3846 entfernt liegenden Gegenden ist der Kunstdünger zu teuer, und ein natürlicher Dünger ist nicht vorhanden. Geht die Bahn durch die Mbo-Ebenec, so wäre aller- dings daran zu denken, Düngemittel einzuführen, und die Regierung müßte hier so weit vorgearbeilet haben, daß man sofort mit positiven Vorschlägen bezüglich der Düngung kommen könnte. Die Düngerfrage ist vorläufig jedoch nicht die wichtigste Frage. Wie von der Station Dschang sestgestellt wurde, läßt sich durch Stenern und einen annehmbaren Fak- loreipreis in bar die Produktion an l und Kernen ohne alles weitere bedentend heben. Mit dem Fort- schreiten der Bahn und der dadurch gegebenen billi- geren Frachl von und zur Küste sowie der größeren Konkurrenz der Firmen untereinander werden die für obige Produkte gezahlten Preise bedentend steigen, außerdem werden die Zubringewege bedentend kürzer. Hente ist Njanga der einzige Platz für Kerne und Sl. Geht die Bahn bis ins Menna-Tal, so kann das ganze DTschang-Gebiet zu einem Preise von 1 X pro Last Produkte anbringen. Die Folge hiervon wird eine größere Nutzung von Palmen sein und dadurch eine yrößere Fruchtbarkeit, denn eine gleichmäßig gepflegte Palme was, wie oben gesagt, gleichbedentend mit regelmäßiger Ernte ist trägt auch regelmäßig Früchte, während eine ungenutzte mit Epiphyten be- wachsene Palme selten oder gar nicht fruchtet. Bei diesen Palmen ersticken nämlich die Fruchtstände und verfanlen, ehe sie sich entwickelt haber Ein weiteres Erfordernis wird dan das Reinhalten des Bodens der Olpalmbestände, der jetzt mit Nieder- busch oder sogar hohen Schirm-(Musanga) und an- deren Bäumen beslanden ist, sein. Von selbst wird sich dann aus dieser Entwicklung die Anlage von Palm fruchtaufberceitungswerken seitens priva- ler Unternehmer ergeben. Geradezu ideal sind die Ausgänge der ölpalmreichen Seitenläler der Mbo- Ebene für derartige Anlagen geeignel.“) Hier ieh dauernd genügende Wasserkraft. aur Verfügung, und das Rohmaterial isi nur lalab zu schaffen. Schätt# man die Daner des Weiterbaues der Bahn bis zum Endpunlte der Mbo-Ebene, das Menna-Tal, auf drei bis vier Jahre und nimmt man an, daß zur Entwick- lung eines genügenden Produktenmarktes noch weitere drei bis vier Jahre nötig sind, so würden acht Jahre erforderlich sein, ehe man an die Errichlung maschi- neller Anlagen wird denten lönnen, die von vorn- herein lediglich auf der Zufuhr der Produkte durch Eingeborene basierten. Eine Errichtung maschineller (ulagen direkt nach Eröffnung der Bahn oder schon vorher halte ich vorläufig nur dann für aussichtsreich, menn dem Werle größere, durch eigne Arbeiter zu nutzende Bestände an Slpalmen zur Verfügung siohen. Es lönnen dies nur Gebiele sein, in denen die Sl- palmen in. dichten Beständen und großen Mengen nortommen. Die lleinste maschinelle Anlage verar- beitet täglich etwa 51 Früchte. Die Erme der Ol— palmfsrüchte verleilt sich auf elwa vier bis sechs Mo- nate im Jahre. Mau lann also mit einer jährlichen Betricbszeiln von sochs Monaten rechnen, also mit einer jährlichen Verarheilung von. eiw 1000 1 Früchten. Um diese Fr 8 zu. lieierr n, die Nutung von 2#000 bis 2% balmen. Wiorbenihh Es int ein- leuchtend, daß, wen die, Ernie. urch eigene Arbeiter geschehen solll. Palmen in eiyem Umkreise von Ich bin der Uborzeugung, das zur Zeit mehr Slpalleed im Dschang-i#ezirk vorhanden jind, als von der jetzigen Bevölterung“ ausgenubt werden können. ! R. wenigen Stunden um die Fabrik vorhanden sein müssen, anderweitig wird der Antransport zur Fabrik zu teuer und die Beaussichtigung der Arbeiter bei der Ernte zu schwierig. Man wird die SLlpalmwerke jedoch von vornherein nicht auf das Eristenzminimum beschränken wollen, sondern so groß anlegen, daß an) die Produktion der Eingeborenen aus einem weiteren Umkreise verarbeitet werden kann. Diese Produktion muß aber erst allmählich geschaffen und vermehr! werden. Ich zweifle nicht, obwohl mir genauere Zählungen nicht zur Verfügung stehen, daß in den fraglichen Gebieten vielfach Strecken vorhanden sind, in denen die Llpalmen so dicht sichen, daß die An- lage von Fabriken, die auf der eigenen Nutzung dieser zu erwer rbenden Bestände basierten, gerechtfertigt wärc. Erfreulicherweise hat die Konstruktion von Ma- schinen zur Palmiruchtaufbereitung in den kabten Jahren große Fortschritte gemacht und es ist zu warten, daß künftighin die private Tätigkeit den Auf- schluß der natürlichen Bestände an Olpalmen in die Oand nohmen wird. Bei der weiteren Entwicklung fallen der rung solge ide Aufgaben Bau von Nbrin ewegen. Bestenerun? oder sonstige verwaltungstech- nische Maßnahmen zur Einführung der Pro- duktion der Eingeborenen. Anleitung der Eingeborenen in inteniiver Bo— wirtschaftung und Anstellung von Düngever- suchen. Vermehrung und Erhaltung der Be- stände. Die beiden ersien Aufgaben zu lösen, ist Sache der ortskundigen Verwaltungsbeamten; die letztere würde meines Erachtens durch eine landwirtschaft li Versuchsstat # on zu bearbeiten sein. Man muß in zwei bis drei Jahren daran denken, dem Posien BVarc oder der Station Dschang einen land- wirtschaftlichen Beamten"") beizugeben, der einen größeren Bestand in Kultur nimmt und aus Reisen belehrend auf die Eingeborenen wirkt. Es könnten dem betreffenden Beamten die Söhne einfslußreicher Lente aus den Slpalmdistrikten zur Ausbildung über: wiesen, nach Bedarf kann auch die Anlage zu einer Aerba usch ule ausgebildet werden. Zugleich müßte diese Station die Massenanzucht guter Elpalm- sorten (Lisombe) übernehmen, die dann zur Vertei- lung an die Eingeborenen gelangen könnten. Auch wäre hier eine gegebene Stelle, um Instrumente für die Aufbereitung (jahrbare Knackmaschinen, Blatt- scheren) und deren Einführung bei den Eingeborenen auszuprobieren. Geeignet für eine die Landschaft Mbo ge. 1r– I. Auonutzung der Raphiabestände der Savannen- 11n Kamernus und einer dort ebenfalls vor- kommenden Phönixart. 1. Raphin (Ilonleuttorun Die Raphia-Palme gehört zu den natürlichen Schätzen der Savannen-Länder Kamernus. Sie lommt dort, wenigstens in den Graslandstrecken des Bezirles Dschang, allenthalben in großen Beständen längs der Bäche und Flüsse vor und ist ein derarlig craiter Indikator für feuchten Boden und Waser läufe, daß man allein nach den Raphia-Beständen hudrographische Karten dieser Landstrecken entwerfen crnr *) Mit dem Bau hanselben wird sosort begonnen, sobald, die Bahmtraffe jestlicg R. **) Ist in Dschang un Vare geschehen. .