W 20 Eingelne, meist englische Firmen, bringen auch quadratisch behauene Blöcke, besonders von Khara, Chlorophora und Okolla zur Verschiffung. Sie er- sparen dadurch einen Teil der Fracht für den Trans- port zum Markt und haben noch den Vorteil, daß das Holz nicht gang waldgrün zur Verschiffung gelangt. Ein weiterer Vorteil ist die im Schutzgebiete billigere Arbeit des Behauens durch Farbige. Die Arbeit geschieht gewöhnlich auf dem Holgstapelplatze der betreffenden Firma und bei wertvollen Blöcken durch angeworbene besondere Arbeiter. Gesällt wird gewöhnlich in der Trockenzeit und ausschließlich durch die männliche Bevölkerung. Die Monate der Regen= und Trockenzeiten sind von den unseren verschieden. So haben die Gebiete des Muniflusses die kleine Trocken zeit mit wenig Regen in den Monaten Januar, Februar. Im Märg und April herrscht dort eine kleine Regengeit. Im Mai, Juni, Jnli. August ist die Zeit der großen Trockenzeit. Deshalb ist die zweite Hälfte vom Mai bis August einschließlich die günstigste Zeit zum Fällen, die ungünstigste Zeit zum Triften und Flößen. Die Monate September, Oktober, November gelten als große Regenzeit. Im Dezember fällt sehr wenig Regen; dieser Monat bildet den llbergang zur kleinen Trockenzeit. Von einer Regelmäßigkeit des Einsetzens und der Dauer der verschiedenen Zeiten kann natürlich nicht die Rede sein. Die Fällungsarbeiten beschränken sich jedoch nicht allein auf die große Trockenheit, sondern hängen auch von der Nachfrage nach Holz durch die Europäer und von den gegahlten Preisen, also vom Markte ab. Beim Fällungsbetrieb lassen sich die Eingeborenen reichlich Zeit. Ist die Fällungsgegend weit entlegen, so baut sich der Farbige in der Nähe des Fällungs- platzes und später in der Nähe der Triftbäche kleine Buschhürten, in denen er mit Weib und Kind wohnt, bis der Verkauf der Hölzer an den Curopäer statt- gefunden hat. Die Schlagräumung oder das Herausschaffen der Alöcke vom Hiebsort zu dem nächsten Triftwasser ge- schieht auf einem freigeschlagenen, etwa 10 m breiten Weg, der mit Stangen, senkrecht zur Wegachse gelegt, zum leichteren Fortrollen der runden Blöcke her- gerichtet wird. Bei ebenem Terrain rollen ungefähr 10 bis 20 Farbige mit Hebebäumen den Block auf dem mit den eingelnen gelegten Stangen vorbereiteten Weg entlang. Mit ausßerordentlicher Gewandtheit werden auf diese Weise große Strecken manchmal bis 5 km und mehr zurückgelegt. Ist der eingelne Block in das Triftwasser gebracht, so wird er mit langen Stangen geleitet, solange ge- nügendes Wasser vorhanden ist. Bei eintretendem Wassermangel, wie in der kleinen Trockenzeit, wird in wirklich kunstvoller Weise durch quer zum Triftbach von den Farbigen aus Holz, Zweigen und Erde errichtete Schleusen das Wasser künstlich verstärkt. Die gerade zu großzartige Ausnutzung des Geländes bei Anlegung des ganzen Schleufensystems nötigt jedem, der zum erstenmal diesen Betrieb sieht, Bewunderung ab. Als Wasserpforten dienen bei größeren Schleusen die mittleren Stangen, die senkrecht zu den Querbalken frehen. Diese werden herausgerissen und durch den Druck der nachdrängenden Wassermassen und der Blöcke stürzt, unter der Leitung der Farbigen mittels Stangen, Block für Block bis zum nächsten Stauwerk, bis endlich fößbares Wasser errcicht ist. i Nicht immer ist der Transport des Holges mit diesen Schwierigkeiten des Wald= und Wassertransports verbunden. Ich bin selbst im frangösischen Kongo und in Spanisch-Guinea in Waldgebieten gewesen, in denen die nutnzbaren Okumebäume noch direkt an den flön- baren Krieks oder Flüssen stehen. Die getrifteten Blöcke werden von den Farbigen zu kleinen Flößen von zwei, drei und mehr Blöcken vereinigt, die auf den Holzsammelplatz des europäischen Käufers gebracht werden. Während die Besichtigung der Blöcke durch den kaufenden Holghändler bereits am Fällungsplatze oder an den Triftbächen erfolgt, wird der eigentliche Kauf erst am Holzsammelplatz abgeschlossen. Gegen Abgabe cines Gutscheins oder des Kaufpreises wird der Block übernommen. Der Gutschein wird von dem farbigen Verkäufer an die Faktorei der Firma gebracht:; dort wird der Schein gegen Leistung des Kaufpreises ein- gelöst. Je nach Holgart und Verbringungsschwierigkeiten schwanken die Verkaufspreise. Während die Preise der verschiedenen Hölzer einen bereits wieder vom Welt- markte abhängigen und damit innerhalb gewisser Grengen bestimmten Preis besitzen, muß für besonders schöne Blöcke der wertvolleren Hölzer bei weiten Ent- sernungen und schwierigem Transporte ein besonderer Preis bezahlt werden. Der Holzsammelplatz des Europäers ist gewöhn- lich ein im Bereiche von Ebbe und Flut liegender Teil eines Krieks, der von Natur aus hierzu geeignet erscheint. Hier werden die kleinen, von den Eingeborenen gebrachten Floße zu einem großen Floße von 50 bis 100 und mehr Blöcken vereinigt. In die eingelnen Blöcke wird in der Mitte je ein Ringbolzen fest eingeschlagen, durch dessen Ring eine daumenricke Stahltrosse gezogen wird. So wird Block an Block gereiht, bis das Floß zum weiteren Trane- port für die Dampferbarkasse fertiggestellt ist. Das fertige Floß wird unter Benutzung von Ebbe und Flut soweit in die Nähe des Ankerplatzes des Holzdampfers gebracht, wie cs Zeit und Ufergelände gestatten. Die Barkasse des Dampfers faßt an diesem Ankerplatz das Floß und schleppt es zum Dampfer. Für diesen ganzen Trift= und Floßtransport herr- schen in Franzgösisch-Kongo und Spanisch-Guinca wirk- lich sehr günstige Verhältnisse. Auf meiner Weiterreise von Sibange, Munda- Fluß, Gabun-Fluß und besonders Muni-Fluß und den kleineren Küstenflüssen, die ich im Boot oder Kann von Gabun bis Campo mit einer Ausnahme sämtlich bis zum Ende ihrer Schiff= und Flösbarkeit hinanffahren konnte. fand ich überall die gleichen günstigen Verhält- nisse, die erst nördlich Bata anfhören; damit hört auch der Holgerport auf. Ahnlich, und zum Teil besser wic in den günstig- sten Gegenden von Französisch-tongo und Spanisch= Guinea sind die Wasserverhälmisse in den Mahagoni- Konzessionsgebieten von Süd-Nigerien. Die in Kamerun bestehenden Wasserverhältnisse sind nur teilweise für den Floßbetrieb geeignet. Der Campo als Grenziluß ist nur ein kurzes Stück flösbar und hat den Nachteil einer schweren vorliegenden Barre. Die Regierung selbst lat am unteren Flusse nur noch sehr wenig Land im Eigenbesit. Der Lokundse fällt für den Flößzbetricb völlig and. Der Njong käme in seinem Unterlauf von Dehane ab für den Floßbetrieb in Frage, die fehlenden kleinen. das Nebengelände erschließenden Krieks, die vorliegende