590 e in der Regenzeit 1911/12 alsdann 20 bis 80 ha tief- gründigen, schwarzen Talboden am Likongo-Bache nördlich von Kikwetu, wo wir zu diesem Zwecke ein Stück Land neu belegten, in Reinkultur mit der besten bis dahin erzielten Caravonica-Saat zu bepflanzen. Für 16 Tonnen Baumwollsaat erlösten wir bei Preisen von rund 100 bis 121./4 pro Tonne rund — Erdnüsse. In 330 ha der Sisalschläge waren Erdnüsse zwischengepflanzt. Die Ernte von 183 Tonnen, die zumeist in Marseille zu Preisen von 32,50 bis 38,50 Frs. pro 100 Pfund verkauft wurden, brachte uns rund 34 000 / netto. Wenn auch der Erfolg günstig war, und die bei der Erdnußkultur erforderliche intensive Bodenbearbeitung den Sisalschlägen zugute gekommen ist. so werden wir in Zukunft doch Erdnüsse nicht weiter pflanzen, da für die Ernte, welche sich in eine sehr kurze Zeit zusammendrängt, sehr viel Hände gebraucht werden, die wir später bei größerer Sisal- ernte dieser Kultur nicht entziehen können. Außer vorstehenden Kulturen zogen wir noch kleinere Mengen Bohnen und eine gute Mais sorte aus Natal, die wir zumeist auf Veranlassung der Deutschen Land- wirtschafts-Gesellschaft an andere verkaufen konnten. Der Gesamterlös für die Produkte von Kikwetn in 1910 beläuft sich nach Vorstehendem auf rund 186 000 At. Düngeversuch. Zur genauen Feststellung der dem Boden von Kikwetu in Form von künstlichem Dünger etwa später zuzuführenden Bestandteile und der für unsere dortigen Verhältnisse günstigsten Pflanz- weite haben wir einen größeren Düngeversuch (5 ha, 20 Parzellen von je 25 a) in die Wege geleitet. Die Arbeiterverhältnisse blieben weiter gut. An 318 Arbeitstagen wurden 173 451 Tagesarbeiten geleistet. Durchschnittlich waren also 3554 Arbeiter täglich beschäftigt. Der Durchschnittslohn betrug ein- schließlich der Aufseher und Handwerker 0,3320 Rps. (gegen 0,3387 in 1909). Der Gesundheitszustand der europäischen Beamten war im allgemeinen gur. Dagegen machte uns die unter den Arbeitern fast epidemisch aufgetretene Wurmkrankheit ernste Sorgen. Dank der in Lindi etroffenen sanitären Maßnahmen gelang es gegen aude des Jahres, der Krankheit einigermaßen Herr Mwerden. Die Pflanzung ist mit einem geeigneten ikroskop versehen und einige der Beamten sind vom Regierungsarzte in dessen Handhabung ausgebildet worden, um dauernd die Krankheit weiter überwachen zu können. Pflauzung Mitwero. Pflanzungen. Die Pflanzung ist weiter bis auf 275,5 ha vergrößert worden. Davon sind bepflanzt mit Kautschuk (Manihot Glaziovü) 37,50 ha in der Pflanzzeit 1907/08, 68.5 ha in der Pflanzzeit 1908/09, 70 ba in der Pflanzzeit 1909/10 und 47 ha in der letzten Pflanzzeit vom Dezember 1910 ab. Auf 50 ha ind die bisherigen Versuche mit Caravonica Baum- wollenkultur — Varietät Alpacca — fortgesett worden. 1,5 ha dienten zur Saatreinzucht und 1 ha wurde mit Kapok bepflanzt. Kautschuk. Die Kautschukschläge haben sich gut weiterentwickelt. Bis zum Juni wurde etwa 1 Tonne trockener Kautschuk gewonnen, der in Hamburg bei Preisen zwischen 18,5 und 15,20 pro kg 12 5604 rachte. Während der großen Trockenheit wurden die jungen Bäume geschont und erst Ende des Jahres wurde mit Zapfen fortgefahren. 4 flanzungen als Saat Caravonica. Die Versuchsfelder ergaben einen Ertrag von rund 7 Tonnen. Wir erlösten dafür bei einem Preise von 1.05 .7 pro Pfund rund 14.000 .. Der Versuch wird weiter fortgesetzt. Die 1½ ba Sgstreinzucht Felder wurden Ende des Jahres auf 1 ha * — b"eschränkt, da die Saaten der verschiedenen ausgesuchten Varietäten sich sehr ungleich entwickelten, und wir nur die besten beibebielten. Auch Saat von der Pflanzung Mboesee wurde hier gezüchtet. Für 35 Tonnen Baum- wollsaat erlösten wir 2500 J. Erdnüsse. Die Erdunßzwischenkultur auf 80 ha ergab nur geringe Erträge — 250 Pfund pro ha gegen 1090 Pfund in Kikwetu. Die Saat keimte infolge unregelmäßigen Regens ungleich, außerdem wurde sie durch Ratten und Raben erheblich geschädigt. Es wurden im ganzen 10 Tonnen (entkernt) geerntet, die an Ort und Stelle verkauft, einen Erlös von 2800 “ brachten. Der Gesamterlös für die Produkte von Mitwero in 1910 beläuft sich darnach auf rund 31 500.4. ie Arbeiterverhältnisse waren gut. An 312 Arbeitstagen wurden in 1910 41 957 Tagesarbeiten geleistet. Durchschnittlich kamen also 134 Leute zur Arbeit. Der Durchschnittslohn betrug pro Kopf und Tag einschließlich der Aufseher und Handwerker 0,3148 Rps. (gegen 0,2992 Rps. in 1909). Die Gesundheitsverhältnisse waren bei den Europäern gut. Bei den Arbeitern zeigte sich zwar auch noch in diesem Jahre die Wurmkrankheit, doch nahm sie nicht solchen Umfang an wic in Kikwetu. Pflanzung Tanga. Kautschukbestände. Die Pflanzung ist in ihrem westlichen Teile um 50 ha mit 40000 Bäumen er- weitert worden. Der Pflanzungsleiter rechnete im Jahre 1910 mit durchschnittlich 80000 zapfreifen Bäumen. Der Ertrag entsprach ungefähr dem Voranschlage. Es wurden zusammen 8 Tonnen bei Preisen zwischen 8 bis 19./¼ pro kg versandt, die einen Gesamterlös von rund 81 000 . gegen 52 800 MK des Voranschlages ergaben. Unsere neue Aufbereitungsmerhode hat sich bisher gur bewährt und wird in der Kolonie bereits vielfach angewandt. Wir suchen die Oualität des Kautschuks indes noch weiter zu vervollkommnen, indem wir auf unseren beiden Kanutschukpflanzungen Versuche mit dem Zapfen von reinem Latex, der nicht am Baume koagu- liert wird, betreiben. Das so gewonnene Produkt scheint vorzüglich zu sein, es sieht aber noch nicht fest, ob das Derahren im Großbetriebe anwendbar sein wird. Die Arbeiterverhältnisse waren zwar noch befriedigend, indes wachsen die Anwerbekosten in wenig erfreulicher Weise. Wir hätten bei einem größeren Arbeiterbestande noch bessere Resultate erzielen können. Um den Bedürfnissen des Jahres 1911 gerecht werden zu können, entsandten wir einen eigenen Werber ins Innere. An 311 Arbeitstagen wurden im Jahre 1910 47 457 Tagesarbeiten geleistet. Im Durchschnitt er- schienen täglich 153 Leute zur Arbeit. Die Zahl der apfer betrug bis Dezember im Lrchschit= 56, im Dezember 79. Der Durchschnittslohn betrug pro“ Kopf und Tag rund 0,407 Rps. (wie in 1909). Der Gesundheitszustand war im allgemeinen gut. 7# r— Aus Produkten der Pflanzungen sind aus dem Jahre 1910 zusammen 248 467.x erlöst worden. Dazu kommt ein Gewinn aus Zinsen und dem im vorigen Geschäftsberichte erwähnten verfallenen Optionsbetrage in Höhe von 21 825 -K, so daß im ganzen 270292 4 eingenommen sind. Der Reinverdienst hiervon beläuft sich auf 178 735 .. «