W 285 20 ihrer Benutzung mit ihren scharfen Kanten die Faser. Vor der Benutzung solcher Sägen sollten ihre scharfen Kanten entfernt werden.“) Der oben für den Rückgang der Qualität im Jahre 1909/10 angeführte Grund bezieht sich nur auf die Ernte des genannten Jahres. och ist auch hierauf näher einzugehen, weil ge- rade ein namhafter Teil dieser Ernte besonders minderwertig ausgefallen ist und damit Anlaß zu ernsten Klagen von seiten der Spinner und Händler hegeben hat. Auf große Strecken hin hatten die Baumwoll- felder unter der außergewöhnlichen Trocken- Eeit zu leiden. Der Boden war derartig seiner Feuchtigkeit beraubt, daß die in der Entwicklung stehenden Früchte zusammenschrumpften und vor- deitig aufplatzten. Daß solche Kapseln keine voll und kräftig entwickelte Faser liefern können, liegt auf der Hand. d Diese Erfahrung sollte für die am Aufkauf er Baumwolle beteiligten Firmen ein Fingerzeig ein. Man sollte versuchen, soweit sich das beim minkauf noch ermöglichen läßt, die Baumwolle gach der Jahreszeit, in der sie geerntet wurde, trennen. Die bei normaler Bodenfeuchtigkeit gut entwickelte Baumwolle sollte nicht mit der ur Höhe der Trockenzeit gereiften vermischt werden. Ferner erscheint es auch wichtig, die Baum- wolle von verschiedenen Ankaufmärkten nicht mit- einander zu vermischen, sie also auch nach Her- kunftsort getrennt zu verarbeiten. In Irnteressentenkreisen ist schon öfter die Vermutung ausgesprochen worden, daß perennie- rende Baumwolle, deren Produkt von den Eingeborenen gemischt mit der von einjährigen Pflanzen geernteten Wolle zum Kauf angeboten würde, den Wert der ganzen Menge herabsetze. Da die Faser der perennierenden Pflanzen ge- wöhnlich mit jedem Jahr kürzer wird, ist vor- geschlagen worden, durch eine Gouvernements- verordnung die Bauern dazu zu zwingen, die aumwollstauden nach der Aberntung im ersten ahr herauszureißen und zu verbrennen. Wenn tatsächlich in Togo in größerem Um- fange Baumwolle perennierend angebaut würde, und daraus eine Schädigung der Beschaffenheit der — — fol *) Um dieses zu erreichen, verfährt man in Amerika olgendermaßen: Nachdem die Sägen in die Maschine Grgesetzt sind, wird eine kleine Menge Samenbaumwolle lönnen) k. die auch von schlechter Beschaffenheit sein mit einer dem Volumen nach etwa gleichen m Kiqc feinem Sand gemischt. Unter Anwendung nor- Gener-limdrehungsgeschwindigkeit der Sägen Svird das worsei von Sand und Baumwolle auf die Sägen 7 Lore und die Maschine im Betrieb gelassen, bis simnen. Sand und Faser von den Sägen verschwunden die gl. Hie Maschine wird nun gründlich gereinigt, und ie Entkörnung der Baumwolle kann dann einsetzen. Faser entstehen würde, wäre obige Befürchtung ge- rechtfertigt. Die den Eingeborenen zum An- bau übergebene Togo-Sea-Island-Sorte hat aber keinen ausgeprägt perennierenden Charakter. Sie leidet meistens derartig unter der Trockenzeit, auch zuweilen unter Grasbränden, daß die Eingeborenen es nicht für der Mühe werthalten, sie noch im zweiten Jahre in Kultur zu behalten und das Feld zu reinigen. Bebauen sie das Feld wieder, so müssen die alten Stauden sowieso beiseite geschaft werden. Wird das Land im folgenden Jahre nicht bebaut, so sind die Pflan- zen, falls nicht schon ganz abgestorben, meistens von so geringer Frohwüchsigkeit, daß bei Einsetzen der Regenzeit die Unkrautvegetation bald die Baumwolle überwuchert und nahezu vernichtet hat. Selten liefern einzelne Stauden eines der- artig verwilderten Feldes noch Erträge, und der Eingeborene wird es nur in den seltensten Fällen für der Mühe werthalten, sich in das auf dem alten Felde entstandene Dickicht zu begeben, um die wenigen Kapseln zu pflücken. Die Küsten- baumwolle aber, die einen ausgeprägt perennie- renden Charakter hat, wird in der Volkskultur einstweilen nicht angebaut. Wie hier beiläufig bemerkt sein mag, wird man ohnehin mit Vervollkommnung des Baum- wollbaus bestrebt sein, die Eingeborenen zur Ver- nichtung der abgeernteten Stauden nebst deren Wurzeln anzuhalten, weil diese bekanntlich eine Brutstätte für allerhand Schädlinge werden können. Polizeiliche Maßnahmen in dieser Hinsicht zu treffen, erscheint noch verfrüht. Nachdem das Schutzgebiet seit fünf Jahren eine jährliche Zunahme in der Baumwollproduk- tion von etwa 40 v. H. des voraufgegangenen Jahres gezeigt hatte, wirkte der Rückgang der Erntemengen im Baumwolljahr 1909/10 mit 9,9 v. H. einigermaßen überraschend. Die tatsächlichen Ernten betrugen im Jahre 1908/09 510 742 kg = 2043,2 Ballen zu 250 kg und im Jahre 1909/10 459 996 kg = 1839,9 Ballen zu 250 kg — also im letzten Jahre eine Ver- minderung um 50 746 kg = 203,3 Ballen.“) Die Gründe für diesen Rückgang liegen ein- mal in den außergewöhnlich ungünstigen Witterungsverhältnissen des Jahres 1909. Wegen der ungünstigen Regenverteilung verschob sich der Beginn der Ernte; da nun die folgende Regenzeit rechtzeitig einsetzte, bedeutete das eine Kürzung der Erntezeit und damit eine Verrin- gerung der Erträge. *) Nach einem Bericht des stellvertretenden Gon- verneurs vom 23. Februar d. Is. — Die im Amts- blatt für Togo 1910 S. 610 enthaltene Berechnung hat sich nachträglich als ungenau erwiesen.