984 20 wurden die Admiralitäts-Inseln und die Westlichen Inseln, welche bisher zu dem Be- zirke des Bezirksamts Rabaul gehörten, von diesem abgetrennt und zu einem neuen selbständigen Stationsbezirk vereinigt. Die neue Station wurde am 25. Oktober d. Is. am Seeadlerhafen, im Osten der Hauptinsel der Admiralitätsgruppe, errichtet; sie führt den Eingeborenennamen der Admiralitäts-Inseln Manus als amtliche Be- zeichnung. Das Personal der Station besteht aus einem Stationsleiter, einem Polizeimeister, einem Sanitätsgehilfen und fünfzig eingeborenen Polizeisoldaten. Die Station ist dem Gouverne- ment unmittelbar unterstellt. Die Admiralitäts = Inseln sind etwa 2500 qkm groß, die eingeborene Bevölkerung wird auf etwa 30 000 Seelen geschätzt. Die Ein- geborenen sind den übrigen Stämmen des Bismarck- Archipels an geistiger Befähigung überlegen; sie sind jedoch noch Kannibalen und sehr kriegerisch. Blutige Stammesfehden sowie Übergriffe auf die in ihrem Gebiete ansässigen Weißen und deren Arbeiter waren bis in die letzte Zeit hinein an der Tagesordnung. Diese Zustände bedingten zahlreiche Strafexpeditionen, die aber, da die Schuldigen sich stets in das undurchdringliche Innere der Inseln zurückzogen, einen nachhaltigen Erfolg nicht haben konnten. Der neuen Station, die auf den Inseln selbst festen Fuß fassen kann, wird es eher gelingen, den Landfrieden herbei- zuführen. Daneben wird es die Hauptaufgabe der Station sein, die Eingeborenen noch mehr als bisher zur Arbeit auf den Pflanzungen der Weißen geneigt zu machen und ihre eigene Pro- duktion zu heben. In den letzten Jahren hat sich auf den Admiralitäts-Inseln eine rege Pflan- zungstätigkeit entwickelt; besonders die Firma Hernsheim & Co. in Matupi hat umfangreiche Kokospalmpflanzungen angelegt und unterhält mehrere mit je einem Europäer besetzte Stationen. Es ist anzunehmen, daß diese Entwicklung rasch fortschreiten wird. Die Westlichen Inseln, welche ebenfalls zum Gebiete der neuen Station gehören, liegen nordwestlich von den Admiralitäts-Inseln und umfassen mehrere kleine, auf einen weiten Flächen- raum zerstreute Inselgruppen, die zusammen nur etwa 100 qkm groß sind und von einer schwachen, dem Aussterben verfallenen Eingeborenenbevölke- rung bewohnt werden. Der größte Teil der Inseln ist Eigentum der Firma Heinrich Rudolph Wahlen und von dieser mit Kokospalmen be- pflanzt. Der Sitz der Firma befindet sich auf Maron in der Hermits-Gruppe. Kolonialwirtschaftliche OMitteilungen. Central-Afrihanische Bergwerks-Gesellschakt.“) Das wichtigste Mkivum der Central-Afrikanischen Verqwerks Gesel schaft. bildet nach wie vor der Anteil n de Goldminen-Gesellschaft in Höhe von Kir nrna E. Die Nachrichten aus Sekenke lauten günstig; in den ersten 6 Monaten dieses Jahres wurde Gold im Werte von 517 000 /K produziert; die Aufschließungsarbeiten zeigen gute Resultate. Die gesundheitlichen Verhältnisse sind jeht befriedigend; für das laufende Geschäftsjahr darf auf eine ange- messene Dividende der Kironda-Gesellschaft gerechnet wer Außer diesem Anteil besaß die Central-Afrikanische Bergwerks-Gesellschaft am Schlusse des Geschäftsjahrs noch ein Guthaben von rund 265 000 /, teils auf der Bank, teils bei der Lironda Gesellchaft. welche ihre Schuld jetzt regelmäßig abzahlt. Unser Prospektor Herr Warneboldt hat von Anfang Mai bis Ende Oktober Schürfarbeiten in der Landschaft Saamuye ausgeführt, welche von den Bergingenieuren aus Sekenke, den Herren Zimmer- *) Aus dem Geschäftsbericht für 1910/11. mann, Dickson und Garratt, kontrolliert und be- mtachtet wurde Auf Anraten Dicksons haben wir Si6 Arbeiten eingestellt. weil der Goldgehalt des Erzes zu gering ist. Die vorgenannten Sachverständigen enpfehlen uns dringend, die Prospektierungsarbeiten — seia nden Landschaften Saamuhe und Ussongo, wo 90 vviule Spuren von Gold befinden, sei es in größerer Nähe von Sekenke — wieder auzunehmen; sie hoffen auf weitere abbauwürdige Goldfund ber diese 4Whelegenhet wird in der Haup versammlung berichtet werden. Es handelt sich um geringe Kosten. Die Central-Afrikanische Seeen- Gesellschaft hat sich bereit erklärt, mit der Central- Afrikanischen Bergwerks- Gesellschaft gemeinsam zu pro- spektieren bzw. die Hälfte der ulten zu übernehmen. Laut Bi lanz, hat I##r sich der Verlust um 3 950 F auf 684 841 / erhöht bei einem Grund- kapital von 1 200 000 ¼KK. Die Unkosten der Berliner Verwaltung hatten im Berichtsjahr rund 4 500 #4 erfordert, dirienigen in Afrika rund 0000 ¼; letztere sind durch die oben erwähnten Arbeiten in Saamuye entstanden. Dagegen erbrachten Zinsen 9555 At.