559 20 Afrika — wohl in spekulativer Erwartung eines bal- digen — Umschwunges nach oben — Preise angelegt, die selbst für den vorülbergehend hier erreichten Höchststand noli viel zu teuer waren. Wir haben wiederholt Produlte an Ort und Stelle wieder verklauft zu Preisen, die in Europa, trotz sehr günstiger Kontrakte, große Verluste gelassen haben würden. In Europa dagepen gingen die Preise für die meisten Ausfuhrartikel nach Afrika, darunter besonders Baum wollwaren, entsprechend der sich hier vollziehenden all gemeinen Besserung, stetig in die Höhe, wogegen es nur selten möglich war, mit den Verkaufspreisen drüben diesen stetig steigenden Einkaufspreisen in ver- ständiger Weise zu folgen. Also, in den letzten sechs Monaten der Berichts- geit: hohe Einkaufs= und niedrige Verkaufspreise auf beiden Seiten! Das erschwert die Erzielung guter S#geb= natürlich außerordentlich. Wir mußten uns das ganze letzte Halbjahr große Zurückhaltung, Fusor im Einkaufs= wie im Verkaufsgeschäft, auf- erlegen Die Zufuhr von Landesprodukten in den von uns bearbeiteten westafrikanischen Gebieten hat, im Gegen- satz zu den Jahren 1907 bis 1909, in denen dieselbe stetig zugenommen hatte, im Jahre 1910 eine wesent- liche Steigerung nicht mehr erfahren, und dies erklärt auch zum großen Leil die schwierigen Verhält- nisse der letzten Hälfte des Berichtsjahres, wie sie nach einer Reihe von guten Jahren mit stark und stetig steigenden Ausfuhrziffern stets einzutreten pflegen, weil jedermann sich auf weiter steigende Umsätze einzu- richten pflegt. Im Laufe des Verichtsjahres haben wir in Süd= tamerun und in Liberia neue Niederlassungen er- öffnet. Da diese neuen Unternehmungen sich indessen noch im Entwicklungszustande befinden, weil wir, wie wir es bei allen Nenunternehmungen stets gehalten haben, sehr langsam vorangehen, konnten diese das Ergebnis des Berichtsjahres noch nicht nennenswert beeinflussen. m 5. Jannar d. Is. haben wir unser Aktien- kapital von 1 000 000 /& auf 1250 000 J¾ erhöht. Die neuen Aktien wurden zum Neunwerte ausgegeben. Obgleich das erhöhte Kapital nur knapp drei Monate mitarbeitete, nehmen die neuen Aklien am Ergebnis des Techunngsjahres gleichberechtigten Anteil. Abschreibungen sind wiederum reichlich be- messen“ und die Reserve-Konti sind in der üblichen Weise bedacht worden. Afrikanische Immobilien= und Grundstücke-Konti stehen gegen das Vorjahr um 30 000 .X höher zu Buch, weil wir, der Ausdehnung des Geschäfts entsprechend, eine ganze Anzgahl von Neubanten ausführen mußten. Guthaben bei unseren übrigen afrikanischen Geschäften stehen, infolge der vorgenommenen Neugründungen, ebenfalls entsprechend höher zu Buch. Der Rohgewinn pro 1910/11 einschließzlich 56667.# Vortrag beträgt 879 522.C. Davon Handlungsnnkosten 419 462 ,. Rücklage II 8600 .“, Abschreibungen 59725 4¼4, Tantieme 91 450 , Rüdllate 1 20 000 ¼. 17½ v. H ividende —= 218 750 , bleiben 66 555 ¾ zum Vortrag auf 1911/12. Am 81. März d. Is. standen zu Buch Mrikanische Immobilien mit 155 000 .%. Waren in Afrika mit 974 682 .K, Kasse mit 62 815 ¼, Debitoren mit neh 342 /“. Guthaben bei afrikanischen Geschäften mit 1 200 142. Dagegen betrugen die gesamten kursfälligen Verpflichtungen * nur 1294 581 .4% # r Die Aussichten für den laufenden Rech- nungsabschnitt haben sich wieder gebessert, da die Einkaufspreise für Produkte mit den in Europa herr- schenden Verkaufspreisen wieder mehr in Einklang ge- bracht werden konnten. Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. Stand der Baumwollsaaten in aͤgvpten im Juni 1911.“) In Unterägypten war in den ersten Tagen des Juni die Temperatur zwar ein wenig kühl, im ganzen aber für die Entwicklung der Baum- wollsaaten günstig. Im Vergleich zum Jahre 1910 ist allerdings durchweg eine Verzögerung um etwa zehn Tage zu verzeichnen. Augenblicklich ist der Stand der Pflanzen befriedigend. In einigen Bezirken der südlichen Provinzen hat die Blüte begonnen. Das Wasser ist für die Be- wässerungsanlagen ausreichend. Obgleich die Würmer zahlreicher sind als im vergangenen Jahre, ist der von ihnen angerichtete Schaden bis jetzt unbedeutend. In Oberägypten und Fayoum war die Witterung im Juni günstig. Die Pflanzen sind in gutem Zustand, gesund und gut entwickelt. Die Blüte ist ebensoweit vorgeschritten wie im vergangenen Jahre. Das Wasser für die Be- *) Val. „D. Kol. Bl.“ 1911, S. 465. wässerung ist ausreichend. Über das Auftreten von Würmern ist nicht geklagt worden. (Bericht der Alexandrin Genernl Produce Assccintion vom 3. Juli 1911.) Baumwollonbou im Fergbanagebliet 1911. Nach Angabe des Börsenkomitees von Kokand stellt sich die diesjährige Baumwollanbaufläche im Ferghanagebiet, wie folgt: 1910 Kreise Iinsgesamt slchiahen insgesamt Saaten Dessätinen Margelan. 85 1899 215 76 888 Andischan 80 100 — 70 814 Kokand. 45 431 3252 42 806 Namangan 44 500 3112 40 485 sch 9 860 2988. 6244 Zusammen 265 080 9567 237 237 (Torg. Prom. Gazeta.)