# 235 20 Die Ernte belief sich auf 11 408 kg gegen 2506 kg 1009/09 und 523 kg 1907/08. Sie verspricht, sich auch im laufenden Geschäftsjahre gegenüber dem Be- richtsjahre wiederum zu vervierfachen. Um die er- arteten bedeutenden Quantitäten Kakaobohnen trocknen zu können, ist der Bau einer feuersicheren Darre für eine jährliche Leistung von 3000 Zentnern Kakao in die Wege geleitet worden. Diese Darre wird vollständig aus Eisenkonstruktion erbaut, und nach den schlechten Erfahrungen, die wir mit dem Abbrennen von Kopradarren gemacht haben, werden auch diese, Eweit angängig ist, in Zukunft sämtlich als Eisenkonstruktionen errichtet werden. In Modilon ist bereits eine solche Darre im Betriebe. v. Kalseei Der Aberiaraee, als Zwischenkultur m Kautschuk, geht immer mehr zurück und wird all- mählich von den Kautschukbäumen erdrückt. Er lieferte nur 981 kg versandfertigen Kaffee. Sisalhanf. Die Aufbereitungsanstalt für Sisal- anf, bestehend in einem großen Gebäude aus #uermann chem Patenteisen, worin eine Lokomobile und zunächst ein Doppelraspador und eine Bürst- maschine nebst Ballenpresse usw. Aufstellung fanden, begann ihre Tätigkeit, nachdem eine Feldbahn zum Transport der Agavenblätter gelegt war. Der Betrieb gelangte nach Überwindung verschiedener Anfangs-= schwierigkeiten bald in die ri üißen ahnen. Es wurden 5½ t marktfähigen Sisalhanfes hergestellt, Bolcher von sehr guter Qualität war und hohe Preise e. Im Berichtjahre ist bereits ein zweiter Doppel- raspador ausgesand worden, und der Betrieb wird nunmehr vergrößert werden und sich dadurch auch verbllligen. Es wurden 151,5 ha mit 245 250 Sisal- r*ie bepflanzt, so daß jetzt 288 300 Pslanzen auf 4 ha im Felde stehen. Von dieser Fläche werden schenkultur von Kolospalmen be- E“ —23 vernichtet hatten, abgeschrieben wurdene Eetzten 78,9 ha Sealgoaven anstatt der 12 ha im Vorfahre tur geführt werden. Die in ihnen vor- handenen Palmen werden weiter gepflegt, und all- mählich werden die ganzen Sisalbestände mit Palmen durchgepflanzt. Zitronell- und Lemongras. Von Lemon= gras waren 261 000 Büschel und von Zitronellgras 60 000 Büschel zwischen den Kokospalmen angepflanzt. Zur Verarbeitung gelangten beide Sorten, und zwar wurden 227 kg Lemongrasöl und 292 kg Zitronellöl destilliert. Leider ist der Markt für diese Produkte wegen Überproduktion zurzeit sehr gedrückt. Da jedoch die Aussichten für Demongrasol etwas günstiger liegen, so ist in letter Zeit wieder dem Anbau von Lemon= gros mehr Aufmerksamkeit gewidmet worden, obgleich bas itronellgras viel üppiger gedeiht und leichter zu earbeiten ist. lehzucht. Der Bestand an Pferden und Vieh war am 31. März 1910 folgender: 60 Pferde (55), 10 Maultiere (9), 672 Stück Rindvieh (579), 4 Ziegen, 39 Schafe und 142 Schweine (72). Die Zunahme der Rindviehherde um 98 Stück ist erfreulich zu nennen. Sie betrug 1906/07 80 tück, 1907/08 64 Stück, 1908/09 64 Stück. Leider aber konnte die sehr not- wendig gewordene Auffrischung des Blutes durch Ein, führung guter Zuchtbullen von Siam wegen des Durchfuhrverbotes für Bieh durch die Häfen von ava und Celebes nicht durchgeführt werden. wurde daher die Beschaffung einer guten Rasse vor guckelrind aus Niederländisch-Indien selbst in die ege geleitet und im laufenden Geschäftsjahre durch I Import von sieben Zuchtstieren von der Insel Madura durchgeführt. · - årbeitetverhåltniffe Die Zahl der Arbeiter betrug am 31. März 1910 im ganzen 3573, wovon 3428 Schwarze, 50 Javanen und 95 Chinesen waren. Die Arbeiterverhältnisse lagen also nicht be- sonders günstig, was zum Teil auf die immer größer werdenden Schwierigkeiten in der Anwerbung, zum Teil auf den Untergang des Anwerbeschiffes „Otti“ und besonders auf die Außerdienststellung von „Siar“ wegen einer durch eine Strandung notwendig ge- wordenen Dockreise zurückzuführen ist. Am schwierig- ten lagen die Arbeiterverhältnisse in Stephans- ort, und es wird selbst nach Einstellung des neuen Dampfers „Madang" geraume Zeit dauern, bis eine durchgreifende Besserung erreicht sein wird. Weiterer Ausbau der Pflanzungen. Ein weiterer Ausbau der Pflanzungen kommt wund st ür die gesamten French-Inseln überall etracht, wo sich anstoßend an schon bestehende Pflan- zungen noch wertvolle Palmenbestände im Busch und war auf dem der Neu Guinea Compagnie gehörigen Vrund und Boden befinden. Diese Bestände gilt es frei zu schlagen und an die vorhandenen Pflanzungen urch Vollpflanzen der Zwischenräume anzugliedern. Auf Garowe ist dieses ebenso notwendig und aus- sichtsvoll wie auf Mundua und Unea, wo wir erst Pflanzungen von 30 bzw. 52 ha besitzen, die also zu klein sind, um die Arbeitskraft eines Europäers voll- ständig auszunutzen. Dasselbe ist bei Teripax und Ungalabu der Fall, wo außerdem überall schwarze Arbeiter in genügender Anzahl aus der Umgegend zu haben sind. in Massawa hat die schon seit Jahren beab- schan Erweiterung der Pflanzung im Makam atal wegen Arbeitermangels noch immer nicht Ensgefühnrt werden können, muß aber trotzdem nach wie vor als notwendig im Auge behalten werden. AaAun Melamu ist das jährliche Zupflanzen einer — wgen Anzahl von Hektaren mit Sisalagaden not- en g, um siets genügenden Nachwuchs beim Ab- sterben der ältesten Genechre zur Hah u haben. Weitere Anpflanzungen sind nicht Gabschtig. Bauten und A#n#agen. Die wachsenden Ernten bedangen auch 1909/10 die Inangriffnahme weiterer Bauten zu deren Aufbereitung und Anfuhr u0 den Sammel= und Verladeplätzen. Mit der über- jedelung des Kaiserlichen Gouvernements von Her- bertshöhe nach Rabaul, welche Mitte Januar 1910 vor sich ging, hat sich Rabaul zum Mittelpunkt des Handels herausgebildet, derart, daß die Verlegung des Hauptlagers von Herbertshöhe dahin zur zwin- genden Notwendigkeit wird. Der bereits im Vorjahre eegonnene Bau eines großen Lagergebäudes Rabaul war am 31. März 1910 Wßen unter Dach, desgleichen waren zwei Wohnhäuser sür die rt–ee Kranis der Lagerverwaltung fertig- Neu gebamt wurden von der Administration von Herberts öhe: 1 Wohnhaus in Herbertshöhe und eine opradarre in Raniolo, serner wurden in Kenabot und Raniolo je 1 Kopradarre als Ersatz für 2 nieder- gebrannte Darren wieder ausgebaut. Der Arbeitermangel zwingt zur Ausdehnung des Felobahnnehes, auf dem, unter Ersparung von Ar- eitskräften, der Transport der Produkte vor sich geht. In Putput-Warangoi wurden daher für den Holz- transport des Sägewerkes 1500 m Gleis gelegt und für die von Raniolo via Gunanur nach Tobera pro- jektierte Feldbahn 2 km Unterbau fertiggestelt. Nach Vollendung dieser Anlage können die aus den Pflan-