W 283 20 die nur zeitweilig, und zwar in diesem Falle im Jahre 1909/10, von Bedeutung wurden. Zu den ersteren gehört vor allem: 1. die Sorten mischung, und zwar: a) im Lande selbst, b) durch Eindringen fremder Sorten aus den Nachbargebieten. Ferner wird 2. schlechte Baumwolle, welche früher nicht als verkaufsfähig galt, jetzt von den Eingeborenen unter die gute Ware gemischt. Endlich trug Knunzweckmäßiges Entkörnen zur Ver- schlechterung bei. Er Auf die Qualität eines großen Teiles der 5½ 1909/10 übte dann eine außergewöhn- ch starke Trockenperiode einen ungünstigen —. Diese verschiedenen Momente werden zunächst as eingehender zu besprechen sein. daf Die Sorten mischung ist dadurch entstanden, u# her im südlichen Togo drei verschiedene gb heimische“ Baumwollsorten von den Ein- orenen angebaut wurden, und als es dann Balt, die Produktion in Süd-Togo auf eine Sorte äu beschränken, es nicht gelang, die anderen beiden vollkommen auszumerzen. Zum Teil tragen die Entkörnereien die Schuld an diesem Mißlingen. Die scharfe Konkurrenz unter den beteiligten Firmen veranlaßte manche, ihre Auf- käufer in den Einflußgebieten anderer Entkörne- reien aufkaufen zu lassen, wodurch manchmal aumwolle, aus zwei Gebieten und dementsprechend von zwei verschiedenen Sorten stammend, in einer und derselben Entkörnungsanlage verarbeitet Burden. Der Trennung der Saat wurde nicht * genügende Beachtung geschenkt, und das Ge- . der von zwei Sorten stammenden Saat iennngte zur Verteilung an die Eingeborenen für ber nächste Aussaatperiode. Als dieser Mißstand solertt. wurde und Abhilfe geschaffen werden selbe indem die Regierung die Saatverteilung 6 st in die Hand nahm, war vielerorts der schaden bereits geschehen. Eine gründliche eebbilfe wird nur durch die Verteilung unter, auf größeren Versuchspflanzungen er ständiger Aufsicht gewonnener Saat ewirkt werden können. Ei Es darf nicht unerwähnt bleiben, daß die waneborenen zur eigenen Anfertigung von Ge- eben immer noch selbst einen Teil der von ihnen geernteten Baumwolle entkernen und die auf diese Zese gewonnene Saat oft zur Aussaat benutzen. as hat natürlich noch weiter dazu beigetragen, e daß keine vollkommene Ausmerzung der „Kpandu“- Sorte erzielt wurde. Sobald erst eine Verteilung reiner Saat durch die Verwaltung erfolgen kann, wird auf dem Wege polizeilicher Maßnahmen durch Einziehung oder Vernichtung anderer Saat einer nennens- werten Wiedervermischung vorgebeugt werden können. » Das Eindringen fremder Sorten aus den Nachbargebieten trug weiter zur Ver- mischung der in Volkskultur angebauten Togo- Sea-Island-Sorte bei. Das im Westen angrenzende englische Gold-- küsten-Gebiet baut hauptsächlich die (peruanische) „Nierenbaumwolle“ an, und die an der Ostgrenze Togos liegende französische Kolonie Dahomey produziert eine Sea-Island-Baumwolle mit filzigen Samen. Beide Sorten sind verschieden von der in unserem Schutzgebiet ange- bauten „Togo-Sea-Island". Die an der Grenze wohnenden Produzenten beider Nachbar- gebiete bringen häufiger, der bequemeren Absatz- möglichkeit oder einer Preisdifferenz wegen, ihr Produkt nach den an der Grenze gelegenen Märkten des Togo-Gebiets. Für den Handel war das natürlich zu begrüßen; anderseits mußte aber diese fremde Samenbaumwolle, die äußerlich nicht leicht erkennbar ist und schon beim Einkauf mit Togo-Baumwolle gemischt wurde, Bastar- dierungen und damit Qualitätsveränderungen der in Togo angebauten Sorten herbeiführen. Sobald erst eine Verteilung reiner Saat aus den Regierungsanlagen stattfindet, wird man diese Quelle der Wertverminderung wirksamer ver- stopfen können. Zunächst wird festgestellt werden müssen, wie umfangreich diese Einfuhr der Baum- wolle aus den Nachbargebieten ist; wo es sich lohnt, wird sie getrennt von der übrigen Baum- wolle aufgekauft und getrennt entkernt werden müssen, und dann wird man die gewonnene Saat von der Verteilung an die Eingeborenen aus- schließen müssen. Eventuell wird dort, wo keine Aussicht vorhanden ist, daß sich einmal der be- sondere Aufkauf rentabel gestaltet, die Einfuhr verboten werden müssen. Es darf aber nicht übersehen werden, daß derartige Maßnahmen, wenn sie wirklich Erfolg haben sollen, eine scharfe Ülberwachung des Handels der betreffenden Grenz- gebiete zur Voraussetzung haben, und daß ein solcher Uberwachungsdienst mit größeren Schwierig-= keiten und Kosten verknüpft ist. Endlich ist zu beachten, daß allzu scharfe polizeiliche Maßnahmen leicht dazu führen könnten, die Bauern vom Baumwollbau ganz abwendig zu machen. Die zweite Ursache der Verschlechterung der Togo-Baumwolle besteht, wie oben angeführt, darin, daß jetzt schlechte Baumwolle, welche