W666“ 20 Waffengewalt seiner habhaft zu werden. Er wurde festgenommen, nachdem drei andere Ein- geborene gefallen waren. Das Ergebnis der Unternehmung war außer der Festnahme des Kanjemi die Aufgreifung von 75 Eingeborenen die in den Polizeidepots Kupfer- berg und Waterberg zur Arbeit herangezogen werden sollen, ferner eine so gründliche Durch- streitung der ganzen Gegend am Epukiro-Revier, kleinen Okahandja-Revier, Eiseb und Omatako- Revier, daß größere Niederlassungen von Einge- borenen unbedingt hätten aufgefunden werden müssen. Es ist daher ausgeschlossen, daß die Gerüchte über das Vorhandensein von Tausenden von Eingeborenen im Sandfelde den Tatsachen entsprechen. Der größte Teil der noch etwa 200 zerstreut im Busch sitzenden Eingeborenen wird sich, nachdem die Macht Kanjemis gebrochen ist, voraussichtlich von selbst stellen. Auf der Farm Okamatangara sind bereits zehn Familien zu- gelaufen. Der nachhaltige Eindruck dieser Unternehmung, deren Teilnehmer nach Aussagen von Eingebo- renen in Gegenden waren, wo bisher noch nie Weiße gewesen sind, wird sicherlich ein großer sein. Gegen Kanjemi und seinen Onkel ist die ge- richtliche Untersuchung wegen Bandenbildung im Sandfelde und Aufhetung der Eingeborenen be- ziehungsweise Bedrohung derselben unter Außer- achtlassung der Proklamation vom 1. Dezember 1905 eingeleitet. Samoa. Nachwelsung der bei dem Kaiserlichen Soll- und Steueramt Hpilat im IV. viertel des Rechnungsjahres 1910 fällig gewordenen Jollbeträge. (Val. „Deutsches Kol. Bl.“ 1911, Nr. 8, S. 311.) Gesamtbetrag der fällig gewordenen Zölle im obigen Viertel Gegen den gleichen des Rechnungsjahres Zeitraum des Vor- 1910 1909 jahres Einfuhr Ausfuhr 1 Zusammen Einfuhr l Ausfuhr Zusammen mehr weniger -. 4% 4 ————— - - 9672000)0 — 90720,09 81520,21 81520,2115199, 88 — Summe des I. bis III. Vierteljahrs: 346671,56 — 1346671,56I331104,21I — I331104,21I15567,35f — · Summe des I. bis IV. Vierteljahrs: " 44339,65 — 443399,65|412624,4 — (341262442| 0767283 — Kolonialwirtschaftliche OMitteilungen. Industrie und Kolonial-Technik. Die kritische Lage der Rohstoffversorgung und die Aussicht auf neue sichere Absatzgebiete in unseren Kolonien haben in letzter Zeit zu einem Zusammenschluß verschiedener Industriegruppen mit dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee geführt. So gewähren die Textil= und Kautschukindustrie, die Nahrungsmittel= und chemische Industrie, die Leder- und Gerbstoffindustrie, die Ol= und Fett- industrie dem Komitee zum Teil jährliche Bei- hilfen, die einem bestimmten Prozentsatz des Jahresbeitrages zu ihren Berufsgenossenschaften entsprechen. Mit der jetzt rascheren Entwicklung unserer Kolonien durch den Eisenbahnbau erscheint es dem Komitee zeitgemäß, eine planmäßige Or- ganisation für technische Vorarbeiten in den Kolonien zu schaffen. Zu diesem Zweck und zur Vorbereitung eines Zusammenschlusses der Metall= und Maschinenindustrie mit dem Kolonial-Wirtschaftlichen Komitee hat letzteres 1910 die Kolonial-Technische Kommission ein- gesetzt. Es ist in Aussicht genommen, diese Kom- mission durch Herren aus der Metall= und Ma- schinenindustrie zu ergänzen. Die bisher gepflogenen Verhandlungen der