665 1. Von Bamum über Dom — Kargaschi nach Jabassi; er dient vor allem dem Haussahandel. 2. Von Dom über Balom nach Bangangte; er scheint kaum mehr benutzt zu werden. 3. Von Bamum über Baka nach Bangangte; hier soll auf einem nahe am Nun gelegenen Markt Sonntags lebhafter Verkehr sein. 4. Von Bamum über Bassangum—Banga- sonssim nach Bangangte; auch hier herrscht Sonn- tags reger Verkehr auf einem südlich des Nun befindlichen Markt, vornehmlich wird Kola ge- handelt. Ich halte diesen Weg für die Route Ramsay 1902; auf dem Nordufer war er aus- gebaut, ist aber jetzt verfallen. 5. Endlich von Bassangum nach Banssa; die Straße wird wieder meistens von Haussas benutzt. Zu erwähnen ist von dem bereisten Lande sonst vor allem der große Wildreichtum einzelner Teile. Auf dem nördlichen Nunufer soll es bei Banja viele Büffel und Antilopen geben; ich sah ferner Antilopen bei Baka und Bale. Auf dem Südufer wimmelte es von Banga- fonkang bis Wonang geradezu von Flußpferden, und an vielen Stellen sah ich frische Büffel- fährten; auch Antilopen waren hier fast überall sehr zahlreich. Krokodile dagegen habe ich selbst gar nicht, meine Leute nur zweimal bemerkk. In dem ganzen Gebiet fällt bei Nacht außer- ordentlich starker Tau. Es war morgens immer so naß, als ob es in der Nacht heftig geregnet hätte. Die Ufer des Nun sind im ganzen betrachtet Landschaften, die ihrer Erschließung und Ver- wertung harren; es wird aber noch mancher Erkundung bedürfen, um festzustellen, auf welche Weise beides am besten erfolgt. Fördernd wirken wird die sicher vorhandene Fruchtbarkeit und der Wasserreichtum des Landes; ein großes Hindernis wird dagegen stets seine schwache Bevölkerung bilden. Logo. Vorläusige Übersicht über die Bewegung des Handels des Schutzgeblets Togo im Ralender- Jjahre 1910 im Vergleiche mit 1909. 1910 1909 Zunahme Abnahme · W al- al- »l- Einfuhr 12 122 896 11235293 887 603 — Ausfuhr 7222( 123 7 372 056 — 149 933 Gesamthandel 19 345 019 18 607 349 737 670 — Deutsch-Südwestafrika. Unternehmung gegen Kanjemls und eEingeborenen- Werften im Sandsield. Der frühere eingeborene Soldat Herero Kan- jemi trieb seit Anfang 1904 nach Ermordung der Besatzung von Otjituo bei Grootfontein im Sandfelde sein Unwesen. Für die bei Otjituo und am Omatako-Revier ansässigen Farmer bildete er eine ständige Gefahr. Die Eingeborenen der Farmer standen mit ihm in dauernder Verbindung und bildeten bei Dieb- stählen seine Helfershelfer. Seine Werft war der Zufluchtsort vieler Eingeborenen, die etwas auf dem Kerbholz hatten. Die ungemein schwierigen Geländeverhältnisse im Sandfeld — dichter Busch und Mangel an Wasserstellen — vereitelten sämt- liche bisher gemachten Versuche kleiner Patrouillen vom Bezirksamt Grootfontein, des „Kapitäns des Sandfeldes“, wie er unter den Eingeborenen all- gemein hieß, habhaft zu werden. Auf die Anfang dieses Jahres sich mehrenden, auch in der Presse wiedergegebenen Gerüchte, daß 1000 und mehr Hereros im Sandfeld ihr Dasein fristeten, wurde seitens des Gouverneurs eine größere Unternehmung der Landespolizei unter Führung des Hauptmanns Holländer in das Sandfeld für Mai d. Is. angeordnet. Die von der Abteilung des Hauptmanns Holländer über Okosondusu an das Omatako- Revier entsandten Patronillen brachten verschiedene Hereros ein, unter anderen den Onkel Kanjemis, sowie einen Buschmann, der die Werft Kanjemis kannte. Dieser Buschmann führte die Abteilung an die Werft. Da er sich nachts nicht hatte orientieren können, wurde die Werft erst um 8 Uhr vor- mittags erreicht. Durch einen von Kanjemi auf den Führer abgegebenen Schuß (aus einem Ge- wehr 88) war die Möglichkeit geschwunden, ohne