W 242 2 sie um so eher genügen können, wenn sie nicht gleichzeitig das Raffinieren zu besorgen hat. Der Zuckerkonsum Britisch Südafrikas beträgt gegenwärtig etwa 100 000 Tonnen, so daß außer der Natalproduktion von 80 000 Tonnen noch 20 000 Tonnen zu importieren sind. Die Kap- provinz hat allein von Mauritius im Laufe des letzten Jahres rund 10 000 Tonnen empfangen. Selbst bei einer weiteren Steigerung der Zucker- produktion, die man als sicher annehmen darf, wird in den Hafenstädten der importierte Zucker bei Fortdauer der gegenwärtigen Bedingungen nicht zu verdrängen sein. Hierin wird auch nichts ändern, daß die Schiffsfracht von Natal nach den Kaphäfen für Zucker kürzlich von 15 sh auf 12 sh 6 d pro Tonne herabgesetzt ist. Die schon früher gewährte Erleichterung, daß Mengen von 50 Tonnen und darüber an einen oder mehrere Häfen der Kapprovinz befördert werden können, ist dahin abgeändert worden, daß die Verschiffung nur an einen Hafen erfolgen darf. Dagegen findet der Natalzucker im Innern des Landes einen immer aufnahmefähigeren Markt. Während es vor drei Jahren noch Schwierig- keiten machte, 50 000 Tonnen in Südafrika ab- zusetzen, würden jetzt mit Leichtigkeit 100 000 Tonnen abzusetzen sein. Dies ist vor allen Dingen der verbesserten Lage der Eingeborenen und ihrer Gewöhnung an größere Bedürfnisse zu danken. Gerade die Eingeborenen sind Abnehmer besserer Zuckersorten, während die ganz geringen Qualitäten fast aus- schließlich von der weißen Bevölkerung ausge- nommen werden. Es ist anzunehmen, daß der Konsum in den künftigen Jahren gerade wegen der zunehmenden Kaufkraft und Kultur der Ein- geborenen in Südafrika erheblich steigen und die Produktion auch bei weiterer Zunahme den Be- darf kaum decken wird. Manche meinen, daß Natal in zwei Jahren soviel Zucker erzeugen werde, daß es nicht nur den südafrikanischen Markt allein versorgen, son- dern auch nach England exportieren könne. Hier- gegen wird aber von anderer gut unterrichteter Seite der schon vorhin bemerkte Umstand des steigenden Konsums vorgebracht, sodann aber, daß Natal nicht auf dem Weltmarkt, ja nicht eimmal in den Hafenstädten des eigenen Unions- gebiets mit den großen Zucker produzierenden Gebieten wie Mauritius, Java usw. in Wett- bewerb treten könne. Die Produktionskosten in Natal sind erheblich höher als in den anderen Zuckerländern, wo das Zuckerrohr innerhalb eines Jahres reift, während in Natal nahezu zwei Jahre bis zur Reife vergehen. Wäre der Natal- zucker nicht durch einen erheblichen Zoll sowie durch eine vorzugsweise Behandlung der Eisen- bahn geschützt, so würde er auch im Innern dem Eindringen des importierten Zuckers nicht wider- stehen können. Unter dem starken Schutz, der ihm durch Zoll und Frachtermäßigung gewährt ist, kann sich jedoch die Zuckerindustrie des Landes blühend entwickeln. Ein Versuch, Natalzucker nach England zu exportieren, wurde im vorigen Jahre gemacht, als die Preise auf dem Welt- markt hochgingen. Der Versuch ist jedoch voll- ständig gescheitert, und die Exporteure haben an den verschifften 2100 Tonnen einen bedeutenden Verlust erlitten. (Bericht des Khaiserl. Konsulats in Durban 20. Januar 1911.) Malsausfuhr aus der süduafrikanischen Union 1910. Das Landwirtschaftsministerium der südafri- kanischen Union veröffentlicht die folgenden Zahlen betreffs der überseeischen Maisausfuhr im Jahre 1910: Transvaalprovinz 759 830, Oranjefluß- provinz 794 266, Natalprovinz 192 026, Kap- provinz 2758, Basutoland 7883 und Bechuana- land 3445, insgesamt 1760 208 Sack.“) Der Art nach setzte sich die Ausfuhr, wie folgt, zusammen: Weißer flacher Mais 996 438, weißer runder Mais 66 430, gelber flacher Mais 43 324, gelber runder Mais 283 836, gemischter Mais 84 364 und nicht — Sorten 285 816, zusammen 1 760 208 Sack Die Ausfuhr verteilte sich folgendermaßen auf verschiedene Ausfuhrhäfen: Durban (Port Natal) 1238 269, Kapstadt (Tafel Bay) 285 816, Port Elizabeth (Algoa Bay) 115 700, East London Gufalo Harbor) 120 423, zusammen 1 760 208 adie Ausfuhrzahlen für Mais von Rhodesia, das bekanntlich außerhalb der Union steht, find nicht angegeben, doch kann es sich bei diesem Gebiet, wenn eine Ausfuhr überhaupt stattgefunden hat, nur um ganz geringsügige Posten handeln. Der dort produzierte Mais wird fast vollständig im Inland konsumiert. (Bericht des Handelssachverständigen beim Kais. Konsulat in Johannesburg.) Der Gummimarkt auf Ceylon. Seit dem Juli v. Is.““) sind die Preise auf dem Ceyloner Gummimarkt weiter gefallen und waren gegen Ende des Jahres 1910 auf un- gefähr 5 /— pro lb angelangt. Der Gummi- ) Es handelt sich um Säcke von 200 englischen Pfund netto. Ein englisches Pfund entspricht bekemmitkch Sg.. „D. Kol. Bl.“ 1910, S. 777.