W 49 20 Schutzgebiet jährlich sechsmal Verbindung mit der Heimat. Außerdem werden von der Postagentur in Jaluit die zweimonatlich zwischen Sydney und Jaluit verkehrenden Dampfer der Gesellschaft Burns Philp & Co. in Sydney zur Beförderung der europäischen Post über Sydney benutzt. Die Postagentur in Nauru unterhält mit Sydney ebenfalls Postverbindung durch die häufiger, aber unregelmäßig verkehrenden Dampfer der Paeific Phosphate Company in Nauru. Gelegentlich wird die Post auch durch Kriegs= und Segel- schiffe befördert. . Karolinen, Marianen, Palau-Inseln. Zurzeit bestehen Postanstalten auf den Inseln Jap, Ponape, Truk (Karolinen), Saipan (Mari- anen), Angaur und Palau (Palau-Inseln). Während der Berichtszeit sind die Postanstalten auf den beiden letztgenannten Inseln hinzugekommen. Der Verkehr nimmt bei allen Postanstalten allmählich, aber stetig zu. Mit Ausnahme von Angaur, wo ein Angestellter der dort Phosphatlager abbauenden deutschen Südsec-Phosphat-Aktiengesellschaft den Postdienst versieht, werden die Postanstalten von Angehörigen der Landesverwaltung bedient. Die Postverbindungen mit Europa sind die nämlichen wie die für die Marshall-Inseln. Ge- legentlich werden auch Kriegs-, Regierungs= und Segelschiffe (diese bei Fahrten nach Yokohama) zur Postbeförderung benutzt. Die Postagentur in Jap erhält ferner alle vier Wochen, die Post- agentur in Angaur alle acht Wochen noch eine zweimalige Verbindung durch die Dampfer der Austral-Japan-Linie des Norddeutschen Lloyd mit Hongkong, Rabaul und Sydney. Angaur be- dient sich auch der unregelmäßig verkehrenden Dampfer der Phosphat-Aktiengesellschaft. Jap ist durch die der Deutsch- Niederländischen Telegraphen- gesellschafti in Cöln gehörigen Kabel Jap—Menado, Jap— Guam und Jap—Schanghai an das inter- nationale Telegraphennetz angeschlossen. Außer- dem sind in Jap und in Angaur Funkentele- graphenstationen von der deutschen Südsee- Phosphat-Mktiengesellschaft eingerichtet worden, die dem öffentlichen Verkehr und dem Verkehr mit Kriegsschiffen nutzbar gemacht werden. Samoa. Im Schutzgebiete von Samoa bestehen das Postamt in Apia und die Postanstalten in Aleipata, Fagamalo, Malua, Mulifanua, Palauli, Salailua und Salelavalu. Der Verkehr zwischen dem Postamt in Apia und den teils auf Upolu teils auf Sawali ge- legenen Postanstalten wird außer durch gelegent- lich benutzte Schiffe durch regelmäßige Boten- posten vermittelt. Die ungefähr 18 km lange Seestrecke zwischen Mulifanug auf Upolu und Salelavalun auf Sawaiil wird dabei in einem Ruder= oder Segelboote zurückgelegt. Die Beförderung der nach dem Schutzgebiete gerichteten Post hat mehrfache Wandlungen durch- gemacht. Seit Mitte Dezember 1910 werden die Schiffe der Canadian-Australian Royal Mail Steamship Company, die jede vierte Woche von Vancouver über Honolulu, Suva (Fidschiünseln), Brisbane nach Sydney fahren, auf der Strecke Vancouver— Suva zur Postbeförderung nach Samoa benutzt. Von Suva wird die Post mit besonderem Dampfer in 3 Tagen nach Apia weiterbefördert. Die Beförderungsdauer von Deutschland über Amerika nach Samoa auf diesem Wege beträgt etwa 34 Tage. In umgekehrter Richtung, von Samoa nach Europa, erfolgt die Postbeförderung mit den vierwöchentlich Samoa anlaufenden Dampfern der Union Steamship Company of New-Zealand nach Suva (Fidschi) und von dort weiter mit den Dampsern der Canadian - Australian Royal Mail Steamship Company über Vancouver. Das Postamt Apia, die Haupt-Postanstalt, wird von einem Fachbeamten verwaltet, dem ein weißer Hilfsbeamter und ein Fachunterbeamter (Leitungsaufseher) beigegeben sind. Die Dienst- geschäfte der übrigen Postanstalten werden von Privatpersonen wahrgenommen. Fernsprecheinrichtungen. Wie im Mutterlande, so hat auch in den deutschen Schutzgebieten der Fernsprecher in den letzten Jahren eine außerordentliche Ver— breitung gefunden. Der Nutzen des Fernsprechers kommt dort bei den weiten Entfernungen und bei den klimatischen Verhältnissen zu besonderer Geltung. Während 1905 nur größere Orte in den Schutzgebieten ein Ortsfernsprechnetz besaßen, gibt es jetzt schon eine beträchtliche Zahl kleiner Orte, in denen zur Befriedigung des Verkehrs— bedürfnisses Fernsprecheinrichtungen gebaut worden sind. Um die Entwickelung der Schutzgebiete weiter zu fördern, ist das Reichs-Postamt mit der Einrichtung von Fernsprechumschaltestellen in weitem Umfange vorgegangeu. Zur Ersparung der hohen Kosten für besondere Fernsprechver— bindungsleitungen werden die Telegraphenleitun— gen nach Möglichkeit auch für den Fernsprech— betrieb hergerichtet und zu dem Zweck ausschließ— lich aus Bronzedraht hergestellt. Mehrfach haben sich besondere Erleichterungen für die Anschließung von Farmen in Südwestafrika schaffen lassen, in— dem diese entweder an eine in der Nähe vorbei— führende, dem öffentlichen Verkehr dienende Tele—