Gt 457 20 Da nach Feststellungen der Patrouillen der egner weiter in westlicher Richtung zurückge- ghangen war und sich besonders in der Londschaft Bissum (Digebessum) festgesetzt haben sollte, wurden am 12. März die Lager der beiden Kompagnien weiter bis in die Nähe den Ortes Nitusk vorgeschoben. Von hier aus wurden, da der Gegner gleichfalls in kleinen Trupps zerstreut im Lande erumzog, die Landschaften Digebessum, Gujo, Melimbe, Eling und Ndikoko, von denen die beiden letzteren bereits an die Grenze zwischen Urwald und Grasland heranreichen, durch Pa- trouillen durchstreift. Entsprechend der reich- licheren Ausrüstung des Gegners mit Feuerwaffen und der dichteren Bevölkerung war der Wider- tand energisch, besonders in Gujo. Nach sechstägigen unausgesetzten Patrouillen-= gang und Durchstreifen des Landes zeigten sich ie Erfolge, deren Eintreten noch durch den Be- ginn der rauheren Jahreszeit begünstigt wurde. Die Häuptlinge begannen sich zu stellen. Es anden sich ein Häuptling von Digebessum — ein iweiter war gefallen — und drei Häuptlinge von Eling ein. Um auch Melimbe, offenbar en geistigen Urheber des ganzen Widerstandes, zur Gestellung zu veranlassen, wurde sein Bruder, er Häuptling Biongele abgesandt. Er kehrte ohne ihn aber mit seinem ältesten Sohn ins Lager zurück. Inzwischen hatte der Häuptling von Mbamba (nordöstlich Tscheko) ins Lager gesandt: Melimbe sei zu ihm geflüchtet und von ihm festgenommen worden. Er bitte, ihn durch eine Patrouille ab- zuholen. Melimbe wurde am 20. März einge- liefert. Hiermit war der Hauptwiderstand ge- brochen. Melimbe wurde abgesetzt und zur Verbannung zur Küste überführt. Zu seinem Nach- solger wurde sein Sohn bestimmt. Hiermit war die Unterwerfung des Landes soweit vorgeschritten, daß die noch übrig bleibenden Aufgaben der weiteren Durchführung der Be- friedung den Rahmen der großen Expedition überstiegen. Die Expedition wurde deshalb am 23. März aufgelöst und die weitere Durchführung dem in der Landschaft Lum zu errichtenden Posten Bafia übertragen. Vom Bau der Olttellandbahn.“). Der Stand der Arbeiten war Ende März 1911 folgender: ti Die allgemeinen Erkundungsarbeiten für de gesamte etwa 360 km lange Bahnlinie waren *) Vol, zuletzt „D. Kol. Bl.= 1910, Nr. 24, S. 988f. beendet und die aus führlichen Vorarbeiten bis Kilometer 345 im Gange. Zwanzig Land- messer sind mit Aufnahme des Geländes beschäftigt. Die Rodungsarbeiten wurden auf der Strecke Duala —Edea (Kilometer 84) nahezu fertiggestellt. Die Erdarbeiten waren von Duala bis Kilometer 36,3 und von Edea aus nach rück- wärts bis Kilometer 73,8 beendet. In der zwischenliegenden Strecke waren sie in verschiedenen Abschnitten in Angriff genommen. Von den großen Brücken war die über den Dibambo fertiggestellt, die über den Sanaga- Nordarm und diejenige über den Sanaga- Südarm im Bau begriffen. Trotz des Einsetzens des Hochwassers nehmen die Arbeiten einen guten Fortgang. Die Oberbauarbeiten waren über den Bahnhof Japoma in Kilometer 17,3 hinaus bis an die Dibambabrücke vorgerückt. Auf dem Bahnhof Duala war der Wasser- turm nahezu fertiggestellt und die Eisenkonstruktion für den Lokomotivschuppen in der Ausführung begriffen. Die Arbeitergestellung war in letzter Zeit zufriedenstellend. Ende März waren 6980 ein- geborene Arbeiter beim Bahnbau tätig, und zwar 4499 Vertragsarbeiter und 2481 freiwillige Arbeiter. Die gesundheitlichen Verhältnisse der Europäer waren im allgemeinen günstig. " Dagegen ließ der Gesundheitszustand der farbigen Arbeiter zu wünschen übrig; beson- ders unter den neu eingestellten Leuten traten Dysenterie und Lungenkrankheiten häufig auf. Besondere Vorkehrungen wurden getroffen, um eine zweckmäßige Ernährung und Versorgung mit gutem Trinkwasser unter ärztlicher Aufsicht auf allen Baustellen zu gewährleisten. · Die Witterungsverhältnisse waren nicht ungünstig. Die im März einsetzende Tornadozeit brachte zwar häufige Gewitterregen, meist aber in der Nacht, so daß die Bauarbeiten wenig gestört wurden. Betriebsergebnisse der Manenguba · Eisenbahn für Januar und Februar 1911. Nachstehend veröffentlichen wir zum ersten Male die Ergebnisse des vorläufigen Betriebes der Manenguba= oder Kamerun-Nord- Eisenbahn, der ersten Eisenbahn in Kamerun, die dem öffentlichen Verkehr dient; dieser ist be- kanntlich am 1. April d. Is. eröffnet worden. Die Verkehrsziffern und Einnahmen des vorläu- sigen, noch unter die Bauzeit fallenden Betriebes