W 636 20 der oben erwähnten Parzelle verursacht und die weitere Ausdehnung der unter Kultur befindlichen Fläche 216,77 ha = 585,6 Acres) verhindert wurde. Der Kakaokrebs oder die Rindenfäule hat 153 Opfer an Bäumen gefordert, wogegen Wurzelpilz, weiße Ameise und andere Schädlinge die alten Kakaobestände um 1260 Bäume verringerten. Hierdurch hat die Baumzahl jedoch keine Einbuße erlitten, da alle Fehl- stellen infolge der dauernd feuchten Witterung stets in Kürze nachpepflantt werden konnten. Das Ernteergebnis betrug 59,6 Tonnen oder 59 600 kg einschließlich der für Saatzwecke auf der eigenen Pflanzung verwendeten und an andere Pflan- zungen verkauften Kakaos gegenüber 35,5 Tonnen oder 35 500 kg im vorigen Jahre. Das Resultat für 1910 kann man nicht als ungünstig bezeichnen, wenn man be- rücksichtigt, daß fast das ganze Jahr hindurch eine überaus feuchte Witterung herrschte. Man muß sich ferner vergegenwärtigen, daß für das Berichtsjahr 1910 von den 216,77 ha (585,6 Acres) erst 34,40 ha (85 Acres) als volltragend zu begeichnen waren mit einem Durch- schnittsertrage von 500 kg trockenen Kakaos auf 1 ha (2 auf 1 Acre). Weitere 93,09 ha (230 Acres) sind mehr oder weniger in den Ernteanfängen mit 312 bis 375 kg auf 1 ha (125 bis 150 kg auf 1 Acre). Die verbleibenden 89,28 ha (220,6 Acrcs) tragen über- haupt noch nicht oder nur so gering, daß von wirk- lichen Erträgen noch nicht die Rede sein kann. Sofern ein Teil der in den 89,28 ha (220,0 Acres) eingeschlossenen, bisher nicht tragenden Felder die in sie gesetzten Hoffnungen erfüllt und die Ausfälle, ver- ursacht durch Rindenfäule und andere Schädlinge, be- schränkt bleiben, dürften bei günstigen Witterungs= und Arbeiterverhältnissen entsprechend größere Erntemengen trockenen Kakaos in 1911 eingebracht werden. Unsere Kautschuk-Felder haben sich im letzten Jahre recht gut entwickelt, doch sind leider von den im Jahre 1909 aus Ceylon importierten und drüben aus- gepflanzten 10000 Hevea-Pflänzlingen ungefähr 30 v. H. eingegangen. Die vorhandenen Bestände machen jedoch einen recht gesunden und kräftigen Eindruck. Wir be- merken, daß wir Kautschuk in der Hauptsache nur als Iwischenkultur pflanzen. Die im März vorgenommenen Zapfversuche an Heveg= und Kastillog-Bäumen haben nennenswerte Resultate nicht ergeben. Während des Berichtsjahres hat eine Reihe von Neuanlagen und von Verbesserungen bestehender Anlagen geschaffen werden müssen. Die Arbeiterverhältnisse im Berichtsjahre können als gut bezeichnet werden. Der Gesundheits- zustand der älteren Kulis war durchweg befriedigend; dagegen hatten die neuen Leute anfänglich viel mit Akklimatisationskrankheiten zu schaffen. eitdem die Chinesen in Samoa ihren Konsul im Rücken haben, sind aus diesen Arbeitern bei weitem nicht mehr die Arbeitsleistungen herauszuholen wie in früheren Jahren. Anderseits hatten wir mit unseren Kulis keinerlei Differenzen. Für die Zukunft aber scheinen die Arbeiterverhältnisse recht schwierig werden zu wollen, da durch die eigenartigen Berichte, welche von dem chinesischen Konsul in Samoa nach China ge- langen, das Zustandekommen des neuen, Mitte 1911 fälligen Transportes ernsllich gefährdet ist. * 6 * Der vorstehende Bericht des Pflangungsleiters entspricht im großen und ganzen den Wahrnehmungen des Vorstandsmitgliedes Rechtsanwalts Marggraff. soweit dieser sie bis zu seiner Ende September 1910 erfolgten Abreise von Samoa machen konnte. Er glaubt auch, den Angaben des Pflanzungsleiters über die weitere Entwicklung der Pflanzung und die Ernte- aussichten voll vertrauen zu können, immer unter der Voraussetung daß die Arbeiterbeschaffungsfrage keine weiteren Schwierigkeiten verursacht, vielmehr eine baldige ersprießliche Lösung findet. *# r n Gegen das Vorjahr hat sich der Umsatz des Warengeschäftes im Berichtsjahre erhöht. Der Bruttogewinn ergab 49 408 A, wozu noch der Erlös aus dem Kopra-Geschäft und anderen Geschäfts-wweigen und Einnahmen kommt mit 12 863 .K, ergibt 62 271 Ju/k. Für Gehälter, Unkosten usw. wurden gebraucht 30 301,, für Rückstellung auf Inventur-Bestände 11 526 1¼F und für Amortisationen auf Gebäude usw. 3493 I, ver- bleiben 16 951 &, was einer etwa 9prozentigen Ver- zinsung des zurzeit im Warengeschäft investierten Ka- pitals entspricht. Hierzu bemerkt der Vorstand: „Vergleichen wir die Bilanz des Berichtsjahres — während welcher Zeit Direktor Deeken (inzwischen aus dem Vorstande ausgeschieden) seinen Urkaub in der Heimat verlebte — mit den Feststellungen des voraus- gegangenen Jahres, so sei erwähnt, daß in 1910 die Unkosten der Pflanzung und des Warengeschäftes sowie einschlägige Spesen der Niederlassung und der Zentrale Berlin durch die Erträgnisse jener Abteilungen per Saldo volle Deckung gefunden haben.“ Die Gesamtrechnung stellt sich, wie folgt: Brutto- ertrag in Apia 62 271 /¼ (Vorj. 55 548 ./4), in Tapa- tapao 69 179 /4 (Vorj. 40657 .44, insgesamt 181 450 . Nach Abzug der Saläre, Abschreibungen, Löhne usw. in Apia mit 45 320 /%4, in Tapatapao mit 68 795 .4 und in der Zentrale Berlin mir 15 069 .1 verbleiben 1666 . zum Vortrag auf neue Rechnung, währe im Jahre 1900 37 980 .x Betriebsverlust dem Pflan- zungskonto zugeschrieben werden mußten. Es stehen jetzt laut Bilanz per 31. Dezember 1910 zu Buch die Unternehmungen in Apia mit 209 332.¾, in Tapatapao mit 670 744 /“ und die Berliner Niederlassung mit 71 360 / bei einem Grundkapital von 909 300 .. Jahresbericht der Deutschen Agaven-Gesellschaft für 1910. Das Haufgeschäft war das ganze Jahr hindurch schleppend und still, die Preise zeigten dauernd eine weichende Tendenz, so daß wir am Schlusse des Jahres nur 480 Ac für die Tonne erzielen konnten. Man führt den Preisrückgang auf gewaltige Produktionen von Manila und Bukatan zurück, wo die Pflanzer ohne Rücksicht auf die QOnalität bestrebt waren, durch mög- lichst große Quantitäten einen Ausgleich zu schaffen. Hierdurch ist der Markt mit minderwertiger Ware überreichlich versorgt worden, was auf bessere Ware naturgemäß nicht ohne Einfluß bleiben konnte. Momentan beginnt sich indes Nachfrage für gute Qua- litäten, wie der ostafrikanische Hauf sie darstellt, zu regen, und wir haben letzthin einige Abschlüsse mit 520 .4 pro Tonne machen können. Im verflossenen Jahre haben wir 497 Tons Qua- litätshauf und 102 Tons Abfallhauf erzeugt, für die wir netto 285 129,79 /4 erzielt haben. Die Pflanzung hat sich nach dem Berichte ihres Leiters weiter sehr ut entwickelt, und es kann in diesem Jahre mit der Ernte des Neupflanzes begonnen werden. Proben mit den nunmehr voll ausgereiften Blättern ergaben einen wesentlich höheren Durchschnittsgehalt an Fasern, so daß das Ernteergebnis sich gegenüber den Herstellungs- kosten in Zukunft günstiger gestalten wird.