbeinigen Zecken sitzen, muß man darauf besonders achten. Es ist aus diesem Grunde ratsam, nach dem Dippen die Ohren der Rinder, ebenso andere für die Dippflüssigkeit schwer zugängliche Stellen, wie die Vorhaut bei Ochsen, die Umgebung des Afters und die Schwanzspitze, mit einer Hand- spritze auszuspritzen. Es ist wichtig zu wissen, wie lange man das Dippen fortsetzen muß, um eine eingezäunte Farm zeckenfrei zu machen. Das hängt natürlich mit der Lebensdauer der Zeckenarten zusammen. Bei den blauen Zecken leben die Larven sieben Monate; wenn also so lange gedippt wird, muß die Farm von dieser Spezies rein sein. Rotbeinige und braune Zecken bleiben etwa bis zu 14 Monaten lebensfähig, also muß das Dippen so lange Zeit durchgeführt werden. Es ist klar, daß anfangs beim Dippen viel größere Mengen Zecken getötet werden, als später. Bei den allerersten Malen ist die Abnahme zwar noch nicht so augenscheinlich, aber bald nimmt man wahr, daß die Zecken seltener werden und schließlich gibt es nur so wenige, daß es schwer wird, ein Exemplar zu finden. Die Größe der Gefahr des Ostküstenfiebers hängt ab von der Menge der vorhandenen Zecken auf jeder Farm und dem Verhältnis der Zecken- E— zahl zur Zahl der Rinder. Außerdem hat die Höhenlage der Weiden insofern Einfluß, als es in niedrigeren wärmeren Lagen mehr Zecken gibt, als in höheren mit kühlerem Klima. Bei Fest- setzung der Häufigkeit des Dippens sollte man darauf Rücksicht nehmen. Wenn nur wenig An- steckungsgefahr besteht, setzt man längere Zwischen= zeiten fest, ist aber die Seuche in der Nachbar- schaft, so kürzt man die Pausen ab. Ist die Seuche aber am Ort ausgebrochen, so dippt man so oft als es die Umstände erlauben. Da Dippen nur eine Präventivmaßregel ist, nutzt es natürlich am meisten, wo es schon vor dem Ausbruch der Seuche angewendet wurde, und am wenigsten, wenn man damit erst anfängt, nachdem die Viehbestände schon stark verseucht sind- Ein kluger Farmer, der irgendeine Jufel- tionsmöglichkeit zu befürchten hat, wird demnach sofort mit Dippen anfangen, ohne den Ausbruch der Krankheit abzuwarten. Es ist eine wichtige Präventivmaßregel, welche die Farmer vor schweren Verlusten bewahren kann, wenn sie ihr Weideland in verschiedene eingezäunte Koppeln einteilen, und stet wissen, wo ihre Rinder geweidet haben. Diese sollten alle in derselben Koppel gehen und die Weideplätze nicht häufiger, als dringend nötig, wechseln. Bricht die Seuche in einer Koppel aus, so bringt man das Vieh in eine andere, d. h. man bringt es von einer verseuchten Weide auf eine gesunde. Natürlich müssen die erkrankten Tiere in der verseuchten Koppel zurückbleiben, sonst würde in sechs bis sieben Wochen auf der gesunden Weide gleichfalls die Seuche ausbrechen. Um die Scheidung von kranken und gesunden Tieren zu ermöglichen, bringt man zunächst das gesamte Rindvieh für drei Wochen in eine un- verseuchte Quarantänekoppel, die genügend Futter für diesen Zeitraum bieten muß. Wie vorher ausgeführt, zeigen sich bei allen angesteckten Rindern die Symptome des Ostküstenfiebers inner“ halb dreier Wochen nach der Ansteckung. Die Feststellung geschieht mit Hilfe des Thermometers. Die als krank erkannten Tiere sendet man entweder in die infizierte Koppel zurück oder man läßt sie schlachten. Alle Rinder, bei welchen innerhalb der drei Quarantänewochen sich kein Fieber zeigt, sind seuchenfrei. Man bringt diese nun in eine dritte seuchenfreie Koppel, währen man die erstbeweidete und die Quarantänekoppe 19 Monate lang nicht mehr mit gesunden Rinder? beweidet. 6 Besser ist es noch, wenn man zwei Quarantäne koppel einrichten kann und in jeder das Vieh 15 Tage lang hält. Da nämlich in der Ouaran, tänekoppel alle Zecken von den Rindern heral, fallen und nun wenigstens 16 bis 18 Tage ge