E 901 sprach über seine Erfahrungen im Sangha-Gebiet und über die Möglichkeit des Aubaues von Erdnüssen. Er empfahl auch die Verwendung des Kokosnußöles für den Motorbetrieb. ie Verhan dlungen führten zu folgendem Beschluß: „Einen Ausschuß zu bilden mit der Aufgabe, die Frage der Motorschiffahrt in den Kolonien dauernd zu ver- folgen und ein Schiffahrtsprogramm aufzustellen unter Berücksichtigung der hydrographischen Verhältnisse, der für die Verfrachtung in Betracht kommenden Güter, der Beschaffung des Rohöles usw. Der Ausschuß soll sich ferner mit der Aufgabe befassen, ob und inwieweit die Verwendung in den Kolonien heimischer Pflanzen- öle, z. B. Erdnußöl, Palmöl, Kokosnußöl, für den Be- trieb der Motoren in Frage kommt.“ Die Baumwollpflückmaschine. Professor Dr. Fischer von der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin berichtete über die in allen Baum- wolländern Aufsehen erregende Erfindung einer Baum- wollpflückmaschine folgendermaßen: wollen hat sich bereits seit vie len Jahren das n Nordamerika mit seiner Baum- dürfnis nach einem Ersatz der # Pflücken der reifen aumwolle fü bandarbeit bei dem hlbar gemacht. Es trat besonders in solchen Jahren dr ngend auf, in denen der Preis der Ro für die Baumwol hbauniwolle niedrig war, weil dann lfarmer kein Reinertrag mehr übrig blieb. Infolgedes een sind die Bestrebungen, eine Ma- schine zum Pflücken der Baumwolle zu bauen, sehr alt, man hat ihre Lösung aber lange für unmöglich ge- halten. Die Schwierigkeit besteht darin, daß die Baumwollkapseln nicht alle gleichzeitig reisen, so daß zweimal geerntet werden muß. eshalb muß die Maschine imstande sein, sämtliche reife Samen abzu- nehmen, ohne die unreifen abzureißen oder die Blätter der Pflanze zu beschädigen. Dem Fabrikanten Campbell selang es nach einer reichlich 20jährigen Arbeit, eine aschine zu bauen, die sich bei den bisherigen Ver- suchen als brauchbar erwiesen hat. Sie besteht in einer vierrädrigen Maschine, auf welcher ein Explosionsmotor von 30 Pferdestärken steht, der die Triebräder und den Pflückmechanismus in Bewegung setzt. Zum Pflücken dienen senkrechte Zylinder, die mit 816 Fingern besetzt sind; die Finger sind aus Stahl und mit einer ganz feinen rs versehen. Die Pflückzylinder sitzen auf beiden Seiten des Maschinenrahmens und nehmen von den Baumwollpflanzen, die leicht gegen sie angedrückt werden, die reifen Samen ab, die dann von Abstreifern einem Elevator zugeführt werden, der sie in einen Sack wirft. Das Gewicht der Maschine soll etwa 4,5 t be- tragen. Zur Bedienung genügt ein Mann an der Stenerung, die sich ganz vorne befindet, und ein Junge, der die Säcke beaufsichtigt und rechtzeitig auswechselt. Seit 1908 sind mit der jetzt vorliegenden Form der Maschine Versuche angestellt, die auch von er- fahrenen Baumwollpflanzern und Fabrikanten begut- achtet worden sind. Aus den Veröffentlichungen läßt sich über die Erfahrungen ungefähr folgendes Bild herausschälen. Die Maschine pflückt in gut bestandenen Pflauzungen 3600 bis 4500 kg Rohbaumwolle pro Tag, in weniger guten 1800 bis 2250 kg. Sie befährt dabei 3 bis 4 ha. Die Kosten sollen folgende sein: Für Benzin 10 Gallons pro Tag = 30 kgx -rund 7 4, 2,10 .“, Löhne für 1 Mann und 1 Jungen rund 18,50, zusammen 27.,60 /k. Hierzu kommt die Zins- abschreibung und die Reparaturen mit ungefähr 20 v. H. von 20 000 , also rund 4000 pro Tährr Bei einer täglichen Ernie von rund 2250 kg kostet bei 100 tägiger Benutzung die Pflückarbeit für das Kilo —2 etwa 22/, Pf. wogegen für Handarbeit das Kilo mit etiwa 8 ½8 Pfl. bezahlt wird. Tage lang wird die Maschine allerdings nur benutzt werden können, wenn sie außer zum Pflücken der Baumwolle auch für andere Arbeiten dient. Aufjallend ist in der Rechnung der geringe Benzinverbrauch, der darauf hindeuten würde, daß die Maschine nicht 80, sondern etwa 12 Pferdestärken durchschnittlich leistet. Immerhin bedeutet selbst ein Verbrauch von 60 statt 30 kg nur eine Mehrausgabe von 10 v. H. Auf 100 Acres oder 40 ha ergibt die Rechnung, daß bei zweimaligem Durchpflücken die Arbeit mit der Maschine etwa 1500 kostet, gegen- über 2000 bis 3600 k beim Handpflücken. Da ein Mann täglich etwa 125 kg pflücken kann, so sind für diese Ernte 12 Personen 25 Tage lang beschäftigt. Nach den Berichten wird an der Maschine noch mancher Mangel zu verbessern sein, immerhin haben die bis- berigen Versuche ihre Brauchbarkeit erwiesen, und auch Sachverständige, die aufangs skeptisch waren, geben der Maschine ein günstiges Zeugnis. Es hat sich eine Ge- sellschaft unter dem Namen: „Price-Campbell Cotton- Picker Corporation“ gebildet, mit einem angeblichen Kapital von 8½ Millionen Dollars, die für die nächsten vier Jahre eine Produktion von 12 000 Maschinen ins Auge gefaßt hat. Es scheint empfehlenswert, daß auch in unseren deutschen Kolonien rechtzeitig ein Versuch mit einer olchen Maschine gemacht wird, die frei Bord New York ür 20 000.“ angeboten wird. Wie es scheint, ist die Bedienung einfach und erfordert nicht viel mehr Keunt- nisse, als wie sie zum Betrieb jeder anderen antomobil- artigen Maschine notwendig sind. Die Maschine kann außerdem, außer zum Pflücken der Baumwolle, auch zur Bodenbearbeitung ausgerüstet werden und, fest auf- gestellt, beliebige Arbeitsmaschinen treiben. Falls die Maschine sich bewährt und in den großen Baumwoll- farmen Nordamerikas in weiterem Umfange Eingang findet, wird die Konkurrenz der nordamerikanischen Baumwollproduktion sich noch mehr fühlbar machen, denn eine Hauptschwierigkeit, die sich der Ausdehnung des Baumwollbaues und der Reduktion der Preise entgegenstellten, war der Mangel an Hilfskräften beim Pflücken. Die Maschine hat in Amerika vermutlich nur in Upland-Baumwolle gearbeitet. sie in anderen orten, z. B. in den in Ostafrika gebauten ägyp- tischen, Erfolge hat, oder ob die andere Art der Samen ihr Schwierigkeiten bereitet, bedarf der Untersuchung. u* r□u 5 a # Die Technische Kommission beschloß, die Ergebnisse der Einführung der Baumwollpflückmaschine in den verschiedenen Ländern weiterhin zu verfolgen und egebenenfalls die Anschaffung und Ausprobierung der aschine an Ort und Stelle in Deutsch-Ostafrika vorzunehmen. Wasserwirtschaftliche Vorarbeiten in Deutsch-Ostafrika. Bei der Bedeutung einer rationellen Wasserwirt- schaft in unseren tropischen Kolonien ist die Aufstellung des ersten größeren Bewässerungsprojektes in der Mkattasteppe (Deutsch-Ostafrika) von Interesse. Ge- heimer Oberbaurat Schmick und Ingenieur Boos, München, referierten über die Ergebnisse der vom Komitce ausgeführten wasserwirtschaftlichen Er- kundung etwa wie folgt:. Es handelt sich zunächst um einen speziellen Vor- entwurf für die Bewässerung des Wami-Kissagata- Tame-Gebietes mit Wehren zur Nutzanwendung der