456 20 gen und dann wieder Anschluß an die Kom- pagnie zu suchen. Diese Abteilung fand mehr- fachen heftigen Widerstand. Es gelang ihr aber trotzdem, ihrem Auftrage entsprechend den Gegner nach Süden abzudrängen. Um das Herankommen dieser Abteilung für den Weitermarsch abzuwarten, verblieb die Kom- pagnie am 24. Februar in Jakona und trieb Patrouillen vor, um Verbindung mit der 10. Kompagnie aufzunehmen. Die westlich herausgeschobene Seitenabteilung traf am 24. Februar ein. Es wurde daher am 25. Februar der Vormarsch nach Süden auf Batanga angetreten. Die Kompagnie stieß zwar nirgends auf Widerstand geschlossener Abteilungen, jedoch wurde die Marschkolonne durch Patrouillen des Gegners dauernd beunruhigt. Am Nach- mittag des 25. Februar war die Verbindung beider Kompagnien hergestellt. Am 26. Februar wurde nach vorhergegange- ner Besprechung mit den beiden Kompagnie= führern und mit dem Bezirksleiter von Jabassi, der auf Befehl des Gouverneurs die 6. Kom- pagnie von Jabassi aus begleitet hatte, der Auf- trag erteilt, zunächst das Gebiet östlich bis an den Mbam heran durch starke Patrouillen zu durchstreifen. Es hatte sich nämlich bei den Be- sprechungen mit dem Bezirksleiter von Jabassi und durch weitere Erkundigungen bei befreunde- ten Häuptlingen herausgestellt, daß der Haupt- sitz des Widerstandes weniger in dem eigent- lichen Bafia-Gebiet, als vielmehr in den Graslandschaften westlich davon zu suchen sei. Ein weiteres Vorgehen nach Westen war also geboten. Um dies zu ermöglichen, war zu- nächst das Abstreifen des Geländes bis an den Mbam nötig, da sonst ununterworfenes Gebiet im Rücken der Erpedition geblieben wäre. Die nähere Umgebung der Lager mußte gleichfalls dauernd abgesucht werden, da kleinere Patrouillen des Gegners sogar soweit sich näherten, daß mehrfach die Lagerposten feuern mußten. Als nun am 2. März die Patrouillen vom Mbam nach Säuberung des Gebiets vom Gegner mit vielen Gefangenen zurückkehrten, wurde nun- mehr beschlossen den Vormarsch auf Melimbe, das der Hauptsitz des Widerstandes sein sollte, anzutreten. Die Unterwerfung des eigentlichen Bafia- Landes war hiermit beendet. Ein Teil der Häuptlinge hatte sich gestellt, einzelne, darunter die von Ngama und Tsintsin, waren gefangen genommen, andere gefallen. Die 6. Kompagnie erhielt jetzt den Befehl, am 3. März im weiten Bogen über Kiki, Lum, Uambei (Kwambei), Gujo herumzugreifen, um dann Verbindung mit der direkt auf Melimbe vorgehenden 10. Kompagnie, die den Vormarsch am 4. März antrat, zu suchen. Eine Absper- rungsabteilung der 8. Kompagnie (1 Offizier, 20 Mann) die an der Straße Kargaschi— Wonang abgesperrt und bislang zwischen Abanda und Wonang gestanden hatte, wurde der 6. Kompagnie unterstellt und von dieser ent- sprechend den nach Westen fortschreitenden Ope- rationen, weiter im allgemeinen in Anlehnung an die Straße Wonang—Beledik — Jabassi in südwestlicher Richtung vorgeschoben. Die 10. Kompagnie marschierte am 4. März nach Übergabe der marschunfähigen Gefangenen an den befreundeten Häuptling Batanga über Basale (Abuma) auf Tscheko (Nseku) vor, das am 5. März erreicht wurde. Um die 6. Kompagnie Zeit gewinnen zu lassen, verblieb die Kompagnie auch am 7. in Rseku und klärte mit Patrouillen gegen Melimbe auf. Von hier aus gelang es, den Häuptling von Bakoa aufzuheben, der sich in Basale ge- weigert hatte sich zu stellen. Am Abend des 7. März wurde durch Stern- signalpistolen Augenverbindung mit der 6. Kom- pagnie, die inzwischen Gujo erreicht hatte, auf- genommen. Am 8. März wurde der Vormarsch auf das Häuptlingsdorf von Melimbe angetreten, das die 10. Kompagnie, ohne auf Widerstand zu stoßen, gegen Mittag erreichte. Die 6. Kompagnie, die, wie oben erwähnt, nach anstrengenden Märschen durch das überall vom Gegner geräumte Land, am 7. März Gujo erreicht hatte, wurde bei ihrem Vormasch nach Melimbe bei Digebefum, einem Vorort von Gujo, noch einmal vom Gegner angefallen, der beim Passieren eines Defilees in den Rücken der Kolonne zu kommen suchte, um sich auf die Trägerkolonne zu werfen. Das Maschinengewehr trieb ihn aber, ehe er einen Erfolg erreichen konnte, zurück. Am Nachmittag des 8. März traf die 6. Kompagnie gleichfalls in Melimbe ein und bezog Lager nahe der 10. Kompagnie bei Me- limbe. Da ein Widerstand des Gegners, in ge- schlossenen Abteilungen kaum zu erwarten war, vielmehr die Bevölkerung in Ausnutzung ihrer Landeskenntnis in einzelnen kleinen Trupps im Busch saß, so wurde von Melimbe aus den Kompagnien das Gelände in südwestlicher, west- licher und nordwestlicher Richtung zum Abstreifen mit Patrouillen überwiesen. Die noch bei den Kompagnien befindlichen Bafia-Gefangenen wurden in ihre Heimat ent- lassen, nachdem ihnen vorher erklärt war, daß das Land jetzt dauernd militärisch besetzt bleibe. Ein Teil der Gefangenen wurde zurückbehalten, um ihn später dem Posten zu üÜberweisen, der durch sie die Verbindung mit ihren Landsleuten wieder aufnehmen sollte.