C 18 20 Dampfer Bakana nach Libreville. Auf der Pflanzung Sibange konnten die ersten genaueren Aufnahmen über den praktischen Betrieb, über die forstbotanischen Ver- hältnisse und die Bedingungen für den primären Trans- port gemacht werden. Auffallend ist die Erscheinung, wie die dortige Bevölkerung in gewandter Weise das Holzg fällt. durch den Wald auf langen dicken Stangen, die senkrecht zur Wegachse gelegt werden, rollt, und mit Hilfe von einem in seiner Einfachheit doch kunst- voll angelegten Schleusensystem in die flößbaren Krieks und Flüsse triftet. Die Bestandsverhältnisse, die ich auf meinen täg- lichen Erkundungsmärschen antraf, sind den Ver- hältnissen von Kamerun, was Mannißfaltigkeit der Arten anlangt, ganz ähnlich. Charakteristisch ist nur das häufige Vorkommen von Okume (Aukoumen Klaincana. auch wohl Boswellia Klainenna genannt) ein Hargbaum aus der Familie der Burscracege. Das Anguma bei den Pangwes, O kume in Gabun wird besonders in der Schreinerei, zur Runsttischlerei und zu Einlegarbeiten verwendet. Ich will hier gleich eine wichtige Feststellung vorausnehmen, die für das Ergebnis der Reise von entscheidender Bedentung ist. Die geographische Verbreitung von Okume hört nördlich von Bata auf. Okume konnte bis jetzt leider nicht in Kamerun festgestellt werden. Diese Erscheinung fand ich bestätigt durch die An- gaben von den Mabealeuten bei Campo, die früher bei Bata saßen und 1907 wegen der nachdrängenden Pangwes auf deutsches Gebiet gingen. Auf welche Gründe dieses allmähliche Verschwinden von Okume nördlich von Bata zurückzuführen ist, muß eine Spezialforschung feststellen. Jedenfalls sind die Standortsverhältnisse die Ursache und m. E. besonders die Vodenverhältnisse. Oier kann als ähnliche Erscheinung erwähnt werden, daß ein weiteres Erportholz von Französisch-Rongo und Spanisch-Guinea, das Ndogumangilla, nicht am Benitoflus vorkommt, und Mbero, das afrikanische Nußbaumholz, nur bis zur Höhe von Manjanga auf- tritt. Es ist dies dieselbe Erscheinung wie bei vielen Rameruner Hölgzern auch. Für die Bestandszusammensetzung eines Tropen- waldes ist das häufige Auftreten des Okume im fraugösischen Kongo eine auffallende Erscheinung. Ich fand in der Nähe der Sibange-Pflan zung, in einem Gebiete, aus dem schon seit Jahren Holz gefällt wird, noch Flächen, auf denen auf 50 m im Ouadrate 10 und mehr erportfähige Okume-Stämme standen. Ich halte es nicht für ausgeschlossen, daß im süd- lichen noch nicht erschlossenen Waldhinterlande Kameruns Okume auch vorkommt. Daus Okumeholz hat sich einen sehr guten Markt errungen. Während das Holz noch voriges Jahr be- sonders wegen Uberschwemmung des Marktes mit ge- ringem Material einen Preis von 45—60 .„KN erzielte, wird jetzt 65—80 . und mehr pro Festmeter begahlt. Nach einer Mitteilung von Professor Dr. Volkens hat das neugegründete Institut für Naturdenkmalpflege in Berlin sämtliche Wandtäfelungen aus Okumehole sertigen lassen. Die Dampferlinien verwerten eben- falls das Holz für ihre Einrichtung und die Beliebtheit dieses einfachen, billigen Holzes geht aus den Zahlen hervor, die die Firma Müller für den Import nach Deutschland angibt: 24 132 Bloucke sind im Jahre 1910 von dieser Firma importiert worden. Der billige Preis, die vielfache Verwendbarkeit und das gleichmäßig schöne Material sind neben der Häufigkeit des Vorkommens der Grund zu dieser Massen- verwendung. Wertvoller als Okume, aber nicht so häufig. ist Nsamngilla, Acajou, das ich beim Auffinden uls Khara Klainii ansprach. Nach der Bestimmung meines ein- gesandten botanischen Materials und den näheren An- gaben wurde es auch als Khaya Klainii (zur Familie der Meliaceen gehörig) festgestellt. Dieses Holz ergielt sehr gute Preise;: der Baum wurde in Togo durch Gouverneur Graf Zoech und später durch Dr. Kersting festgestellt. In Kamerun stellte ich Kha###Klainii zum ersten Male 1900 am Sanaga und Dibamba fest. Die späteren Erkundungen haben ergeben, daß der Baum so ziemlich im gangen Urwaldgürtel verbreitet ist. Jedoch sind die vorkommenden Khaya-Arten wegen dem spärlichen gesammelten Bestimmungsmaterial noch nicht genau bekannt, und es ist wahrscheinlich, daß mehr Khavya-Arten, als die bis jetzt gefundenen. in Kamerun vorkommen. Die Franzosen verstehen unter Acajon oder Gabun — Mahagoni Sarcocephalus Diderichi (-), zu den Rubiacoen gehörig. Das Nsamngilla oder dunkle Mahagoni fand ich auf der gangen Reise in eingelnen Eremplaren, seltener mehrere Bäume beisammen. Da KhaFa zu den eigentlichen Mahagonibäumen gehört, die mit dem echten Mahagoni verwandt sind. so ist ihre Verbreitung in Kamerun noch näher fest- Zustellen. Der Preis, der für dieses dunkle Mahagoni in Gabun an die Farbigen und in Deutschland auf dem Markte bezahlt wird,. ist bei guten Blöcken ungefähr um ein Drittel höher als für Okume. Nach dem Berichte von Forstassessor Schorkopf über seine Reisen in den Bezirken Dschang und Ebolowa im Jahre 1910 und 1911 ist Khaxa auch dort vorhanden. Ein Nutzholz von Gabun, das ebenso gute Preise wie Nsamngilla ergielt, ist Ndogumangilla. jedenfalls auch eine Khara-Art. Im spezifischen Gewicht folgt Ndogumangilla hinter Okolla (das am schwersten ist!, NRsamugilla und Okume. Okolla oder afrikanischer Birnbaum. spe zifisch das schwerste Holz, das gerade noch schwimmt, eine Ali- musops-Art, nach meinem Dafürhalten verschieden von AMimusops djavc, wird nächst Acajon sehr gut bezahlt. Das Erdstammstück lassen die Farbigen bis zu einer Höhe von 2—3 uu stehen, weil sie behaupten, daß dieses Stück im Wasser untergehe. Das schöne rotbraune Holz wird gerne gekauft. Okolla stellte ich auch bei Campo fest. Am Sanaga ist Mimusops djavc, das ganz ähnliches und etwas wertvolleres Oolg liefert, ziemlich weit ver- breitet. Ein mit Ekonka in Deutschland bezeichnetes Holz hat mit Okolla, was Farbe und Rinde anlangt, große Ahnlichkeit. Eine sichere Bestimmung ist wegen Fehlens von botanischem Vergleich smaterial unmöglich. Nsamngilla, Ndognmangilla und Okolla wird vor dem Transport zum Schutze gegen große Larven, die manchmal unentrindetes Holz durch große und lange Bohrlocher völlig wertlos machen, von der Rinde befreit. Außer Okume, Nsamngilla und Okolla wurde während meines Aufenthalts auf Sibange auch das Hols vom Wollbaum verschifft. Von den Franzosen wird der Baum Fromager (arbre d coion. Eriodenedlron! genannt. 6 Zu den Bombacaccen gehörig führt er den bo- tanischen Namen (leiba pemandra oder Eriodendron anfroctuosum.