W 314 20 Der Mais brachte einen geringen Ertrag. Die Entwicklung der Pflanzen wie auch der Kolben ließ sehr zu wünschen übrig. Die geerntete Menge wurde an die Arbeiter zur Verpflegung ausgegeben. Reis. Mit Reis war 1 ha Fläche bestellt, und war im März und im Juli 1909. Die Erträge der beiden Ernten waren schlecht. Es scheint, daß die Bodenverhältnisse für Bergreis nicht geeignet sind. Schädlinge wurden nicht beobachtet. Süßkartoffeln wurden in größerem Umfange angepflanzt. Ihre Entwicklung ist gut, so daß ihe Ertrag nach viermonatlichem Wuchse sehr groß war. Die geernteten Mengen wurden an die Posten= und Wegebauarbeiter ausgegeben. Exportkulturen. Die Kickria-Saatbeete wur- den Ende Märg 1910 angelegt und mit aus Lomie be- zogener Saat besät. Die im Jahre 1908 ausgepflanzten Kickrien zeigen guten Wuchs. Heven brasiliensis. Mit von der Versuchs- anstalt in Victoria bezogenem Pflanzenmaterial wurden im März 3½ ha bepflanzt. über das Gedeihen ist noch nichts zu sagen. 9. Station Dschang. Nachdem im ersten Halbjahr ein Landwirt gefehlt hatte, wurde gegen Ende des Kalenderjahres 1909 ein solcher der Station wieder überwiesen. Alle auf der Station vorkommenden landwirtschaftlichen Arbeiten wurden von den Schülern der Ackerbauschule verrichtet. Farmbau. Die mit Luzerne und Rotklee angestellten Ver- suche sind als mißlungen anzusehen. Die außerdem versuchsweise gebaute Ackertrespe hat die Trockenzeit gut überstanden. Der mit amerikanischem Mais versuchte Anban versagte ebenfalls infolge des schlechten Saatgutes. Die Erdnüss gen bei Düngung einen guten Ertrag. Der Fettgehalt läßt allerdings zu wünschen übrig. Durch Zuchtwahl und Anbau besserer Sorten soll die Qualität verbessert werden. Der Durrahanbau hat im Ertrage voll befriedigt. Europäische Kartoffeln sind von der Station nur in beschränktem Maße angebaut worden. Dagegen ist ihre Kultur bei den Eingeborenen schon sehr ver- breitet. Süßkartoffeln wurden von der Station in großem Umfange für Futterzwecke gebaut. Der i welcher in Sanschu von dem Posten Mbo gebaut wird, bringt stets gute Sträge, . le europäischen Gemüse und Erdbeeren ge- deihen sehr gut. Exportkulturen. Die im Menuatal angelegte Olpalmenpflanzung ist gut gewachsen. Die im Vor- jahre gepflanzten Agaven haben sich gut entwickelt. Biehzucht. " Rindvieh. Der in Dschang vorhandene Vieh- bestand betrug 69 Stück. Ernährungszustand und Ge- sundheitsverhältnisse waren gut. Mit Ausnahme der Ochsen und der Kühe mit kleinen Kälbern werden alle Tiere das ganze Jahr hindurch auf die Weide getrieben. Als Weideland kamen nur die im Vorjahre freigeschla- genen Neuschläge um die Station herum in Betracht, die auch während der Trockenzeit genügend Futter boten. Als Zuchtziel wird in Dschang die Heranzucht guter Arbeits= und Milchtiere durch Kreuzung der vorhandenen Adamaua--Rinder mit den Allgäner Bullen angestrebt. Die Milchproduktion ist mit 1½ Litern pro Stück und Tag noch gering. Geboren wurden 17 Kälber. Die Hauptviehherde der Station steht auf dem Vorwerk Djuttitsa, und zwar 20 Buschrinder und # — 2 S 220 Adamaua-Rinder. Sämtliches Vieh ist in drei Stationen untergebracht, welche eine Trennung der verschiedenen Zuchtrichtungen ermöglichen. Der Ge- sundheits= und Ernährungsgustand ist bei den Adamana- Rindern gut. Das Buschvieh hat etwas unter dem Wechsel der klimatischen Verhältnisse gelitten. Die Viehzuchtbestrebungen der Station werden von den Eingeborenen mit Interesse verfolgt. Viele kreuzen bereits mit Erfolg Busch= und Adamaua-Vieh. andere treiben Reinzucht des letzteren. » Schafherde der Station zählt 110 Stück. Die Sterblichkeit unter diesen war verhältnismäßig groß. Unter den Eingeborenen sind Schafe wie Schweine außerordentlich verbreitet und bilden eine gute Ein- nahmequelle. 10. Bezirk Duala. Farmbau. Im Gebiete des Wuri-, Abo= und Mungoflusses sowie in Nyanga, Bonepupa und Donga ind auf Anregung des Bezirksamtes größere Farmen von Planten und Mais angelegt worden, um der großen Nachfrage nach Verpflegungs= und Futtermitteln gerecht werden zu können. 11. Station Dume. Im zweiten Halbjahr des Berichtsjahres wurde der Station ein Kautschukhilfsbeamter überwiesen, welcher sich zu gleicher Zeit den auf der Station vor- handenen Kulturen widmete. Farmbau. Wie im Vorjahre wurden umfang- reiche Felder besonders mit Mais, ferner auch mit Kassada, Bataten, Reis und Planten bepflanzt. Exportkulturen. I a elastica. Es wurden etwa 85 000 Kickrin-Samen ausgesät. Auf den Dienstreisen unter- richtete der Kautschukbeamte die Eingeborenen im An- zapfen der Kickria und in der Aufbereitung des Kaut- schuks. Je zwei Männer aus zwölf Dörfern der näheren Umgebung wurden nach der Station gerufen und dort mit den nötigsten Handgriffen beim Pflanzen der jungen Kickrien bekannt gemacht. Da Olpalmen im Gebiete der Station fehlen, wurden 3500 Kerne zur Anzucht von Pflanzen aus- elegt. -- ·- g Pieyzucht, Die in Bertua errichtete Viehzucht- station hat aufgegeben werden müssen, da die dort stationierte Herde bis auf wenige Stücke au Tsetse eingegangen ist. Das übriggebliebene Kleinvieh wurde nach der Station übernommen und gebeiht dort bei freier Weide in den Farmen verhältnismäßig gut. 12. Station Ebolowa. Farmbau. Der Reisbau wurde ausgesetzt, um dem Boden Ruhe zu gönnen. Die lagernden großen Vorräte von der vorhergehenden Ernte machten das möglich. Die umfangreichen Maisfarmen sind von neuem bestellt worden und versprechen bei ihrer günstigen Entwicklung guten Ertrag. Erdnuß= und Kartoffelfarmen sind angelegt worden. Die Kartoffel ist auch bei den Bulus schon verbreitet und wird häufig auf dem Wochenmarkt an- Exportkulturen. Die Olpalmen kultur ist weiter ausgedehnt worden, wobei die Mission tätige Unterstützung leistete. Die Kickxiakultur wurde mit dem Auspflanzen von 3060 Pflänzlingen aus dem Versuchsgarten in Akoafim begonnen. Ausgepflanzt wurden sie in der Umgebung der Station und in den benachbarten